TOP FOUR NEWS

Calles: Die Fans sind unser riesiges Plus

16.02.2023

 Bild: Ulf Duda

Zwei Tage, bis zum TOP FOUR 2023, zwei Tage, bis mehr als 5.000 Oldenburger ihr Team in der Großen EWE Arena frenetisch unterstützen und in das Finale tragen wollen. Das TOP FOUR ist dabei für Head Coach Pedro Calles die erste Teilnahme am Finalturnier des MagentaSport BBL Pokals und die Chance auf den ersten Titelgewinn seiner Karriere. Wenige Tage vor dem Halbfinale haben wir mit Coach Calles über die aktuelle Situation, die besondere Herausforderung des TOP FOUR und die Gegner gesprochen.

 

Das Spiel gegen Frankfurt liegt hinter uns, das nächste Ziel heißt TOP FOUR, wie schätzt du unsere aktuelle sportliche Situation ein?

 

Gute Frage, die schwer zu beantworten ist. Wir sind in einer Übergangsphase. Das mag im Februar komisch klingen, durch unsere Verletzungen mussten wir aber neue Spieler verpflichten und integrieren. Das war definitiv notwendig, weil wir zuvor auch nicht mehr auf dem nötigen hohen Level trainieren konnten. Wir hatten jetzt vier Trainingseinheiten und zwei Spiele zusammen. Es ist nicht einfach, neue Spieler in so einer kurzen Zeit zu integrieren und sich gleichzeitig auf einen oder zwei Gegner vorzubereiten. Deshalb müssen im Training die Elemente, die wir jetzt benötigen, sehr effektiv sein.

 

Wie ist denn nach wenigen Tagen dein Eindruck von den beiden neuen Spielern?

 

Sehr gut! Sie arbeiten mit der richtigen Einstellung und machen alles, um unser System so schnell es geht zu verinnerlichen. Wir können aber nicht erwarten, dass ein Spieler, der aus einem anderen Land zu uns kommt, innerhalb weniger Tage auf höchstem Level agiert. Deshalb schätzen wir jede Hilfe, die sie jetzt schon in unserem Team sein können und ich spüre, dass sie alles machen, um uns zu helfen und zu unterstützen.

 

Jetzt wartet das TOP FOUR. Was bedeutet das für dich und den Club?

 

Ich glaube für den Club ist das unglaublich positiv, auch wenn die Mitarbeiter in den letzten Wochen sehr hart gearbeitet haben. Es ist ein großartiger Event, bei dem die Augen von ganz Basketball-Deutschland nach Oldenburg und auf diesen Club schauen. Wir als Team freuen uns enorm auf dieses Wochenende. Darauf, das TOP FOUR in der eigenen Arena und vor den eigenen Fans zu haben. Wir sollten aber nicht den Fehler machen und glauben, dass wir der Favorit sind, weil es 2015 geklappt hat. Stattdessen sollten wir den Moment genießen und uns bewusst sein, dass es eine großartige Gelegenheit ist und alles geben!

 

Vier der besten fünf Teams der Tabelle werden in Oldenburg auflaufen, wie schätzt du die Gegner ein?

 

Schon der Blick auf die Tabelle zeigt, dass wir sehr starke Gegner haben. Wir treffen auf die beiden Powerhouses des deutschen Basketballs, ALBA BERLIN und Bayern München. Ich weiß gar nicht, wie viele Pokalsiege Berlin hat, es müssten elf sein. München hat in einem Jahrzehnt ein Programm erschaffen, das zu den besten Organisationen in Europa gehört. Man sollte aber Ludwigsburg nicht vergessen, die in den letzten Jahren enorm erfolgreich waren, auch dieses Jahr wieder unter den Top 5 stehen und in der Basketball Champions League gespielt haben. Wir erwarten also ein sehr starkes TOP FOUR und viele bezeichnen es mit Recht als die beste Besetzung der letzten Jahre.

 

Wir kennen dich als einen Trainer, der jedes Spiel mit dem gleichen Mindset angeht und trotzdem ist es am Wochenende Do-or-die. Was ist in diesen Spielen besonders wichtig?

 

Ich glaube, dass man die eigenen Emotionen kontrollieren muss. Man benötigt in diesen Spielen keine Extramotivation. Jeder bei uns weiß, dass ein großartiger Event vor uns steht. Man muss alles geben, um auf höchstem Level zu spielen, aber die eigenen Emotionen kontrollieren. Wenn man sich von den Emotionen leiten lässt, wird uns das nicht helfen.

 

Als  Coach müsst ihr hoffentlich zwei Spiele in nicht einmal 24 Stunden vorbereiten. Wie ist die Herausforderung für euch?

 

Wir bereiten uns auf alle Gegner vor, denn im Anschluss an das Halbfinale ist das nicht mehr möglich. Das heißt, wir bereiten uns vor, machen Pläne, aber der Fokus der Arbeit liegt natürlich auf Samstag. Wenn wir zu sehr an Sonntag denken würden, wäre das keine Hilfe. Stattdessen liegt der Fokus auf dem Halbfinale. Die Assistant Coaches haben also gerade lange Tage und Nächte der Vorbereitung, so dass alles vorbereitet wäre. Sollten wir ins Finale einziehen, kämen dann die letzten Anpassungen.

 

Ok, schauen wir auf den Samstag. Ludwigsburg, vor wenigen Wochen bereits unser Gegner, was werden die Schlüssel für den Sieg?

 

Es wird anders, als vor einigen Wochen, weil wir Verletzungen hatten, andere Spieler auflaufen und bei Ludwigsburg fehlte im BBL-Spiel Roberson. Das macht einen großen Unterschied. Ludwigsburg spielt mit viel Verteidigungsdruck, also muss man auf den Ball aufpassen, um Punkte im Fastbreak zu limitieren. Außerdem müssen wir die Bretter kontrollieren, denn Ludwigsburg arbeitet stark beim Offensivrebound. Da einer unserer besten Rebounder mit Owen Klassen fehlt, liegt mehr Druck auf dem Team, die zweiten Chancen zu minimieren.

 

Das TOP FOUR ist in Oldenburg, mehr als 5.000 EWE Baskets-Fans werden hinter euch stehen. Welchen Einfluss hat das?

 

Das ist ein ganz großer Faktor. Wir gehen mit den Verletzungen mit einem Handicap in das TOP FOUR, aber wir haben auch ein riesiges Plus und das sind unsere Fans! Unsere Fans werden in den entscheidenden Momenten total für uns da sein. Uns muss aber auch klar sein: Je mehr Energie wir auf dem Parkett geben, desto mehr Energie kommt von den Fans zu uns zurück. Wir wollen deshalb ab der ersten Sekunde mit viel Energie starten und gut spielen. Wenn wir unsere Fans in das Spiel hineinziehen, werden sie uns enorm helfen!