Die EWE Baskets Oldenburg haben im Nordderby ein Statement im Kampf um die Playoffs und das Heimrecht gesetzt. Gegen die Veolia Towers Hamburg dominierten die Oldenburger vor 6.000 Fans in der erneut ausverkauften Großen EWE Arena über 40 Minuten und feierten mit dem auch in der Höhe verdienten 94:58-Erfolg den vierten Sieg in Serie in der easyCredit BBL.
Schon weit vor Spielende konnten die Fans der EWE Baskets mit der La-Ola-Welle die Feier in der Großen EWE Arena beginnen. Zu dominant trat das Team von Coach Pedro Calles auf beiden Seiten des Parketts auf, um den Gästen auch nur den Hauch einer Chance zu lassen. Bereits zur Halbzeit führten die Gastgeber mit 25 Punkten Vorsprung und ließen nie einen Zweifel aufkommen.
Vor allem die Defensive packte zu, erzwang 21 Ballverluste der Towers, die nur ganz selten so etwas wie einen Rhythmus fanden, nur 35 Prozent der Versuche aus dem Feld und acht Prozent der Dreierversuche verwandelten. Auf der Gegenseite führt der überragende DeWayne Russell eine Offensive mit Spielfreude und Durchsetzungsfähigkeit an. Oldenburg erlaubte sich nur neun Ballverluste, traf 61 Prozent der Zweier und erzielte so 54 Punkte in der Zone.
DeWayne Russell war nie zu stoppen, stand am Ende bei 33 Punkten und elf Assists. Alen Pjanic kam auf 16 Punkte und drei Rebounds. Eine starke Partie für die Oldenburger, die auf den angeschlagenen Tanner Leissner verzichten mussten, zeigte auch Shakur Juiston, der neben 14 Punkten auch sieben Rebounds und drei Assists sammelte. Owen Klassen kam bei seinem Comeback auf neun Punkte und vier Rebounds.
Schon ganz früh in der Begegnung zeigte sich, wer an diesem Nachmittag das Geschehen dominieren würde. DeWayne Russell erzielte in einem zunächst sehr körperlichen Spiel sieben der ersten neun Oldenburger Punkte. Dazu nutzten die Gastgeber jede Gelegenheit, um schnell zu spielen und kamen so zum Dreipunktspiel durch Klassen. Als die Hamburger eigene Akzente setzten, war Russell mit einem seiner Step-Back-Dreier zur Stelle (20:13).
Nachdem die EWE Baskets bereits nach zehn Minuten deutlich führten, zogen die Gastgeber im zweiten Viertel noch einmal an. Hamburg verwandelte keinen Dreier bis zur Halbzeit und verlor unter dem Verteidigungsdruck immer mehr den Faden im eigenen Spiel. Zudem kämpfte Oldenburg um jeden freien Ball und verdiente sich den nächsten freien Dreier für Russell. Auch Juiston rettete einen Ball vor dem Aus, der folgende Fastbreak endete im unsportlichen Foul der Gäste und Pjanic erhöhte von der Freiwurflinie auf 32:17. Als dann Russell zum Korb ging und mit spektakulärem Pass Drechsel für den offenen Dreier bediente, war der Vorsprung bei über 20 Punkten (40:19). Die letzten Minuten wurden dann endgültig zur Show von DeWayne Russell, der auf jeden Gegenspieler eine Antwort hatte, sechs Dreier bis zur Halbzeit verwandelte und bereits bei 24 Punkten stand.
Die einzige Phase, in der die EWE Baskets ein wenig den Druck aus dem Spiel nahmen, folgte Anfang der zweiten Halbzeit, als Meisner die Chance nutzte, das Ergebnis angenehmer zu gestalten. In der Folge aber packten die Oldenburger wieder zu und führten nach 30 Minuten mit 70:50.
Auch im letzten Viertel nahmen die Gastgeber den Fuß defensiv nicht mehr vom Gaspedal und hatten offensiv weitere Highlights zu bieten. So bediente Russell den zum Korb cuttenden Juiston für den Alley-oop, legte dann sieben Punkte in Serie nach und schraubte den Vorsprung auf 83:51. Oldenburg erlaubte nur acht Punkte im letzten Viertel, während Pjanic aus der Distanz die Marke von 90 Punkten knackte. Für den Schlusspunkt sorgte dann Fritz Hemschemeier, der Juiston mit einem feinen Pass zum Dunk bediente.