Nachdem das Oldenburger Team zwischenzeitlich mit 15 Punkten geführt hatte, kämpften sich die Telekom Baskets Bonn zurück in die Partie, erzwangen die Verlängerung und gewannen am Ende mit 84:79.
Es mag an der Rückkehr von Center Adam Chubb nach mehr als fünf Monaten Verletzungspause gelegen haben, dass die Oldenburger einen furiosen Start in die Partie hinlegten: 11:0 stand es nach fünf gespielten Minuten, dann erst ging ein Ruck durchs Bonner Team und die Gastgeber begannen ihr Spiel zu stabilisieren. Immer wieder schafften sie es in der Folgezeit, sich Offensivrebounds zu sichern und Oldenburger Ballverluste zu forcieren. Oldenburg nutzte in der ersten Halbzeit aber zunächst fast jede sich bietende Gelegenheit zum Punkten. Über 60 Prozent Wurfquote aus dem Feld wies der Tabellenvierte nach zwei Vierteln auf.
Gegen immer stärker aufspielende Bonner war die Treffsicherheit der Gäste der Garant dafür, dass die Führung bis zum Seitenwechsel nicht schrumpfen sollte: Mit 39:27 ging es in die Kabinen. Im zweiten Viertel zeigte auch Adam Chubb, dass er das Spiel während seiner langen Verletzung nicht verlernt hatte: Zwei erfolgreiche Wurfaktionen in der Zone, ein Block und zwei Rebounds bewiesen, dass Chubb auf dem besten Weg ist, bis zu den Playoffs seine alte Form wieder zurück zu erlangen.
Es sollte für Oldenburgs Headcoach Sebastian Machowski eine der wenigen positiven Erkenntnisse des Abends bleiben. „Es war ein zum Ende hin spannendes Spiel, das wir nie hätte verlieren dürfen. Uns ist es nicht gelungen, dauerhaft das Brett zu attackieren und so Freiwürfe zu generieren. So kurz vor den Playoffs ist so ein Spiel ungemein ärgerlich“, kommentierte Machowski den Ausgang des Spiels in der Pressekonferenz.
Zuvor hatte er erleben müssen, wie Bonn nach der Pause mit viel Feuer zurück in die Partie kam. Im Gegensatz zur ersten Halbzeit traf das Team in Magenta plötzlich seine Distanzwürfe: Veikalas, Gaffney und Wachalski halfen dabei, dass der Oldenburger Vorsprung in den einstelligen Bereich sank. Bonn war jetzt am Drücker und witterte die Chance, das Spiel zu drehen. Aber zu Beginn des vierten Viertels hatten sie die Rechnung ohne Julius Jenkins und Rickey Paulding gemacht. Jedes Mal, wenn die Bonner am Ausgleich schnupperten, war es einer der beiden Oldenburger Topscorer, der per Dreipunktewurf den Vorsprung wieder in die Höhe schraubte.
In den letzten drei Minuten fehlte Oldenburg allerdings die Konsequenz, die nötigen Stopps in der Verteidigung zu erzielen. Punkt um Punkt ließen die Bonner den Vorsprung zusammenschmelzen. 30 Sekunden vor dem regulären Spielschluss sorgte Eugene Lawrence sogar für die erste Bonner Führung des Spiels.
Nemanja Aleksandrov und Rickey Paulding wurden zu den tragischen Helden des Abends. Erst brachte Aleksandrov Oldenburg 16 Sekunden vor dem Ende von der Freiwurflinie mit drei Punkten in Front, dann leistete er sich ein unsportliches Foul an Lawrence und bescherte Bonn so die Chance, das Spiel in die Verlängerung zu schicken. In den fünf Extraminuten erzielte Kapitän Paulding erst schnelle fünf Oldenburger Punkte, leistete sich dann aber auch zwei Ballverluste, die Bonn den Start in einen 0:8-Lauf bescherte, der das Spiel endgültig zu Gunsten der Gastgeber kippen ließ. Trotzdem war Paulding mit 29 Punkten bester Oldenburger auf dem Parkett.
Die EWE Baskets haben am Ostermontag, 21. April, ab 17 Uhr die Gelegenheit, vor heimischem Publikum gegen Phoenix Hagen die Scharte wieder auszuwetzen.
Text: Manuel Siebert, EWE Baskets Oldenburg
Bild: Telekom Baskets Bonn