Am Sonntag (15 Uhr) kommt es zu einem der Klassiker der easyCredit BBL. Dann empfangen die EWE Baskets Oldenburg, die weiter auf ein Erfolgserlebnis im Abstiegskampf warten, mit den Telekom Baskets Bonn ein Spitzenteam. Zur Begegnung in der Großen EWE Arena, die auch bei Sport1 übertragen wird, sind laut der aktuell gültigen Corona-Verordnung 500 Zuschauer zulässig.
Die Oldenburger suchen momentan nach ihrem Selbstvertrauen im Strudel des Abstiegskampfs und müssen bei der Arbeit für das erste Erfolgserlebnis seit November vor allem an der Defensive arbeiten. Gerade in der Pick&Roll-Verteidigung und der Transition-Defense lagen die Probleme. 58 Punkte erlaubten die EWE Baskets gegen Braunschweig in der Zone. Eine zu große Hypothek für ein Erfolgserlebnis, das viele mentale Fesseln lösen könnte.
„Jeder muss seine individuelle Verantwortung wahrnehmen, seinen Gegenspieler im direkten Duell zu stoppen“, so Head Coach Alen Abaz über die defensiven Probleme. „ Wir können nicht immer auf die Hilfe der Mitspieler hoffen. Aggressivität und Energie sind die Basis in der Verteidigung. Die Einsatzzeit entscheidet sich auch daran, wer die mitbringt!“
Gegen die Bonner, die sich nach zweijähriger Krise wieder ihren traditionellen Kreis im Spitzenfeld gesichert haben, werden die Oldenburger sich in jedem Fall deutlich steigern müssen, schließlich können die Gäste einem klaren System und deutlich verteilten Rollen vertrauen.
Head Coach Tuomas Iisalo gelang es, innerhalb einer halben Saison seine Vorstellungen auf sein neues Team zu übertragen. Mit 26:10 Punkten rangiert Bonn in einem engen Playoff-Rennen aktuell auf dem zweiten Rang, zählt mit 87,8 Punkten im Schnitt auch zu den besten Offensivteams der BBL.
Der Schlüssel zum Spieler der Gäste ist Point Guard Parker Jackson-Cartwright, der mit seiner spektakulären Spielweise und seinem Speed zur Attraktion der Liga und zum MVP-Kandidaten geworden ist. Seine Form unterstrich der Spielmacher zuletzt gegen Bamberg, als Parker-Cartwright die ersten 17 Punkte seiner Mannschaft erzielte und mit 40 Punkten einen BBL-Saisonrekord aufstellte. Dem Guard gelingt es immer wieder, seinen Gegenspieler im direkten Duell zu umkurven und aus diesem Vorteil dann gute Abschlüsse für sich und seine Mitspieler zu generieren.
Gleichwohl wäre es fahrlässig, die Gäste auf ihren besten Spieler zu reduzieren. Coach Iisalo gelingt es, ein Kollektiv zu schmieden, in dem gute Spieler gemeinsam funktionieren. Jeremy Morgan gehört zu den besten Verteidigern am Perimeter, kommt dazu auf 13,5 Punkte und 3,5 Rebounds. Neben ihm steht zumeist Karsten Tadda, der neben seiner bekannt herausragenden Defensive auch offensive Akzente setzt und als Führungsspieler enorm wichtig ist. Der zuletzt verletzt fehlende Skyler Bowlin nimmt zeitweise Spielmacher-Last von Parker-Cartwright, ist zudem ein starker Schütze und kommt auf 11,9 Punkte und 4,1 Assists im Schnitt.
Unter dem Korb findet Nationalspieler Michael Kessens seine Rolle immer besser, kommt auf 10,9 Punkte, 4,5 Rebounds und 71 Prozent Wurfquote. Überhaupt gehören die Bonner mit 58,5 Prozent Zweierquote zu den stärksten Team der BBL. Gemeinsam mit Leon Kratzer und Justin Gorham sorgt Kessens zudem dafür, dass die Gäste mit 14,1 Offensivrebounds im Schnitt das beste Team der Liga am offensiven Brett sind.