Statt Saisonsieg Nummer zehn setzt es in der Ferne Niederlage Nummer fünf. Nach neun Siegen in Folge gegen Brose Bamberg nun die erste Niederlage seit 2018 gegen die Franken und die erste Pleite im Jahr 2023 für die EWE Baskets Oldenburg. Der Tabellenvierte hat am Samstagabend mit 78:89 beim wiedererstarkten Brose Bamberg den Kürzeren gezogen.
Eine schmerzhafte Schlappe in Bamberg, weil die Offensive zu unkonzentriert agiert hat und somit der an sich kämpferische Einsatz nicht belohnt wurde.
Bennet Hundt und Tanner Leissner setzten heute wie schon gegen Chemnitz aus. Hundt hat nach einem Schlag gegen das Auge in einer Trainingseinheit vor dem Chemnitz-Spiel noch Probleme. Leissner wurde gegen Bamberg erneut geschont, eine Vorsichtsmaßnahme. Pedro Calles: "Beide sind im Moment ein wenig angeschlagen und nicht bei 100 Prozent. Damit müssen wir klarkommen."
Diese Erste Fünf schickte Head Coach Pedro Calles aufs Parkett der Brose Arena: DeWayne Russell, MaCio Teague, Trey Drechsel, Alen Pjanic und Owen Klassen.
Es waren wilde vier Anfangsminuten, während denen nur ein Feldkorb von Trey Drechsel fiel und Oldenburg 2:1 in Führung lag. Aber: Bis kurz vor Ende des ersten Abschnitts hatten die EWE Baskets die Gastgeber weitestgehend unter Kontrolle. Bamberg setzte erst spät Akzente und ging nach zehn Spielminuten mit 20:17 in Führung.
Sorgen bereiteten Pedro Calles neben zu vielen Ballverlusten (6 Turnover nach 11 Minuten) die Foul-Belastung von Owen Klassen, der in nur vier Minuten Einsatzzeit bereits bis Anfang des 2. Viertel drei Fouls angehängt bekam. Oldenburg musste auf eine kleine Aufstellung umstellen. Das zeigte Wirkung, denn Bamberg hatte nun mehr Spielraum unter dem Korb, so dass es nach gut 15 Minuten 37:28 für die Franken stand.
In der ersten Halbzeit fehlten dem Oldenburger Spiel zwei grundlegende Assets, die bislang in dieser Saison prägend waren: Nur ein einziger Offensiv-Rebound bei gleichzeitiger Tendenz, den Ball zu häufig zu verlieren. 9 Turnover zerstörten so manchen Spielzug. So machte der Tabellenvierte dem Dreizehnten der Liga, der allein im 2. Viertel zu 29 Zählern kam, das Leben leicht und die Pausen-Führung mit 49:40 für Bamberg recht komfortabel. Allerdings hätte der herausragend auftretende Alen Pjanic mit dem Pausensignal per Stepback Dreier fast auf 6 Punkte verkürzt.
Wie ausgewechselt gingen die „Könige der engen Spiele“ (O-Ton MagentaSport-Kommentator Markus Krawinkel über die EWE Baskets) dann ins 3. Viertel. Wacher, agiler und forscher. Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit kann Bambergs Patrick Miller den enteilten Pjanic auf dem Weg zum Dunk nur rustikal und am Rande eines Unsportlichen Fouls bremsen. Pjanic versenkt nur einen der zwei fälligen Freiwürfe – aber der Ton war gesetzt. Und derselbe Pjanic setzt mit einem Dreier Mitte des Viertels das i-Tüpfelchen auf einen 12:4-Lauf der Oldenburger und zwingt Bambergs Coach Oren Amiel zu einer Auszeit.
Dass Bamberg das 3. Viertel doch noch mit 21:19 für sich entscheiden durfte, lag vor allem an Ungenauigkeiten im Abschlussverhalten der Oldenburger. Symbolhaft für diese Phase: Russell findet den völlig frei unter dem Korb stehenden Klassen. Der Pass aber zu zaghaft und ungenau, Oldenburgs Center kriegt den Ball nicht in die Hände, das Spielgerät landet bei den Gegnern.
Doch die EWE Baskets kämpfen sich ein ums andere Mal in dieses Spiel zurück und stemmen sich gegen die drohende Niederlage. In der Crunchtime erwischt dann jedoch Owen Klassen, der mit dem fünften Foul zu einem Zeitpunkt das Feld verlassen musste, als Oldenburg drückte. Kurz nach Klassens Abgang verkürzte Russell viereinhalb Minuten vor Schluss auf 73:78 und Pjanic mit seinem fünften Dreier vier Minuten vor Ende auf 76:80. Doch den Verlust ihres Centers kompensierte Oldenburg nicht mehr. Nur noch zwei Punkte aus Freiwürfen waren drin, Bamberg machte noch 9 Punkte und den Sack zu.
Am kommenden Samstag empfangen die EWE Baskets, die vorerst auf den 6. Platz in der BBL-Tabelle gerutscht sind, in der Großen EWE Arena den SYNTAINICS MBC. Tipoff am 14. Januar ist um 20.30 Uhr.