Die EWE Baskets Oldenburg müssen weiterhin auf den zweiten Saisonsieg in der easyCredit BBL warten. Am Sonntagabend haben die Oldenburger beim Euroleague-Team FC Bayern Basketball mit 93:80 den Kürzeren gezogen und bleiben nach dem 7. BBL-Spieltag auf dem 17. Tabellenplatz.
Dass die Wende für die EWE Baskets, die nun eine Bilanz von einem Sieg und sechs Niederlagen aufweisen, ausgerechnet bei den hoch favorisierten Münchenern gelingen könnte, war ohnehin nicht unbedingt zu erwarten. Allerdings holten die Donnervögel einen zwischenzeitlichen Rückstand von 21 Punkten bis auf 8 Punkte auf und machten vor allem in der zweiten Spielhälfte in Sachen Energie und Durchsetzungsfähigkeit einen Schritt nach vorne. Zuletzt war das einer der Hauptkritik-Punkte am Team, dass in Regelmäßigkeit insbesondere das 3. Viertel zur Achillesferse geriet. In München jedoch gewannen die Oldenburger den dritten Spielabschnitt mit 28:24.
Vor 3.091 Zuschauern im Münchener Audi Dome schickte Head Coach Mladen Drijencic diese Erste Fünf aufs Parkett: Phil Pressey, Max Heidegger, Rickey Paulding, Cameron Clark und Tai Odiase. Michal Michalak (weiterhin Rückenprobleme) war auch in dieser Partie noch nicht wieder einsatzfähig.
Die Oldenburger kamen gut in die Partie und zeigten im 1. Viertel eine konzentrierte Leistung. Nach knapp fünfeinhalb Minuten brachte Odiase die Gäste aus dem Norden per Korbleger auf 10:11 heran. Das Highlight der Anfangsphase: Ein Alley-oop-Pass von Bennet Hundt auf Odiase, der eine Minute vor Ende des ersten Durchgangs mit einem spektakulären Dunking abschließt. Die zwischenzeitliche 21:17-Führung der Bayern nach 10 Minuten Spielzeit hätte durchaus auch knapper ausfallen können.
Auch nach 14 Minuten hielten die EWE Baskets diesen Abstand (24:28). Doch ab diesem Zeitpunkt schraubten die Gastgeber ihre Führung innerhalb von zweieinhalb Minuten auf 39:26, ehe Rickey Paulding (8 Punkte) per Korbleger und Oldenburgs Topscorer Cam Clark (15 Punkte) aus der Halbdistanz auf 39:30 stellten. Schrecksekunde hierbei: Paulding schlug nach seinem Zug zum Brett mit dem Kreuz hart aufs Parkett, da der Münchener Verteidiger sich regelwidrig deutlich zu spät in den Weg stellte und so der Oldenburger Kapitän das Gleichgewicht verlor und sichtlich benommen erstmal auf der Bank Platz nehmen musste. Hier riss der Faden im Oldenburger Spiel und der FC Bayern ging mit einem 46:30-Vorsprung in die Halbzeit-Pause. Zwei Problemfelder, die ausschlaggebend für den Rückstand zur Pause waren: Nur einer von sieben Dreier-Versuchen landete im Korb der Münchener. Und: Nur 10 Oldenburger Rebounds gegenüber 21 Bayern-Rebounds.
Zu Beginn des 3. Viertels spielten die Bayern ihren Qualitäten aus. Vier Minuten nach Wiederbeginn betrug der Vorsprung für den FCB 21 Punkte (55:34). In den folgenden vier Minuten schlossen die EWE Baskets auf, nutzten eine Schwächephase der Bayern und kamen auf 51:63 heran. In dieser Phase erwiderten die Oldenburger weitere Absetzungsversuche des FCB und hielten zumindest die Differenz von 12 Punkten (58:70).
Im 4. Viertel drehte ein Spieler auf, der bereits in der vergangenen Saison beim Auswärtsspiel in München stark auftrumpfte: Phil Pressey (14 Punkte) nutzte den phasenweisen Durchhänger der Bayern und streute ein paar Dreier ein und gab kluge Pässe, so dass die EWE Baskets sieben Minuten vor Schluss und zur Überraschung der Zuschauer im Audi Dome sogar auf 8 Zähler herankamen. Dem FCB, der im Verlauf der Woche in der BBL gegen Würzburg Federn lassen musste, war sichtlich anzumerken, dass er gegen Oldenburg nicht ebenfalls stolpern wollte. Letztlich souverän stellten die Hausherren die Weichen auf Sieg.
Die EWE Baskets zeigten zwar viel Kampfgeist, mussten sich dem besseren Team geschlagen geben. Am kommenden Freitag ist Brose Bamberg zu Gast in der Großen EWE Arena (Tipoff 20.30 Uhr).