Das anspruchsvolle Programm der EWE Baskets Oldenburg führt den Tabellenvierten bereits am Dienstag (19 Uhr) in das nächste schwere Auswärtsspiel. Dann treten die Oldenburger bei den Würzburg Baskets an, die sich eine hervorragende Ausgangsposition im Kampf um den letzten Playoff-Rang gesichert haben. Fehlen wird dem Team von Pedro Calles dann Alen Pjanic, der wegen eines in der Partie in Chemnitz gebrochenen Arms bereits am Montag operiert wurde und in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen wird.
Mit 17:11 Siegen haben die EWE Baskets sich vor den letzten sechs Partien in eine aussichtsreiche Position im Kampf um die Playoffs gebracht und könnten in dieser Woche für die Entscheidung sorgen. Mit Erfolgen in Würzburg am Dienstag und gegen Bamberg am Sonntag in der Großen EWE Arena könnten die Oldenburger den Einzug bereits vier Spieltage vor Saisonende endgültig perfekt machen.
Um die bestmögliche Erholung und Konzentration vor dem schweren Spiel in Franken zu ermöglichen, verzichteten Coach Calles und sein Team auf die Rückreise nach Oldenburg, sondern machten sich direkt auf den Weg in das 300 Kilometer entfernte Würzburg. Dort wollen die EWE Baskets an den durch den Ausfall von Alen Pjanic schmerzhaft getrübten Sieg in Chemnitz anknüpfen, den die Gäste sich mit guter Moral, Teamarbeit und einem überragenden DeWayne Russell erkämpften und damit die Serie von vier Niederlagen am Stück beendeten.
Wie Head Coach Pedro Calles nach der Begegnung in der Pressekonferenz betonte, geht es nun darum, nach vielen Verletzungen wieder den Rhythmus als Team zu finden. Owen Klassen, der am Dienstag sein 150. BBL-Spiel absolviert, hatte in den acht Partien vor seiner Verletzung 13,3 Punkte im Schnitt erzielt, dazu 9,8 Rebounds gegriffen, seither sind es 7,5 Punkte und 5,3 Rebounds pro Partie. Mit zehn Punkten und sieben Rebounds machte der Center in Chemnitz einen Schritt in die richtige Richtung. Zudem kehrte Tanner Leissner in die Mannschaft zurück. Einen ganz starken Eindruck hinterließ zuletzt Kenny Ogbe, der aus einer dreimonatigen Verletzungspause kommend seine besten Spiele im Oldenburger Trikot zeigte, 10 Punkte und 4,7 Rebounds bei 47 Prozent Feldquote auflegte und nach dem Ausfall von Pjanic noch mehr Verantwortung wird übernehmen müssen.
In Würzburg könnte die EWE Baskets erneut ein Thriller erwarten, schließlich waren beide Partien der laufenden Saison bis in die letzten Minuten umkämpft. Während die Oldenburger das Pokalspiel in Franken mit 91:87 für sich entschieden, ging das Heimspiel im Dezember mit 77:79 verloren. In beiden Begegnungen beeindruckten die Würzburger mit starken Wurfquoten aus Nah- und Mitteldistanz, trafen jeweils über 60 Prozent der Versuche.
Insgesamt schauen die Gastgeber auf eine von vielen Experten nicht erwartete Saison. Mit einer Bilanz von 15:14 stehen die Würzburger auf dem achten Platz, haben aktuell zwei Niederlagen weniger als Bamberg auf dem neunten Platz. Ein Erfolg, den sich die Mannschaft trotz Ausfällen von Leistungsträgern wie CJ Bryce oder Philipp Hartwich verdiente, dabei auf viel Teamgeist, eine unorthodoxe Spielweise und zwei absolute Führungsspieler setzt.
Fokus auf hochprozentige Abschlüsse am Brett und viele Dreier ist die Entwicklung, die der Basketball in den letzten Jahren genommen hat. Würzburg hingegen nimmt die wenigsten Dreier (20,5) der Liga, dafür deutlich die meisten Zweipunktwürfe (43,2), viele davon aus der Mitteldistanz und hat für diese Spielweise zwei prädestinierte Akteure gefunden: Stanley Whittaker, im Vorjahr noch MVP in der ProA, ist mit seiner für einen Guard ausgeprägten Physis kaum zu stoppen, kommt auf 17,7 Punkte, 5,0 Assists und 1,5 Steals. Cameron Hunt ist mit seiner Schnelligkeit und Beweglichkeit für die gegnerische Verteidigung kaum zu fassen und erzielt 16,8 Punkte im Schnitt.
Zudem beeindruckt Würzburg mit intensiver Verteidigung, die viel Druck auf den Gegner ausübt. Die Franken sind mit 9,5 Steals pro Partie das Team mit den meisten Ballgewinnen der BBL, erzwingen 15,5 Ballverluste, sind mit nur 83,5 kassierten Punkten im Schnitt eine der defensivstärksten Mannschaften und nur unwesentlich schwächer als die EWE Baskets.