Am Sonntag (15 Uhr) wollen die EWE Baskets Oldenburg auch das dritte Heimspiel in Serie nutzen, um den vierten Platz in der easyCredit BBL zu festigen. Dabei dürfen die Fans sich in der dann ausverkauften Großen EWE Arena im Nordderby gegen die Veolia Towers Hamburg auf hochklassigen Basketball und eine emotionale Atmosphäre freuen. Unter www.ewe-baskets.de/tickets sind nur noch wenige Restkarten verfügbar.
Es sind die Wochen, in denen die EWE Baskets in Heimspielen die Grundlage für den Einzug in die Playoffs und den Kampf um das Heimrecht legen können, der im April und Mai eng zu werden scheint. Bisher sind die Oldenburger dabei auf Kurs, entschieden die letzten drei Heimpartien für sich und wollen auch im Derby gegen Hamburg auf Kurs bleiben. An Unterstützung wird es der Mannschaft von Pedro Calles dabei nicht mangeln, schließlich sind nur noch wenige Tickets für die Partie am Sonntag verfügbar, die Große EWE Arena wird zum siebten Mal in der laufenden Saison ausverkauft sein, die EWE Baskets steuern auf einen neuen Rekord-Zuschauerschnitt in der Club-Geschichte zu.
Sportlich betrachtet werden die EWE Baskets in einigen Bereichen an die Leistung gegen Braunschweig anknüpfen wollen, schließlich spielte das Team über 20 Assists, brachten ein breites Scoring auf das Parkett und siegte auch dank starker Defensive letztlich ungefährdet. Wenn es den Wunsch nach Verbesserung gibt, dann wohl in der Konstanz und der Konsequenz, eine Partie endgültig zu entschieden. Gegen Braunschweig und Crailsheim ließen die Oldenburger diese Chancen mehrfach ungenutzt und ihre Gäste wieder ins Spiel kommen.
Ein Fehler, den die EWE Baskets gegen die Towers vermeiden sollten, die in diesen Wochen um die letzte Chance auf die Playoffs kämpfen, zuletzt aber immer mehr ihre Identität gefunden zu haben scheinen. In einer insgesamt enttäuschenden Saison war Hamburg mit vier Erfolgen aus fünf Partien gestartet, es folgten allerdings nur vier weitere Siege aus den nächsten 18 Partien. Eine Entwicklung, die auf dem Weg auch für den Trainerwechsel von Raoul Korner zu Benka Barloschky sorgte. Mit einer Bilanz von 8:15 stehen die Towers im Niemandsland der Tabelle: Es fehlen vier Siege zu den Playoffs, gleichzeitig sind es drei Erfolge Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Im Eurocup liegen die Hamburger aktuell auf den achten Rang und könnten in die Playoffs einziehen.
Dies gilt noch mehr, da die Gäste sich zuletzt verbessert zeigten, gegen Bayreuth und beim FC Bayern München siegten, nur knapp gegen Bamberg und Ludwigsburg verloren. Positive Ansätze, die auch mit weiteren personellen Veränderungen in Zusammenhang gebracht werden können. Nachdem Marvin Clark bereits im Januar ging, folgte kürzlich die Trennung von Topscorer Kendale McCullum, der nach Litauen wechselte.
Dafür verpflichteten die Towers mit Jordan Davis einen Combo-Guard aus der spanischen Liga, der sein Scoring-Potenzial mit 20 Punkten im ersten BBL-Spiel aufblitzen ließ und nach einer kurzen Verletzungspause in Oldenburg sein Comeback feiern könnte. Zudem kam Shooting Guard Ryan Taylor aus Brescia und erzielte beim ersten Einsatz 17 Punkte bei 75 Prozent Wurfquote aus dem Feld. Eine Nachverpflichtung, die auch nötig wurde, weil James Woodard verletzungsbedingt mehrere Wochen fehlt.
Angesichts der verletzungsgeplagten Guard-Positionen lastet aktuell viel Last auf dem von ALBA BERLIN geliehenen slowenischen Nationalspieler Ziga Samar. Das große Spielmacher-Talent kommt auf 8,6 Punkte und 5,2 Assists im Schnitt, allerdings in fünf der letzten sieben Spiele auf einen zweistelligen Wert. Ebenfalls große Bedeutung für das Hamburger Spiel hat der junge Schweizer Forward Anthony Polite, der im Januar vom Euroleague-Team ASVEL Villeurbanne an die Elbe wechselte und mit 12,6 Punkten, 5,1 Rebounds und 42,9 Prozent Dreierquote vollkommen überzeugt.
Besonders viel Qualität und Erfahrung kombinieren die Gäste allerdings auf den großen Positionen. Lukas Meisner (12,1 Punkte, 5,3 Rebounds) gibt den Hamburgern Wurfstärke, Athletik und Emotionalität, Seth Hinrichs (7,4 Punkte, 4,4 Rebounds, 3,0 Assist) ist mit seiner Variabilität ein ganz wichtiger stabilisierender Faktor. Auf der Center-Position bieten die Towers mit der Athletik von Undersized-Big Yoeli Childs (10,1 Punkte, 5,8 Rebounds) und der Erfahrung und Defensivstärke von Jonas Wohlfarth-Bottermann ebenfalls eine spannende Kombination.
So ist es nicht verwunderlich, dass die Hamburger, nur ein Team nimmt mehr Zweier pro Partie, ihr Spiel gerne unter den Korb verlagern. Insgesamt fehlt den Gäste aber vor allem deshalb die offensive Effizienz, weil die Towers sich die meisten Ballverluste der BBL erlauben (16,1), die Gegner im Schnitt 9,1 Steals holen. Im Rebounding und der Defensive erzielen die Towers hingegen durchaus Werte, die für einen Einzug in die Playoffs sprechen könnten.