Die EWE Baskets Oldenburg und ihre 6.000 Fans in der Großen EWE Arena haben Rickey Paulding ein gigantisches und emotionales letztes Heimspiel bereitet. Trotz großer Personalsorgen überzeugten die Oldenburger mit 40 Minuten Energie und besiegten s.Oliver Würzburg mit 113:87. Michal Michalak legte dabei eines der seltenen Triple Double auf. Vor der Begegnung hatte der Fanclub Thunderstorm Oldenburg mit der größten Choreo der Geschichte in der easyCredit BBL für Gänsehaut gesorgt.
Als Rickey Paulding gemeinsam mit seiner Familie an der Freiwurflinie stand mit minutenlangen Ovationen noch einmal die geballte Liebe seines Clubs und seiner Fans spüren durfte und kaum zu Wort kam, wurde sie noch einmal deutlich, diese unerreichte Verbundenheit der Oldenburger Basketballfamilie. Der sichtlich emotionale Kapitän bedankte sich bei den Fans, die ihn von Beginn an in ihr Herz geschlossen hatten und bei seiner Familie für die unglaubliche Unterstützung, ohne die diese herausragende Karriere nicht möglich gewesen wäre.
Zuvor hatten Fans und Team auf ihre ganz eigene Weise Danke für die gemeinsame Zeit gesagt. Der Fanclub Thunderstorm Oldenburg hatte in monatelanger Arbeit die größte Choreo der BBL-Geschichte erschaffen, die sich über alle vier Tribünen der Großen EWE Arena zog und damit für Gänsehaut gesorgt. Vier riesige gemalte Banner zeigten auf der Haupttribüne Motive des Oldenburger Kapitäns, dazu waren alle über 100 Trainer und Mitspieler auf Doppelhaltern zu sehen.
Das Team wiederum trotzte auch der Vielzahl an Ausfällen, agierte über 40 Minuten mit herausragender Energie und verdiente sich den Erfolg. Die EWE Baskets kratzten mit 31 Assists am Club-Rekord, sammelten 14 Steals und ließen sich auch unter dem Korb trotz körperlicher Unterlegenheit nicht überpowern.
Rickey Paulding kam auf 18 Punkte, vier Rebounds und vier Steals. Oldenburger Topscorer wurde Phil Pressey mit 28 Punkten, elf Assists und fünf Steals. Sebastian Herrera erreichte 19 Punkte, während TJ Holyfield 15 Punkte und acht Rebounds erzielte und auch Bennet Hundt (14) zweistellig punktete. Michal Michalak wiederum erreichte mit 15 Punkten, elf Rebounds und zehn Assists ein Triple Double.
Angetrieben von den eigenen Fans hatten die EWE Baskets dominant begonnen und auch Rickey Paulding brachte sich mit vier Zählern früh auf das Scoreboard (7:2). Überzukochen schien die Stimmung als Pressey nach einem Ballgewinn Paulding für den Dunk bediente (14:8). Oldenburg sammelte bereits sieben Steals im ersten Viertel und setzte sich nach einem dieser Ballgewinne durch Pressey erstmals zweistellig ab (22:12).
Im zweiten Viertel gingen die ebenfalls dezimiert angetretenen Würzburger dann in den Angriffswellen der EWE Baskets unter. Holyfield und Paulding trafen schnelle Dreier. Immer wieder ging es aus Ballgewinnen oder Rebounds schnell in die Offensive, nach einem weiteren Dreier von Pressey betrug der Vorsprung mehr als 20 Zähler (46:25). Oldenburg aber blieb auf dem Gaspedal, Herrera erzielte acht Punkte in Serie und dank 36 Punkten im zweiten Viertel führten die Gastgeber mit 63:38.
Längst hatten sich die sechs Akteure, die an diesem Abend die Kernrotation bildeten, in einen Rausch gespielt und ließen auch nach Wiederbeginn nicht nach. Nach einem Block von Holyfield und folgendem Dreier von Pressey wuchs der Vorsprung auf 74:44. Kapitän Paulding ließ seine Mitspieler glänzen und setzte nur vereinzelt eigene Highlights, nach 30 Minuten stand es 93:64.
Im letzten Viertel verteilten die EWE Baskets dann die Spielzeit und hatten den emotionalsten Moment des Spiels noch vor sich. Knapp zwei Minuten vor dem Ende verließ ein sichtlich gerührter Rickey Paulding zum letzten Mal in einem Pflichtspiel das Parkett der Großen EWE Arena und durfte sich über minutenlange stehende Ovationen freuen – der Auftakt für ganz emotionale Momente nach Spielende.