Die EWE Baskets Oldenburg haben auch ihre zweite Begegnung nach der Corona-Zwangspause mit einer Schwächephase in der zweiten Halbzeit aus den Händen gegeben. Beim SYNTAINICS MBC unterlagen die Oldenburger mit 82:87.
Wie bereits gegen Ludwigsburg waren die Gäste nicht in der Lage, ihr Spiel über 40 Minuten auf dem nötigen Level zu halten, blieben zwischenzeitlich fünf Minuten ohne Korb. Ein 2:16-Lauf stellte im dritten Viertel die Weichen auf die Niederlage. Erst nach einem Rückstand von 17 Punkten Mitte des letzten Abschnitts kämpften die Oldenburger sich noch einmal heran, konnten den MBC aber nur noch kurz ins Wanken bringen.
Schwächen, die sich auch in Zahlen ablesen lassen. Nachdem die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic zur Halbzeit noch 53 Prozent ihrer Würfe verwandelt hatte, starteten die Oldenburger mit nur zwei erfolgreichen Abschlüssen aus 16 Versuchen in die 2. Hälfte. Am Ende des Spiels stand nur noch eine Wurfquote von 41 Prozent im Boxscore. Auf gute zehn Assists bis zur Pause folgten viele Einzelaktionen und nur noch sechs Vorlagen bis zum Spielende. Die EWE Baskets arbeiteten ordentlich im Rebound, sicherten sich 13 zweite Chancen, ließen diese allerdings oft liegen. Zudem gelang es selten, die Offensive der Gastgeber zu stoppen, die 57 Prozent ihrer Dreier verwandelten. So verloren die Gäste, obwohl sie sich 23 Würfe mehr erarbeiteten.
Michal Michalak wurde mit 20 Punkten zum Topscorer, Phil Pressey lieferte mit 12 Punkten und 11 Assists eine gute Leistung. Dazu punkteten Cameron Clark (12 Punkte, sechs Rebounds), Rickey Paulding (12) und Martin Breunig (10 Punkte, 5 Rebounds) zweistellig.
Die Oldenburger, die erneut auf Max Heidegger und TJ Holyfield verzichten mussten, begannen in der Startformation mit Herrera für Michalak und fanden zunächst einen guten Rhythmus. Nachdem Paulding zum 13:11 getroffen hatte, Odiase per Block abräumte und erneut Paulding verwandelte, gab es die erste kleine Führung. In der Defensive waren die Gäste allerdings zu nachlässig und führten nach dem ersten Viertel nur knapp.
Phil Pressey fand gute Lösungen, bediente erste Herrera zum Dreier aus der Ecke und traf dann selbst per Floater. Treffer von Clark und Breunig aus der Mitteldistanz stellten auf 36:31. Dazu übernahm Michalak, der zur Halbzeit bereits 12 Punkte auf dem Konto hatte. Trotzdem verpassten die Oldenburger durch Nachlässigkeiten ein mögliches größeres Polster zur Pause (46:43).
Mit Beginn des dritten Viertels stimmten dann Energie und Konzentration nicht. Die Gäste ließen Jamel Morris ins Spiel kommen, verloren selbst jede Struktur und Selbstvertrauen und ließen auch völlig offene Abschlüsse ungenutzt. Mit seinem bereits zehnten Punkt der zweiten Halbzeit stellte Morris auf 50:59. Die Oldenburger lagen nach 30 Minuten nur deshalb noch in Reichweite (57:64), weil auch der MBC Chancen ungenutzt ließ.
Weil die EWE Baskets auch mit Beginn des letzten Abschnitts keine erfolgsversprechende Formation auf das Parkett bringen konnten, stieg der Rückstand bis auf 17 Punkte (61:78). Erst jetzt fanden die Gäste wieder einen Zugriff zum Spiel, durften nach dem Dreier von Phil Pressey zum 71:78 zwei Minuten vor dem Ende wieder auf die Wende hoffen. Auch als Morris mit 46 Sekunden Restspielzeit aus der Distanz den Rückstand wieder zweistellig machte (72:83), gab die Mannschaft nicht auf, erkämpfte Ballgewinne und kam 14 Sekunden vor Schluss auf vier Zähler heran. Zum Comeback reichte es indes nicht.
