Aus der ganzen Republik erreicht die EWE Baskets Oldenburg als Ausrichter des TOP FOUR 2023 auch noch Tage nach dem Final-Turnier im Magenta Sport BBL Pokal ein überwältigend positives Feedback. Oldenburg ist es gelungen, an diesem denkwürdigen Wochenende des 18. und 19. Februars ein Pokal-Festival der Extraklasse auf die Beine zu stellen – und das bei nur wenigen Wochen Vorbereitungszeit.
Am Ende gab es mit dem FC Bayern Basketball einen verdienten Deutschen Pokalsieger. Die Münchener setzten sich im Halbfinale gegen ALBA Berlin durch und bezwangen tags darauf auch Gastgeber Oldenburg, die zuvor die MHP RIESEN Ludwigsburg besiegt hatten.
Für große Aufmerksamkeit neben dem Sportlichen sorgte am TOP-FOUR-Samstag die Podiumsdiskussion zur neuen Liga-Strategie für die kommenden zehn Jahre. Nach dem Grußwort von Olaf Hemker, Firmenkunden-Vorstand der Landessparkasse zu Oldenburg, und der Eröffnungsrede von Hermann Schüller, geschäftsführender Gesellschafter der EWE Baskets Oldenburg, begrüßte Moderator Alex Schlüter in der LzO-Zentrale geballte Basketball- und Wirtschafts-Expertise auf der Talk-Bühne vor 250 geladenen Gästen.
Neben Alex Reil, Präsident der Basketball Bundesliga, diskutierten Marco Baldi, Vize-Präsident der Basketball Bundesliga, Dr. Stefan Holz, CEO der easyCredit BBL, Dr. Julia Kleen, Schiedsgericht der Basketball Bundesliga, und Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern München, über die Zukunft der BBL.
Alexander Reil, Präsident der Basketball Bundesliga und Präsident der MHP RIESEN Ludwigsburg…
…über die Risiken der Entwicklung der BBL
„Wenn du etwas erreichen willst, bedarf es immer auch einer gewissen Risikobereitschaft. Ohne eine solche hätte beispielsweise Marco Baldi, als er in Berlin mit fast nichts begonnen hat, diesen heute so erfolgreichen Club ALBA Berlin nicht schaffen können!“
Dr. Stefan Holz, Geschäftsführer der easyCredit BBL…
…über die Zielsetzung der Triple Double Strategie:
„Die drei Haupttreiber für Ligawachstum sind: Attraktiver Sport, Menschen, die die Liga verfolgen, Geld im System. Dann haben wir gesagt, wir setzen uns ein - wie immer - ambitioniertes, aber auch erreichbares Ziel. Und zwar: Wir wollen uns in allen drei Bereichen bis 2032 verdoppeln - daher Triple Double.“
…über den neuen Medienpartner der BBL:
„Wir sind organisch aus uns heraus in den letzten Jahren ja ganz vernünftig gewachsen. Um aber einen größeren Schritt zu machen, braucht es einen gewissen externen Verstärker, sozusagen einen Turbo von außen. Das ist die Erwartung an DYN, auch mit seinen Partnern Axel Springer und dem ARD-Verbund.“
…über die Vision:
„Die Vision ist, Thema auf den Schulhöfen zu sein.“
…über Tradition:
„Um es plakativ auszudrücken: Es reicht nicht, nur die Traditionsfahne hochzuhalten und dann in einer Turnhalle zu spielen.“
Marco Baldi, Vize-Präsident der Basketball Bundesliga und Geschäftsführer ALBA Berlin…
…über die Chancen der kleineren Klubs in der neuen Ligastrategie:
„Mein Appell ist: Mach‘ das Beste aus deinen Möglichkeiten! Verbinde dich mit deiner Umgebung. Schau, wo die Kräfte sind. Nutze die, setze sie ein. Dann hast du mit Basketball ein perfektes Medium, um wirklich was Erstklassiges zu schaffen - nicht nur sportlich, sondern auch gesellschaftlich. Diese Möglichkeit haben auf jeden Fall alle, die in der BBL spielen.“
Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern München…
…über die Zukunft des deutschen Basketballs:
„Zunächst mal wäre es mein Wunsch, dass Basketball die klare Nummer 2 in Deutschland im Sport ist, neben dem Fußball. Dass die Menschen am Samstag Fußball Bundesliga gucken und am Sonntag Basketball.“
…über die Ligastrategie und die kleineren Klubs:
„Es ist die Aufgabe des Verbands, den kleineren Klubs zu helfen. Die Größeren können das in der Regel aus sich selber machen. Aber es kann nicht sein, dass die Kleineren stehen bleiben und nicht mitziehen können. Ansonsten wird der Basketball in Deutschland nicht dahinkommen, wo wir es alle haben wollen.“
…Fluktuation in der Liga:
„Es gibt keine Transferentschädigung, keine Ausbildungsentschädigungen. Das heißt: Als Klub bildest du die jungen Spieler aus über fünf, sechs, sieben Jahre. Wir geben jedes Jahr einen großen sechsstelligen Betrag aus für die Jugendförderung bei Bayern München. Wir haben schon Deutsche Meisterschaften mit der U16 und der U19 gewonnen und die gehen dann weg mit 19 und du hast keinen Cent Entschädigung. Eine Reform in der Hinsicht würde ich sehr begrüßen.“
Dr. Julia Kleen, Schiedsgericht der BBL…
…über Basketball-Angebote für Kinder :
„Ich hätte mir damals auch gewünscht, dass es dieses Angebot an Schulen gegeben hätte. Gleichzeitig entspricht das Niveau in einer AG nicht dem Niveau des Trainings im Verein. Deshalb muss es da dann auch den Anreiz für die Kindern geben, nicht nur in der Schule zu spielen, sondern auch am Abend im Verein.“
Hermann Schüller, geschäftsführender Gesellschafter der EWE Baskets Oldenburg…
…über die Liga-Strategie und die Ausrichtung am Standort Oldenburg:
„Bereits im Jahr 2021 haben wir unsere Strategie für die nächsten fünf Jahre entwickelt, sind da der BBL-Strategie vielleicht einen Schritt voraus. Der Campus ist da eine wichtige Säule, um Mädchen und Jungen an den Sport heranzuführen. Zudem stärken wir Schritt für Schritt die integrative Nachwuchsförderung, um Talente in den Profibereich zu überführen. Außerdem gehen wir mit Projekten wie BASKita in die Breite, haben dort mittlerweile 120 Gruppen, vermitteln Werte, fördern Mobilität und schaffen uns Fans in allen gesellschaftlichen Schichten. Entwicklung nach unten, also ein breiteres Fundament zu schaffen, daraus Talente zu fördern, ist wichtig. Ich bin davon überzeugt, dass uns die Weiterentwicklung in den nächsten Jahren sehr erfolgreich gelingen wird.“