Was ist ärgerlicher als eine Niederlage? Eine vermeidbare Niederlage.
Genau eine solche erlebten die Zuschauer in der Haarenuferhalle am Freitagabend in der ProB. Die Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB unterlag dem RSV Eintracht mit 78:82 und verpasste es, dem Auswärtssieg in Itzehoe den ersten Erfolg in heimischer Halle folgen zu lassen.
Preston Wynne war mit 17 Punkten am Ende des Abends Topscorer der Hausherren, bei den Gästen überragte Robin Jorch mit 22 Zählern – er traf sieben von neun Versuchen aus dem Feld. Der Blick der Oldenburger richtete sich unmittelbar nach der Partie schon wieder nach vorne: Am Sonntag treffen sie in der Halle am Haarenufer um 18 Uhr auf die Uni-Riesen Leipzig.
Gegen den RSV Eintracht erlebten die Besucher eine kurios anmutende erste Halbzeit. Die Gäste zeigten sich von Beginn an aggressiver, treffsicherer und zielgerichteter und setzten sich Stück für Stück von den wie überfahren wirkenden Gastgebern ab. 25:13 hieß es nach zehn Minuten für die Eintracht.
Mit Beginn des zweiten Viertels traten die Oldenburger wie ausgewechselt auf. Sie nahmen den Gegnern fast jeden Raum zur Entfaltung und begannen nun, in schöner Regelmäßigkeit zu punkten. Sage und schreibe 24:4 hieß es nach den zweiten zehn Minuten; beim Stand von 37:29 ging es in die Kabinen.
Aus dieser kam Oldenburgs Routinier Leo Niebuhr in Trainingskleidung heraus – der ohnehin mit einem Infekt angeschlagene Neuzugang hatte in der ersten Hälfte seine Restkräfte verbraucht und konnte fortan nicht mehr ins Geschehen eingreifen. Das Spiel entwickelte sich jetzt zu einem unterhaltsamen und mehr und mehr auch packenden Schlagabtausch zweier Teams, die alles versuchten, um entscheidend in Führung zu gehen.
In der Crunchtime wurde die Baskets Akademie letztlich aber Opfer zweier Faktoren, die sich durch die ganze Spielzeit zogen: Einerseits produzierten die Hausherren 23 Ballverluste, andererseits schlugen sie viel zu selten Kapital aus den ebenfalls zahlreichen Fehlern der Eintracht. Vermeidbar war die Niederlage an diesem Abend allemal – nicht zuletzt die gleich neun vergebenen Freiwürfe bei insgesamt 34 Versuchen schmerzten angesichts des engen Spielverlaufs doppelt.
Neben Wynne punkteten am Freitag auch Jan Niklas Wimberg (14 Punkte), Dominic Lockhart (13) und Kai Hänig (12) zweistellig. Interessierter Beobachter der Partie war nicht nur EWE Baskets-Headcoach Sebastian Machowski, sondern auch U20-Nationaltrainer Frank Menz.