Das Aufeinandertreffen von Phoenix Hagen und den EWE Baskets Oldenburg, das an diesem Samstag zum elften Mal in der gemeinsamen Erstliga-Zeit auf dem Programm steht (20.30 Uhr, Enervie Arena), hat längst den Status des Besonderen erreicht. Aufsehenerregende Ergebnisse und eine bemerkenswerte Fanfreundschaft kennzeichnen das Duell der aktuell im Klassement deutlich voneinander getrennten Clubs.
Seit dem 24. November 2012 ist alles anders zwischen den beiden Kontrahenten. Die personell gebeutelten Oldenburger deklassierten Hagen mit 113:62, derweil die mitgereisten Hagener Fans getreu des Mottos „Humor ist, wenn man trotzdem singt“ per Polonäse einen Ausflug in den EWE Baskets-Fanblock unternahmen. Das war die Initialzündung für gegenseitige Besuche und Unterstützung bei allerlei Beko BBL-Spielen; an diesem Samstag werden sich über 100 Anhänger aus der Huntestadt auf den Weg nach Hagen machen - „Hallo Hagen“ heißt es seit Tagen in den sozialen Netzwerken, „Hallo Oldenburg“ schallt es virtuell zurück.
Auch sportlich hatte das Aufeinandertreffen in den letzten Jahren viel zu bieten - so feierten die EWE Baskets zwar den eben erwähnten Hochgeschwindigkeits-Triumph, gingen aber auch das eine oder andere Mal bei ihren Gastspielen in der Phoenix-Heimstätte baden. Wenig erbaulich fiel beispielsweise das 71:92 in der Vorsaison aus. Momentan liegen einige Plätze zwischen den Teams: Oldenburg ist mit 8:2 Punkten Fünfter, Hagen nach vier Niederlagen am Stück mit 2:8 Zählern 15.
„Noch schneller“ wollten die Hagener in der laufenden Saison spielen, was angesichts des extrem rasanten Spielstils in den letzten Jahren ein durchaus ambitioniertes Unterfangen darstellt. Bei den erzielten Punkten muss sich die Mannschaft von Ingo Freyer bislang keinen Vorwurf machen lassen, denn 83,4 Zähler pro Beko BBL-Partie sind überdurchschnittlich. Es hakt aber in der Verteidigung: 92,6 Gegenpunkte sind deutlich zu viel, um aus der Abstiegsregion der Bundesliga herauszukommen.
Die Verantwortung bei den Hagenern ruht auf wenigen Schultern: Keith Ramsey (16,6 Punkte im Schnitt pro Spiel), Frederick Nixon (15,6), David Bell (14,0), Larry Gordon (13,4) und Todd Brown (12,6) bilden die Starting Five, während für die restlichen Akteure, bei denen Fabian Bleck ausfällt, nicht viel Spielzeit und Punkte übrig bleiben. Doch wie stets gilt: Läuft der Hagener Motor heiß, kann es für jeden Gegner unangenehm werden.
Die Oldenburger hoffen am Samstag auf die Rückkehr von Nemanja Aleksandrov, der gegen Tübingen umgeknickt war und in Prag gegen Nymburk eine Pause hatte einlegen müssen. Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Maurice Stuckey, der sich gegen Tübingen eine Innenbanddehnung im Knie zugezogen hatte und derzeit im Training nur als interessierter Beobachter am Rand sitzt.
Text: Torben Rosenbohm, EWE Baskets Oldenburg
Bilder: Stefan Grey, Matthias Kuch