Nach dem Befreiungsschlag gegen Heidelberg sind die EWE Baskets Oldenburg am Montag (19 Uhr) wieder in der easyCredit BBL gefordert. Mit ratiopharm ulm treten die Oldenburger bei einem der absoluten Spitzenteams der Liga an.
Die Begegnung gegen Heidelberg glich einer Explosion, die bei Spielern und Fans die Ketten der langen Negativserie sprengte. Dabei überzeugte nicht in erster Linie der deutliche Sieg (109:73), vielmehr war es die Art und Weise, wie die Oldenburger spielten. Energie, Leidenschaft, Ballbewegung, defensiver Druck und enormes Tempo: Das Team agierte wie noch nie zuvor in der laufenden Saison.
Gleichwohl gilt, dass dieser Sieg nur ein erster Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt ist, dem die Oldenburger in den nächsten Wochen weitere Siege folgen lassen müssen. Dafür gilt es auch, die neue Spielidee, die Head Coach Ingo Freyer in möglichst kurzer Zeit implementieren muss, zu verinnerlichen und umzusetzen. Angesichts des engen Zeitplans ist die Mannschaft also aktuell im Training enorm gefordert, muss nicht nur körperlich, sondern auch mental an die Grenzen gehen. Es gilt alte taktische Muster aufzubrechen und durch neue Vorgehensweisen zu ersetzen.
Dabei ist das gewachsene Selbstvertrauen der Mannschaft spürbar, der am Montag wartende Gegner dürfte allerdings zu einem harten Prüfstein für die sich noch im Aufbau befindliche Spielweise werden. Schließlich sind die Ulmer mit fünf Siegen in Serie und neun Erfolgen aus den letzten zehn Spielen das heißeste Team der BBL, liegen auf dem dritten Rang nur zwei Punkte hinter Tabellenführer Bayern München. Auch im EuroCup überzeugt das Team von Jaka Lakovic, liegt stabil auf Kurs in die nächste Runde.
Verletzungs- und krankheitsbedingt traten die Ulmer zwar zuletzt ohne fünf Stammspieler mit einem Rumpfteam in Venedig an, zeigten allerdings eine starke Vorstellung. Ob sich die Personalsituation bis zum Spiel am Montag entspannt, bleibt abzuwarten.
In jedem Fall treffen die Oldenburger auf einen Gegner, der über große Stabilität in der Defensive verfügt, nur 79,1 Punkte im Schnitt erlaubt. Vor allem in der Zone geben die Gastgeber wenig ab, erlauben nur 51,6 Prozent Wurfquote aus Nah- und Mitteldistanz und drücken die Wurfquote aus dem Feld auf 43,5 Prozent. Zudem dominieren die Ulmer im Rebounding, sammeln fast vier Abpraller pro Partie mehr als ihre Kontrahenten.
Das Herzstück des Teams bildet ein Trio. Der athletische und große Spielmacher Semaj Christon kommt auf 14,2 Punkte und 6,1 Rebounds im Schnitt. Forward Jaron Blossomgame erreicht 14,1 Punkte und 5,3 Rebounds. Cristian Felicio legt mit 11,3 Punkten und 9,2 Punkten im Schnitt fast ein Double-Double auf. Dahinter steht mit Thomas Klepeisz, Philipp Herkenhoff, Karim Jallow, Fedor Zugic und Sindarius Thornwell eine spannende Mischung aus großen Talenten und viel Erfahrung.
Einen besonderen Glanz bekommt die Begegnung durch das vermutlich letzte Duell zweier BBL-Legenden. Rickey Paulding und Per Günther verbinden nicht nur unvergessliche Playoff-Serien, überragende Loyalität zu ihren Clubs und die enorme Sympathie der BBL-Fans, sondern auch großer gegenseitiger Respekt.