Die EWE Baskets Oldenburg bleiben auf dem Weg zum Klassenerhalt in der easyCredit BBL weiter in der Erfolgsspur. Durch das mit starker Verteidigung hart erkämpfte 74:71 bei medi bayreuth feierten die Oldenburger den vierten Sieg in Serie und kletterten auf den 15. Tabellenplatz.
Dabei gelang es dem Team von Head Coach Ingo Freyer selten, den gewohnt schnellen Rhythmus in der Offensive anzuschlagen, auch offene Abschlüsse fanden gegen intensive Gastgeber zu selten das Ziel. Die EWE Baskets verwandelten nur 39 Prozent ihrer Versuche aus dem Feld, erlaubten sich 15 Ballverluste.
Der Schlüssel zum Sieg lag für die Gäste also in der Defensive und dem Rebounding. Die Oldenburger passten sich im Spielerverlauf mit variabler Verteidigung erfolgreich an, erlaubten Bayreuth nur 40 Prozent Wurfquote aus dem Feld. Zudem erarbeiteten die EWE Baskets sich neun Steals und erzielten 16 Punkte im Fastbreak. Hinzu kam die deutliche Reboundüberlegenheit (46:36). Aus insgesamt 14 Offensivrebounds gelangen zehn Punkten aus zweiten Chancen, Bayreuth erzielte nur zwei Punkte nach Offensivrebounds.
Max Heidegger wurde mit 23 Punkten und sieben Assists zum Topscorer, Rickey Paulding erzielte erneut effektive 18 Punkte, kam dazu auf vier Assists und drei Rebounds. Tai Odiase kratzte mit neun Punkten und neun Rebounds am Double Double, Alen Pjanic kam auf acht Punkte und sechs Rebounds.
Oldenburg musste unter dem Korb dezimiert antreten. Neben dem bereits zuvor fehlenden Norris Agbakoko stand auch Martin Breunig verletzungsbedingt kurzfristig nicht zur Verfügung. Über die Hintergründe werden die EWE Baskets am Donnerstag informieren. Zunächst übernahm Bayreuth die Spielkontrolle, während Oldenburg keinen Rhythmus hatte und schnell mit 2:8 in Rückstand geriet. Defensiv switchten die Gäste viel, die Franken allerdings fanden Lösungen, offensiv waren die EWE Baskets noch zu abhängig von Einzelaktionen und lagen nach zehn Minuten 12:18 zurück.
In der Folge allerdings verteidigten die Oldenburger das Pick&Roll deutlich seltener mit dem Switch und konnten die Bayreuther Offensive weiter ins Stocken bringen. Offensiv übernahm Heidegger, der zur Halbzeit bereits bei 13 Punkten stand und auch die Dreier begannen nun für Paulding und Heidegger zu fallen (23:24). Paulding sorgte dann per Dunk für die erste Führung und Pjanic legte nach einem Steal ebenfalls per Dunking nach (29:26). Vor allem TJ Holyfield setzte in dieser Phase defensiv Akzente, während auch Pjanic von der Dreierlinie netzte. Ein Dreipunktspiel von Phil Pressey stellte auf 39:33 nach 20 Minuten.
Auch aus der Halbzeit kamen die EWE Baskets mit mehr Energie und Kontrolle als die Gastgeber. Phil Pressey verwandelte zunächst aus der Distanz, dann setzte Kapitän Rickey Paulding die Akzente. Erst zog der Kapitän zum Korb, kam dann nach einem Ballgewinn zum Dunk und sorgte dann für den nächsten Meilenstein. Nach einem weiteren Steal bediente Paulding seinen Teamkollegen Heidegger mustergültig zum Korbleger (50:39). Mit seinem 1.113. Assist zog Paulding mit Julius Jenkins auf Platz 9 der AllTime-Liste der BBL gleich. Im Anschluss allerdings schienen Konzentration und Rhythmus wie abgeschnitten. Bayreuth hingegen traf plötzlich auch schwere Würfe und führte nach einem 13:0-Lauf plötzlich mit 52:50.
Die Gäste allerdings fingen sich und konnten sich auf Max Heidegger verlassen. Der Guard bediente erst Odiase zum Dunk, traf im Anschluss aus der Mitteldistanz und dann trotz eines Fouls per Dreier (63:60). Es schien so, als könnten die EWE Baskets den knappen Vorsprung verwalten, die erst wieder ins Wanken gerieten, als Tai Odiase nach seinem fünften Foul das Parkett verlassen musste. Bayreuth kämpfte sich über Freiwürfe zurück und glich 35 Sekunden vor dem Ende aus. Den entscheidenden Wurf setzten aber die EWE Baskets. Max Heidegger zog die Defensive der Gastgeber auf sich, bediente Alen Pjanic in der Ecke, der den Dreier mit 18 Sekunden Restspielzeit trocken netzte (72:69). Ein Vorsprung, den die Oldenburger dann an der Freiwurflinie verteidigten.