Am Sonntag (15 Uhr) wollen die EWE Baskets Oldenburg den ersten Schritt machen, um die enttäuschenden Ergebnisse des Saisonstarts zu korrigieren. Mit der BG Göttingen wartet dabei mit einem der Überraschungsteams der easyCredit BBL, das sich vor allem über die Verteidigung definiert, allerdings eine große Hürde.
Es ist eine ungewohnte Situation, in der die EWE Baskets Oldenburg nach fünf Partien der Hauptrunde stecken. Die Rädchen greifen aktuell im Teamspiel auf dem Parkett noch nicht so ineinander, dass die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic Erfolgserlebnisse sammeln kann, so mit einer Bilanz von 2:8 Punkten großen Raum zur Verbesserung hat
Mit Ausnahme der Begegnung gegen ALBA BERLIN waren die Oldenburger in jedem Spiel in letzter Minute in Reichweite für den Sieg, brachten sich mit einer Mischung aus verlorener Struktur, defensiven Nachlässigkeiten und Wurfpech um weitere Siege. Es gilt, sich das Selbstvertrauen, das naturgemäß nach drei Niederlagen in Serie ein Stück gelitten hat, mit viel Einsatz, Energie und daraus folgenden Siegen wieder zu erkämpfen.
Ein völlig anderes Bild ergibt sich beim Blick auf den Gegner aus Göttingen. Der Gastgeber erlebte einen Traumstart in die Saison. Abgesehen von der deutlichen Pokalniederlage gegen Braunschweig (77:97) brachte das Team in jeder Partie eine überzeugende Leistung auf das Parkett.
Bonn, Ludwigsburg und Berlin lauten die letzten drei Teams, die von der mannschaftlichen Geschlossenheit und der Defensivstärke der Göttinger überrascht wurden. Die MHP Riesen brachten dabei noch 69 Punkte auf das Scoreboard, 59 waren es gar nur für ALBA BERLIN am letzten Wochenende. Insgesamt stellen die „Veilchen“ mit 72,9 kassierten Punkten die nach Bayern München und Heidelberg beste Defensive der BBL.
Dabei legt Head Coach Roel Moors vor allem Wert darauf, die Zone zu schließen. Nur 49 Prozent Wurfquote erlauben die Göttinger aus Nah- und Mitteldistanz, zwingen ihre Gegner zudem dazu, ihr Glück vor allem aus der Distanz zu suchen. 30 Versuche nahmen die Kontrahenten pro Partie, trafen davon allerdings nur 26 Prozent. Mit dieser defensiven Qualität und den meisten Defensivrebounds der Liga (28,8) gelang bisher der Sprung auf den vierten Platz.
Offensiv kommt die Gefahr im Saisonverlauf bisher vor allem von den Guard-Positionen: Kamar Baldwin zeigt bisher eine überragende Hauptrunde, ist mit 22,3 Punkten im Schnitt Topscorer der easyCredit BBL und verwandelt 44,4 Prozent seiner Dreier. Damit kommt es am Sonntag auch zum Duell der bisher besten Scorer, Max Heidegger steht mit 19,6 Zählern momentan auf dem zweiten Rang.
Neben Baldwin übernehmen Stephen Brown (10,5 Punkte, 4,8 Assists) und Jake Toolson (12,3 Punkte, 52,6 Prozent Dreierquote) wichtige Rollen als Vorbereiter und Schütze. Haris Hujic (3,0 Punkte) hingegen hat bei seiner Rückkehr in die BBL noch nicht zu seinem Spiel gefunden.
Hinzu kommen Rollenspieler wie James Dickey (6,5 Rebounds), Mathis Mönninghoff (4,8 Rebounds), der häufig als Stretch-Four eingesetzt 26 Minuten im Schnitt auf dem Parkett steht oder der 2,18 Meter große Philipp Hartwich, die ihre Qualitäten verlässlich einbringen.
Während die Göttinger von der Dreierlinie zu den besseren Teams der easyCredit BBL zählen, liegen die Schwächen in der Wurfquote unter dem Korb (48,9 Prozent) und den niedrigen Assistzahlen (14,5).