Die EWE Baskets Oldenburg haben einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Playoffs gemacht. Bei den Würzburg Baskets, die ebenfalls auf einem Playoff-Rang bleiben, siegten die EWE Baskets letztlich verdient mit 82:78. Durch den 18. Saisonerfolg verteidigen die Oldenburger ihren vierten Tabellenplatz und können den Playoff-Einzug am Sonntag (18 Uhr) im Heimspiel gegen Brose Bamberg mit einem Sieg perfekt machen.
Nach dem Spiel brachte Norris Agbakoko die Stimmung im Team auf den Punkt: „Diesen Sieg widmen wir Alen!“ Der Forward, der die gesamte Saison ein wichtiger Energizer war, hatte sich in Chemnitz verletzt, die Mannschaft brachte am Dienstag die nötigen Extraprozent Motivation auf das Parkett und verdiente sich damit den Sieg.
Zudem kehrten die Oldenburger wie schon in Chemnitz zu ihrer DNA zurück: Die EWE Baskets arbeiteten in der Defensive, hielten Würzburg unter 80 Punkten und erzwangen 15 Ballverluste. Dazu arbeitete die Mannschaft von Head Coach Pedro Calles spätestens in der zweiten Halbzeit stark im Kampf um die Rebounds, erlaubte in den zweiten 20 Minuten keinen Offensivrebound, sicherte sich selbst insgesamt 12 Offensivrebounds. Weil die Gäste in der Offensive zudem kontrollierter als zuletzt agierten (nur 11 Ballverluste), kamen die EWE Baskets zu deutlich mehr Abschlüssen und konnten so auch verkraften, dass die Würzburger viele schwere Distanzwürfe verwandelten.
Zudem zeigte sich: Die Oldenburger können auch Partien gewinnen, in denen DeWayne Russell (11 Punkte, 9 Assists) weniger als Scorer in Erscheinung tritt. Hassani Gravett zeigte seine beste Partie in der BBL, wurde mit 17 Punkten Topscorer. Dazu überzeugten auch die zuletzt foulbelasteten Center: Owen Klassen kam auf 13 Punkte, Norris Agbakoko erzielte ein neues Career-High (12 Punkte), sammelte zudem vier Rebounds, zwei Steals und traf 86 Prozent seiner Würfe aus dem Feld. Zudem punktete auch Trey Drechsel (12) zweistellig.
Bei den EWE Baskets begann Norris Agbakoko auf der Center-Position und die Oldenburger brachten ihren Center aus dem Pick&Roll immer wieder gut ins Spiel. Nach einem Dunk von Agbakoko stand es 7:2. Die Gastgeber verstanden es zunächst nicht, die Struktur aus dem Spiel der Gäste zu nehmen, die viel mit Konsequenz agierten und im ersten Viertel 70 Prozent der Zweier verwandelten. Nach einem Offensivrebound von Agabkoko stellte Drechsel aus der Distanz auf 17:13. Insgesamt reboundeten die Gäste aber nachlässig und erlaubten unnötige zweite Chancen. Nach einem Steal von Agbakoko, der diesen auch auf der Gegenseite vollendete, führten die EWE Baskets trotzdem 24:17.
Bis zum 30:21, den ersten Punkten von DeWayne Russell, blieben die Oldenburger spielbestimmend, dann allerdings wurde zunächst das Offensivspiel fehlerhafter. Zur Halbzeit standen die Gäste schließlich bei sieben Ballverlusten. Zudem wurde Stanley Whittaker auf Seiten der Würzburger stärker und führte sein Team heran. Das Team von Head Coach Pedro Calles brachte sich erneut mit Foulproblemen auf den großen Positionen aus dem Rhythmus, ein wichtiger Dreier von Ogbe sorgte aber für die knappe Führung nach 20 Minuten.
Nach Wiederbeginn fehlte den Gästen zunächst der Rhythmus. Punkte mussten hart erarbeitet werden, mit gutem Passspiel aus dem Short Roll und cleveren Cuts kamen die Oldenburger aber zu Punkten und hielten sich im Spiel. Weil bei den EWE Baskets aber kein Wurf aus der Distanz fallen wollte und Würzburg gleich zwei Dreier zum Viertelende verwandelte, lag das Team von Pedro Calles 53:58 nach 30 Minuten zurück.
Es war Owen Klassen, der dann ein Zeichen an das Team setzte und den Ball trotz eines Fouls mit aller Energie durch den Ring stopfte. Im Anschluss sicherte sich Russell den Steal und vollendete ebenfalls trotz eines Fouls (61:61). Auch wenn Würzburg mit Griffin per Dreier antwortete, hatten die Gäste nun das Momentum auf ihrer Seite, setzten Hunt und Whittaker zudem mit wechselnden Verteidigern unter Druck. Offensiv übernahm Hassani Gravett, der insgesamt neun Punkten in wenigen Minuten, darunter zwei Dreier, auflegte und auf 73:66 stellte. Auf Würzburger Seite hielt Whittaker dagegen, der drei ganz schwere Distanzwürfe verwandelte. Dank eines abgezockten Trey Drechsel blieben die EWE Baskets allerdings stabil und als Whittaker wenige Sekunden vor dem Ende beim Versuch, die Uhr zu stoppen, Russell unsportlich foulte, war die Begegnung endgültig entschieden.