Die EWE Baskets Oldenburg haben vor 5.147 Zuschauern in der Großen EWE Arena erneut begeistert und den sechsten Sieg aus den letzten sieben Partien gefeiert. Mit dem 90:76 im Niedersachsenduell gegen die Basketball Löwen Braunschweig machten die Oldenburger einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt.
In einem erwartet temporeichen, aber auch enorm aggressiven, physischen und emotionalen Spiel waren die EWE Baskets in der zweiten Halbzeit die deutliche bessere Mannschaft und verdienten sich hier den Erfolg. Insgesamt teilten die Oldenburger den Ball stark als Mannschaft, spielten 26 Assists, arbeiteten gegen eines der reboundstärksten Teams der BBL hart um die Abpraller und erzielten 18 Punkte aus zweiten Chancen. Zudem erzielte die Mannschaft von Head Coach Ingo Freyer 23 Punkte im Fastbreak.
Nachdem die Braunschweiger bis zur Halbzeit 50 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld getroffen hatten, erlaubten die Oldenburger nach Wiederbeginn nur noch 36 Prozent Feldquote und stoppten auch David Krämer, der nach 15 Punkten zur Halbzeit nur zwei Zähler nachlegen konnte.
Tai Odiase wurde mit 20 Punkten zum Topscorer und sammelte dazu neun Rebounds. TJ Holyfield erreichte 16 Punkte und neun Rebounds. Max Heidegger kam auf 13 Punkte und sechs Assists, dazu punktete auch Rickey Paulding (10) zweistellig. Eine ganz starke Partie lieferte Phil Presse, der neben neun Punkten auch 13 Assists spielte und zudem mit viel defensivem Druck drei Steals erzwang.
Das Spiel begann erwartet physisch und intensiv. Phil Pressey setzte mit einem Steal den ersten defensiven Akzent, vollendete per Korbleger und traf dann auch aus der Distanz (8:5). Insgesamt bewegten die Gäste den Ball in dieser Phase aber besser, verwandelten 57 Prozent ihrer Würfe im ersten Viertel. Oldenburg gelang vor allem deshalb ein Unentschieden nach zehn Minuten (22:22), weil Reggie Lynch starke Minuten lieferte, die Gastgeber sich sechs Offensivrebounds sicherten und neun Punkte aus zweiten Chancen erzielten.
Die EWE Baskets erarbeiteten sich deutlich mehr Würfe als die Gäste, waren offensiv allerdings noch nicht treffsicher, bekamen ihre prädestinierten Scorer noch nicht ins Spiel und brachten den Ball noch nicht genug ans Brett, wo die Gastgeber dominierten. Es war die Energie, die das Team von Ingo Freyer weiter auszeichnete. Bezeichnend ein Hustle-Play von Phil Pressey, der einen zu langen Pass im Fastbreak artistisch rettete und zu Holyfield beförderte, der per Dunk traf. Alen Pjanic gab mit zwei Block seinen zusätzlichen Push und dann folgte das Highlight-Play des Spiels: Heidegger bediente Pressey im Fastbreak, der direkt spektakulär hinter dem Rücken zu Odiase weiterleitete, der per Dunk abschloss und die Fans von den Sitzen riss. Braunschweig blieb dank des starken Krämer im Spiel, Herrera allerdings traf zur Halbzeitführung (46:44).
Nach Wiederbeginn wirkten die Gastgeber noch präsenter. Herrera stoppte Krämer, Holyfield und Heidegger verwandelten aus der Distanz (49:42), doch die Braunschweiger antworteten noch einmal und trafen durch Peterka zum 56:57. Ein Ballgewinn von Paulding leitete allerdings den nächsten Oldenburger Lauf ein. Holyfield, Hundt und Paulding verwandelten aus der Distanz, dann blockte Lynch einen Versuch der Gäste spektakulär. Den Schlusspunkt eines starken dritten Viertels mit sechs Dreiern setzte Pjanic ebenfalls aus der Distanz (72:62).
Nun ließen die EWE Baskets ihren Gegner nicht mehr zurück in die Partie, kontrollierten das Spiel, hatten aber noch ein letztes Highlight parat. Pressey fand Odiase, der per Statement-Dunk vollendete (84:71). In den letzten Sekunden durften die Oldenburger sogar noch darauf hoffen, den direkten Vergleich für sich zu entscheiden. Nach dem 78:94 im Hinspiel fehlten dazu letztlich drei Zähler, gleichwohl zog das Team von Head Coach Ingo Freyer in der Tabelle an Braunschweig vorbei.