Alen Abaz ist neuer Head Coach der EWE Baskets Oldenburg. Damit reagiert der Club auf die angespannte sportliche Situation angesichts von nur zwei Siegen aus 13 Spielen in der easyCredit BBL und dem daraus resultierenden letzten Platz in der Tabelle.
„Unsere Lage hat sich in den letzten Wochen noch einmal zugespitzt. Wir befinden uns im Abstiegskampf. Wir müssen uns dieser Situation gemeinsam stellen, um unsere Tabellenposition schnellstmöglich zu verbessern“, sagt Hermann Schüller, geschäftsführender Gesellschafter der EWE Baskets. „Mladen hat sich große Verdienste erworben und sich in einer Weise hier eingebracht, die über das Normalmaß hinausgeht. Er hat enormen Anteil an den Erfolgen, die wir in den vergangenen Jahren gefeiert haben. Dafür gebührt ihm großer Dank. Aber wir müssen nun den Club schützen und wir müssen auch Mladen schützen, der es nicht verdient hat sich komplett aufzureiben. Das Team braucht jetzt eine neue und deutliche Ansprache, mit einer klaren Erwartungshaltung. Hier geht es um mehr als nur das nächste Spiel. Unsere Fans und Sponsoren erwarten zu Recht eine Leistungssteigerung und ein anderes Auftreten unseres Teams.“
Abaz, bislang Assistant Coach der EWE Baskets, folgt somit Mladen Drijencic auf der Position des Cheftrainers. Drijencic wurde von seinen Aufgaben als Head Coach entbunden. Schüller betont, dass Drijencic nicht entlassen ist und zu gegebener Zeit Gespräche darüber laufen werden, wie dessen Rolle im Club nach der laufenden Saison aussehen kann. Drijencic hatte den Club mit zwei Meistertiteln in der ProB, dem Pokalsieg 2015 und zwei weiteren Finalteilnahmen zu großen Erfolgen geführt.
„Das ist vermutlich die schwierigste Situation, in der man ein Team übernehmen kann. Ich spüre jedoch das Vertrauen der Club-Führung und gehe optimistisch an diese Aufgabe heran“, so Alen Abaz. „Wir müssen nun schnell Lösungen finden, um den ersten Schritt in die Erfolgsspur zu nehmen. Es ist zunächst jedoch eine Herausforderung auf mentaler Ebene, die Mannschaft zu packen und jeden Spieler in die Pflicht zu nehmen. Ich bedanke mich nicht nur bei der Club-Führung für diese Chance, sondern auch bei Mladen für die gemeinsame Zeit.“
„Alen ist ein lebenserfahrener Trainer und Mensch und ein exzellenter Basketball-Fachmann, der Einflüsse aus vielen Stationen mitbringt. Es ist von Vorteil, dass er die Mannschaft in- und auswendig kennt und direkt starten kann“, sagt Srdjan Klaric, sportlicher Leiter. „Wir setzen darauf, dass er mit seiner Erfahrung das Team auch bei der Ehre packt und bei den Spielern die richtigen Knöpfe drückt, so dass wir nicht nur in der Tabelle einen Schritt nach vorne machen, sondern auch über entsprechende Ergebnisse das nötige Selbstvertrauen tanken, um diese Krise zu bewältigen. Im Moment geht es leider nicht mehr darum, dass wir uns sportlich mit den Teams vergleichen, die aktuell oben stehen. Wir müssen uns mit Blick auf den Ausgang der Saison darauf konzentrieren, dass wir die Abstiegszone möglichst weit hinter uns lassen. Da wo wir nun stehen, das hat weder diese Stadt, noch der Club, noch die Fans, noch die Sponsoren, noch Rickey in seiner letzten Saison und auch Mladen nicht verdient. Diese Verpflichtung muss jetzt hier jeder aufsaugen und leben. Bei Mladen bedanke ich mich für die hervorragende Zusammenarbeit und seinen unglaublichen Einsatz für diesen Club.“
Der in Sarajevo geborene Abaz kam 2019 nach Oldenburg. Der 48-Jährige hatte in den zehn Jahren zuvor als Head Coach im Libanon und in Bahrain gearbeitet, dabei mit dem Club Al-Moutahed zwei Mal den dritten Platz der libanesischen Meisterschaft belegt. Zudem arbeitete Abaz auch als Assistant Coach der Nationalmannschaft und als Head Coach der U20 von Bosnien-Herzegowina.
Mladen Drijencic ist es ein Anliegen, nicht nur Alen Abaz viel Erfolg zu wünschen: „Ich bin durch und durch ein Oldenburger und diesem Club für das Vertrauen in mich zu großem Dank verpflichtet. Dass wir nach den Erfolgen der letzten Jahre nun das erleben müssen und dass meine ganze Energie und meine ganze Kraft nicht ausreichen, tut mir unendlich weh. Und es tut mir leid für alle, die so sehr mitfiebern und den EWE Baskets immer die Daumen drücken. Ich wünsche Alen und dem Team, dass sie schnell in die Erfolgsspur kommen.“