Was für ein Abend.
Der designierte Starting-Point-Guard nicht mehr im Kader, Neuzugang Maurice Stuckey erstmals wieder auf der Bank, aber letztlich nicht einsetzbar, Julius Jenkins mit Hüftprellung außer Gefecht gesetzt und Neuzugang Casper Ware noch in den USA statt im Trikot - die Voraussetzungen der EWE Baskets Oldenburg vor dem Eurocup-Spiel gegen Spirou Charleroi waren mit durchschnittlich noch optimistisch beschrieben. Nach 40 umkämpften Minuten in der großen EWE ARENA aber jubelten die Gastgeber: Das 72:68 vor 2151 Zuschauern war der erste Sieg in Gruppe C.
Gefeierter Mann des Abends: Adam Chubb. Der Center, ohnehin in den letzten Wochen glänzend aufgelegt, brillierte mit 9/9 Treffern aus dem Feld, 8 Rebounds, 5 Assists und insgesamt 20 Punkten - dass er mit einem grippalen Infekt ins Spiel gegangen war, merkte man dem Routinier zum Glück nicht an. Da vier weitere Oldenburger zweistellig punkteten (Rickey Paulding, Nemanja Aleksandrov, Philipp Neumann je 11, Phillip Zwiener 10), reichte es am Ende zu einem verdienten, da mit unglaublich viel Ehrgeiz eingefahrenen Sieg.
Die EWE Baskets waren gut in die Partie gestartet, wenngleich sie das frühe 12:5 (5. Minute) nicht weiter ausbauen konnten und nach zehn Minuten mit 20:23 im Rückstand lagen. Viertel zwei sah dann die Hausherren leicht im Vorteil, die sich den Ausgleich zum 41:41 verdienten und trotz aller personellen Sorgen auf Augenhöhe agierten.
Im dritten Viertel legten die EWE Baskets schließlich den Grundstein zum Sieg. Sie verteidigten nun noch intensiver, trafen in der Offensive kluge Entscheidungen und profitierten auch davon, dass sich Youngster Dominic Lockhart erneut gut ins Teamspiel einfügte. Der 20-Jährige wurde am Ende mit 21:21 Minuten Einsatzzeit belohnt. 61:54 hieß es nach 30 Minuten, auch weil Nemanja Aleksandrov wieder ein sicheres Händchen bei ablaufender Uhr bewies.
Der Schlussabschnitt schien den Oldenburgern dann sogar eine schnelle Entscheidung zu bescheren, doch das 68:57 (36.) und 70:61 (39.) wussten die Gäste noch einmal zu kontern. Angetrieben von ihrem überragenden Forward Dylan Page (26 Punkte, 9 Rebounds) kämpften die Belgier sich zurück (68:70, 28:3 Sekunden vor dem Ende), doch Oldenburgs Kapitän Rickey Paulding blieb der letzte Treffer zum 72:68-Erfolg vorbehalten. „Angesichts der angespannten Personalsituation bin ich sehr zufrieden“, resümierte EWE Baskets-Headcoach Sebastian Machowski.
Da die für dieses Wochenende vorgesehene Beko BBL-Partie gegen den Mitteldeutschen BC auf 2015 verschoben wird, können die Oldenburger kurz durchatmen. Die EWE Baskets, die in Kürze mit der Ankunft ihres Neuzugangs Casper Ware rechnen, gastieren im Eurocup am Mittwoch, 12. November, in Rom. Am Sonntag, 16. November, geht es um 17 Uhr beim FC Bayern München weiter (live bei Sport1).
Text: Torben Rosenbohm, EWE Baskets Oldenburg
Bild: fotoduda.de