Rickey Paulding, Julius Jenkins und nicht zuletzt Nemanja Aleksandrov gaben auf dem Parkett die Antwort. Entschlossener Antritt hier, Dreier dort, noch ein Dreier obendrauf - und schließlich war der 105:103-Erfolg nach doppelter Verlängerung beim FC Bayern München in trockenen Tüchern.
Die Folgen des Coups? Der Playoff-Wahnsinn geht weiter. Am Samstag gab es gelben Jubel der fast 200 mitgereisten Oldenburger im Audi-Dome, der gut 500 beim Public Viewing und der vielen tausend an den Bildschirmen - und am Sonntag einen nie erlebten Ansturm auf die Tickets. Über 10.000 Menschen versuchten, an die im freien Verkauf verfügbaren Karten zu kommen, binnen weniger Minuten war das Kontingent vergeben. Beim Kampf um den Halbfinal-Ausgleich wollen alle dabei sein.
Normal war das nicht, was am Samstag in München passierte. Die Oldenburger boten angesichts des drohenden Saisonendes eine fulminante Leistung und standen nach jedem Rückschlag wieder auf. Minus acht Zähler mit nur noch 150 Sekunden auf der Uhr in der regulären Spielzeit, Wirkungstreffer der Bayern in der ersten Verlängerung und schließlich ein bitterer Fünf-Punkte-Rückstand in der zweiten Nachspielzeit; das alles konnte die EWE Baskets an diesem Abend nicht ausbremsen und mit einer geschlossenen Teamleistung plus individueller Glanzlichter bogen sie die Partie um.
Große Aktionen bleiben in Erinnerung: Rickey Pauldings unwiderstehlicher Antritt in der 45. Minute, als er die Münchner Verteidigung sezierte und Oldenburg in die zweite Verlängerung brachte. Oder der Dreier von Julius Jenkins nach dem wohl wichtigsten Offensivrebound der Saison durch Adam Chubb. Und schließlich der Distanztreffer von Nemanja Aleksandrov, der das Spiel entschied und Oldenburg zur Party-Zone machte.
Die Ausgangslage vor dem vierten Spiel, das an diesem Dienstag in der großen EWE ARENA ab 20.30 Uhr steigt (live bei Sport1), ist im Prinzip die gleiche wie am Samstag: Die Oldenburger müssen gewinnen, um das Saisonende zu vermeiden, die Münchner würden durch einen Erfolg in die Finalserie einziehen. Ihren Appetit auf mehr haben die Oldenburger am Samstag unter Beweis gestellt - mit 6000 Fans im Rücken werden sie wild entschlossen das Duell mit dem Titelfavoriten aufnehmen.
Alt? Müde? Urlaubsreif? Spiel vier wird zeigen, ob die Oldenburger erneut in der Lage sind, die kritischen Stimmen ins Reich der Fabeln zu verweisen. Eine unvergleichliche Atmosphäre ist in jedem Fall garantiert.
Restkarten gibt es im Verlauf des Montag-Nachmittags. Aus organisatorischen Gründen findet kein Public Viewing an der Arena statt, das Havana am Pferdemarkt und das Litfass zeigen die Partie auf Leinwand.
Text: Torben Rosenbohm, EWE Baskets Oldenburg
Bild: fotoduda.de