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Spielbericht

MHP RIESEN Ludwigsburg - EWE Baskets Oldenburg 86:102

Sieg und emotionale Fan-Party zum Rickey-Abschied

01.05.2022

 Bild: Timo Kersten

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Boxscore

NR Spieler ESZ PKT 2PM 2PA 3PM 3PA FTM FTA DR OR AS ST TO BS PF

Die EWE Baskets Oldenburg und die 200 mitgereisten Fans haben ihrem Kapitän zum Abschied aus der easyCredit BBL mit einer unglaublichen Energieleistung einen Erfolg geschenkt. Trotz sechs verletzter Spieler zeigten die Oldenburger über 40 Minuten Kämpferherz und verdienten sich den 102:86-Erfolg.

Es schien, als hätten die Oldenburger sich dem Mindset verschrieben, ihren Kapitän und den größten Spieler der BBL-Geschichte nicht mit einer Niederlage abtreten zu lassen. Obwohl die Mannschaft von Ingo Freyer beim Spitzenteam aus Ludwigsburg angesichts von sechs verletzten Spielern nur mit einer Rotation aus sieben Akteuren agieren konnte, zeigten die EWE Baskets eine überragende Vorstellung.

Die Gäste kompensierten das Fehlen fast aller Big Man bis auf TJ Holyfield, obwohl sie das Reboundduell deutlich abgeben mussten und 17 Offensivrebounds erlaubten. Oldenburg hielt die Gastgeber dafür bei nur 42 Prozent Wurfquote aus dem Feld, traf insgesamt 15 Dreier, aber auch starke 65 Prozent der Wurfversuche aus Nah- und Mitteldistanz.

Entscheidend war dabei besonders der einzige verbliebene Center: TJ Holyfield krönte seine starke zweite Saisonhälfte, stand am Ende bei 25 Punkten und 14 Rebounds. Phil Pressey kam auf 21 Punkte, sieben Assists und fünf Rebounds. Sebastian Herrera (15), Michal Michalak (14) und Bennet Hundt (13 Punkte, 8 Assists) punkteten ebenfalls zweistellig. Rickey Paulding kam bei seinem letzten Einsatz auf acht Punkte.

Ab der ersten Sekunde waren die Oldenburger bereit: Zwei Dreier von Pressey und ein Dreipunktspiel von Michalak stellten auf 9:4. Die Gäste überspielten den Druck schnell und als Pressey Paulding bediente, ließen die Fans der EWE Baskets Konfetti regnen. In der Folge stellte sich Ludwigsburg, dass mit 12er-Rotation spielte, besser ein, starke Minuten von Herrera sorgten aber nur für ein 22:26 nach dem ersten Viertel.

Nur in dieser Phase war das Fehlen der Inside-Option im Spiel zu sehen: Hulls erzielte fünf Punkte in Serie und Oldenburg lag zweistellig zurück (25:36). Die Willensleistung aber blieb: Herrera tankte sich zum Korb durch, Pressey traf den Dreier, Paulding bediente Holyfield und als Hundt mit einem starken Bodenpass Holyfield für ein Dreipunktspiel fand, war die Begegnung ausgeglichen (38:38) und die EWE Baskets blieben trotz schwacher Dreierquote zur Halbzeit dran.

Dieses Bild änderte sich dann nach Wiederbeginn, als die EWE Baskets plötzlich unglaublich heiß aus der Distanz waren. Pressey und Hundt verwandelten von der Dreierlinie zur Führung (55:54). Es folgten die überragenden Minuten von TJ Holyfield. Drei Mal fanden die Oldenburger ihren Center an der Dreierlinie, der drei Mal netzte (67:58). Als auch Jerry Ndhine und noch einmal Holyfield nachlegten, war die Begegnung in Ludwigsburg längst zum Heimspiel geworden. Acht Dreier hatte das Team von Ingo Freyer nach drei Vierteln getroffen und führte mit 78:69.

Pressey fast von der Mittellinie und erneut Jerry Ndhine erhöhten auf 19 Punkte Vorsprung. Ludwigsburg kämpfte im Anschluss noch einmal, doch trotz nachlassender Kräfte blieb Oldenburg souverän. Knapp fünf Minuten vor dem Spiel erzielte Rickey Paulding die letzten seiner insgesamt 7.959 Punkte in der BBL und erhielt kurze Zeit später Standing Ovations von allen Zuschauern in Ludwigsburg, als der Kapitän das Parkett verließ. Der Auftakt für wundervolle und emotionale Momente nach dem Spiel. Minutenlang hallte aus dem Fanblock „There is only Rickey Paulding" durch die Arena, während die BBL-Legende gemeinsam mit Team und Fans feierte.



Tabelle

PL TEAM PKT
9HAKRO Merlins Crailsheim34:34
10BG Göttingen32:36
11EWE Baskets Oldenburg28:40
12s.Oliver Würzburg28:40
13Basketball Löwen Braunschweig24:42
14medi bayreuth22:46

Nächstes Spiel

So, 15.12.2024, 15:00 Uhr
EWE Baskets Oldenburg vs. BG Göttingen

Stimmen zum Spiel

Ingo Freyer (Head Coach EWE Baskets Oldenburg): "Es war von Beginn an ein sehr intensives Spiel, das hat man denke ich gesehen. Auf beiden Seiten ging es sehr schnell zu, es gab sehr schnelle Abschlüsse, weil sehr viel Druck gemacht wurde. Das liegt uns und Ludwigsburg sehr gut. Es ist dennoch schön, dass wir am Ende dieser Saison so ein schweres Auswärtsspiel für uns entscheiden konnten."

John Patrick (Head Coach MHP RIESEN Ludwigsburg): "Ich möchte Ingo, Rickey Paulding und der Oldenburger Mannschaft gratulieren - sie waren heute einfach besser. Es war ein toller Abschied für Rickey Paulding. Jeder konnte heute sehen, dass auf unserer Seite die Konzentration gefehlt hat, obwohl wir stellenweise hart gespielt haben. Wir freuen uns klar auf das Spiel am kommenden Freitag in Bilbao, aber für mich ist das Ergebnis heute dennoch enttäuschend, weil es über den Heimvorteil für die Playoffs entscheiden könnte. Es kann nicht sein, dass  uns als Mannschaft in so einem Spiel so viele Ausfälle passieren. Das ist aber so und wir müssen die weiteren Ergebnisse in der Liga abwarten und bereiten uns ab sofort auf das Finalturnier in Bilbao vor."