„Eine Menge Arbeit und viele gute Eindrücke“, so Held, bescherte der Besuch des Portsmouth Invitational Tournament, das 2014 seine inzwischen 62. Auflage feierte. Dort spielen 64 der besten College-Spieler vor, die aktuell vor dem Sprung in die Profikarriere stehen. Wunschziel der jungen Spieler ist die NBA, viele von ihnen wird man in den kommenden Jahren aber auch in europäischen Ligen auf dem Parkett wiedersehen.
„Alle NBA-Clubs sind vor Ort, dazu kommen zahlreiche Vertreter von Mannschaften aus Europa - und natürlich auch Spielerberater. Aus Deutschland waren letzte Woche auch Berlin und Frankfurt dabei.“ Die Kaderlisten der insgesamt acht zusammengestellten Mannschaften, die Ralph Held aus Portsmouth mitgebracht hat, sind mit vielen Anmerkungen versehen. „Die allermeisten Spieler ragen durch besondere Fähigkeiten in speziellen Bereichen heraus“, so Held, der schon seit 2002 bei den EWE Baskets tätig ist.
„Es ist sehr wertvoll, die Akteure in konkreten Spielsituationen zu erleben. Wer übernimmt Verantwortung? Wer taucht ab? Dabei gibt es ab und an echte Überraschungen“, berichtet Ralph Held, der bei den EWE Baskets auch Nachwuchskoordinator ist. „Ein Center beispielsweise, der am College praktisch nie aus der Distanz geworfen hat, avancierte in den Spielen zu einem der besten Dreierschützen.“
Die Sichtung der Akteure ist durchaus perspektivisch angelegt: „Spieler, die nach dem College ihre erste Saison in Europa bestreiten, haben hier oft eine ganze Weile mit Anpassungsproblemen zu kämpfen. Das betrifft die Spielweise, aber auch die durchaus härtere Gangart auf dem Parkett, die am College in vielen Bereichen nicht zugelassen wird. Da wundert sich der eine oder andere Spieler durchaus, wenn er mal eben - absolut regelkonform - aus der Zone geschoben wird.“
Portsmouth war in den vielen Jahren seiner Geschichte schon oft Bühne für spätere NBA-Größen - exemplarisch seien John Stockton, Scottie Pippen, Tim Hardaway, Ben Wallace oder Derek Fisher genannt. Und auch in Europa tummeln sich bekannte Spieler, die beim PIT vorspielten: Jaycee Carroll (Real Madrid) und DaShaun Wood (aktuell Le Mans, zuvor auch Berlin und Frankfurt), um nur zwei herauszustreichen. Ein Ex-Oldenburger gehört übrigens zu den Rekordhaltern beim Turnier: Gleich zehn Steals sicherte sich Eddie Gill im Jahr 2000.
Text: Torben Rosenbohm, EWE Baskets Oldenburg
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