Die EWE Baskets Oldenburg haben am Samstagabend eine bittere Niederlage in der easyCredit BBL hinnehmen müssen. Gegen die JobStairs GIESSEN 46ers unterlagen die Oldenburger in einer emotionalen Begegnung am Ende mit 72:75 und verpassten die Chance, ihre Tabellensituation zu verbessern.
Dabei wurde den Gastgebern eine schwache erste Halbzeit zum Verhängnis, in der das Team nervös und gehemmt wirkte, aber auch nicht die notwendige Energie auf das Parkett brachte. Die Oldenburger erlaubten sich in den ersten 20 Minuten neun Ballverluste bei nur sechs Assists und konnten die 46ers, die bis zum diesem Zeitpunkt 65 Prozent der Würfe verwandelten, nicht stoppen.
Erst in der zweiten Halbzeit fanden die EWE Baskets angetrieben von den Zuschauern zu ihrem Spiel, zwangen Gießen zu Fehlern und erhöhten das Tempo. In einer emotionalen Begegnung gelang es den Gastgebern aber nicht, dem Spiel die entscheidende Wende zu geben. Auch ein knapper Vorsprung gut eine Minute vor dem Ende reichte nicht.
Rickey Paulding wurde dank 15 Punkten in der zweiten Halbzeit zum Topscorer, sammelte dazu drei Rebounds und drei Steals, Cameron Clark kam auf 17 Punkte und 10 Rebounds, Martin Breunig sammelte 12 Punkte und sieben Rebounds.
Die EWE Baskets fanden ab der ersten Sekunde nicht ins Spiel, agierten aber auch nicht mit der nötigen Energie. Es war Alen Pjanic, der mit Leidenschaft und einem starken Alley-oop Akzente setzte. In der Defensive fehlte allerdings ab der ersten Sekunde Zugriff, die Gäste verwandelten 83 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld in den ersten zehn Minuten. Nach Dreiern von Omot und Blake stand es 8:17. Oldenburg wirkte nervös, erlaubte sich unnötige Ballverluste. Acht Punkte von Martin Breunig und insgesamt vier Offensivrebounds sorgten dafür, dass die Gastgeber von einem zwischenzeitlichen 14:29 auf zehn Zähler Rückstand verkürzten.
Im zweiten Abschnitt begannen dann zunächst die Dreier zu fallen. Zwei Mal Phil Pressey und Bennet Hundt verkürzten auf 28:33, auch der Kampf um die Bälle war nun vorhanden, doch die defensiven Rotationen ließen weiter große Lücken. Für die vielen Fehler in der Defensive wurden die EWE Baskets dann immer wieder mit Freiwürfen bestraft. Insgesamt 21 Mal stand Gießen in der ersten Halbzeit an der Freiwurflinie. Auf der Gegenseite nahmen die überhasteten Abschlüsse und Fehler wieder zu und die Gäste setzten sich auf 34:49 ab.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit waren Energie und Körpersprache da, die Fans sorgten für enorme Unterstützung und Rickey Paulding ging voran. Der Kapitän traf den Dreier, erkämpfte Bälle und verwandelte gleich noch einmal aus der Distanz (43:49). Oldenburg hatte nun klare Vorteile, überspielte auch den Druck der Gäste und kam durch Clark auf 49:52 heran. Nach 30 Minuten waren die EWE Baskets auf einen Zähler heran.
Kurz nach Beginn des letzten Abschnitts verwandelte Paulding dann zum Ausgleich. Oldenburg kämpfte um jeden Ball, holte Offensivrebounds, Ballgewinne, war aber in der Offensive nicht in der Lage, diese Chancen ausreichend umzusetzen, spielte als Team nur 13 Assists. Gießen blieb in der Partie, die bis in die letzte Minute eng blieb. Rickey Paulding erzwang mit einem energischen Zug zum Korb das Dreipunktspiel und die Führung (70:67), die auch nach einem Offensivrebound von Odiase zum 72:69 Bestand hatte.
Erneut schien im Anschluss die Defensive zu halten, die Gastgeber verteidigten den Angriff bis auf zwei Sekunden herunter. Aus einem Einwurf spielte McCullum dann aber clever an einen Oldenburger Rücken und vollendete per Korbleger (72:71). Als auf der Gegenseite Hundt den Korbleger vergab, nutzte McCollum die nächste Chance zur Führung für Gießen. Im Anschluss verpasste Paulding zunächst einen stark verteidigten Korbleger zur Führung und mit ablaufender Uhr auch den Dreier zur Verlängerung.