Im ersten Viertelfinalspiel gegen die Telekom Baskets Bonn lagen die Gäste mit 53:44 in Führung, hatten einen Reboundvorteil von 34:22 und eine deutlich bessere Assist-Bilanz (16:7) verbucht - kurze Zeit später aber standen die Zuschauer in der EWE ARENA Kopf. Mit einem 25:10 im Schlussabschnitt fuhren die Hausherren vor 5820 Zuschauern einen wichtigen 69:63-Erfolg ein und reisen mit einer 1:0-Führung zu Partie Nummer zwei am Dienstag (19.30 Uhr, Fanbus-Anmeldung bis Sonntag, 23:59 Uhr, unter www.thunderstorm-oldenburg.de).
Drei Viertel lang präsentierten sich die exzellent eingestellten Bonner in der Defensive als kaum überwindbar. Den Oldenburgern wurde das Passen ebenso schwer gemacht wie die Abschlüsse, am anderen Ende des Parketts punkteten die Telekom Baskets mit Geduld und spielten immer wieder ihre starke Athletik aus. 18:14 nach dem ersten Viertel, 32:20 in Minute 15 - Bonn war nicht nur in diesen Phasen einen Tick stärker. Mit 38:31 gingen die Schützlinge von Trainer Matthias Fischer in die Kabine, wohl wissend, dass mit einer Prise mehr Konsequenz noch mehr drin gewesen wäre.
Die Sorgen bei Oldenburg wurden auch im dritten Viertel nicht weniger, da sich die Besucher aus dem Rheinland in bemerkenswerter Souveränität präsentierten. Dass es angesichts der eingangs genannten Statistiken überhaupt noch vergleichsweise knapp zuging, war derweil der Oldenburger Verteidigung zu verdanken, die gerade im dritten Viertel deutlich machte, dass die Partie noch nicht verloren gegeben war.
Und dann kamen tatsächlich die zehn wohl stimmungsvollsten Minuten der bisherigen Saison. Zweimal Chris Kramer in unnachahmlicher Manier per Korbleger (50:55, 33.), ein mächtiger Dunk von Rickey Paulding (54:55, 35.) und schließlich ein Dreier von Kramer, der hinten an den Ring kam, lange in der Luft über die passende Landung sinnierte und schließlich zur 57:55-Führung in den Korb fiel - allerlei spektakuläre Aktionen rissen das EWE Baskets-Team jetzt zu einer grandiosen Vorstellung mit. Paulding zum 63:59, Kramer zum 65:60 (40.); die Bonner kamen sich endgültig vor wie im falschen Film. Zu allem Überfluss knickte in der Schlussminute auch noch Tony Gaffney um. Julius Jenkins sorgte schließlich per Dunk zum jubelumtosten 69:63-Endstand.
„Dieses Ergebnis, diesen Sieg haben wir uns vor dem Spiel gewünscht“, so Machowski. „Daran, wie der Sieg zustande gekommen ist, kann jeder sehen, dass es gegen Bonn eine ganz schwere Serie wird und dass es keine leichten Siege geben wird. Es war eine hart umkämpfte Partie und wir haben gegen sehr engagierte Bonner nur schwer offensiv in die Partie gefunden. In der Verteidigung haben wir gut agiert, aber Bonn immer wieder durch kleine Fehler zu ihrem Spiel kommen lassen. Vor allem beim Offensivrebound haben wir Bonn zu viele Freiheiten gelassen. Am Ende konnten wir einfach mehr Kohlen ins Feuer werfen. Jetzt müssen wir schnell regenerieren.“
Text: Torben Rosenbohm, EWE Baskets Oldenburg
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