Herr Schüller, die EWE Baskets starten von Rang vier aus in den Hauptrunden-Endspurt. Steht die Verteidigung dieses Ranges jetzt im Mittelpunkt?
Jetzt in diesem Moment denken wir ausschließlich an die Eisbären. Wir haben in dieser Saison das eine oder andere Mal am eigenen Leibe zu spüren bekommen, dass jedes Team dieser Liga in der Lage ist, den vermeintlichen Favoriten ein Bein zu stellen. Generell aber gebe ich zu, dass der vierte Platz selbstredend verlockend ist und wir eine gute Chance haben, diesen auch nach 34 Spieltagen inne zu haben. Aber: Dafür ist die volle Konzentration in jedem der sieben verbleibenden Spiele nötig.
Der Spielplan meint es jetzt auf dem Papier gut, fünf der sieben Spiele finden in Oldenburg statt. Ist das ein großer Vorteil?
Wir sind auf dem besten Weg, aus der großen EWE ARENA eine echte Festung zu machen. Die begeisternden Heimsiege gegen den FC Bayern, ALBA BERLIN und auch gegen die Artland Dragons haben das unterstrichen. Der Transfer der besonderen Atmosphäre aus der kleinen in die große EWE ARENA ist in meinen Augen geglückt, das bestätigen mir auch viele Gespräche mit unseren Zuschauern. Es hat sich aber auch gezeigt, dass gerade dann, wenn alle oder zumindest nahezu alle der 6.000 Plätze belegt sind, erst die richtig kompakte Stimmung aufkommt. Das Team hat es sich verdient, stets vor vollem Haus zu spielen. Wir wollen mit ganz viel Rückenwind in die Playoffs einsteigen und ich bin zuversichtlich, dass wir die Qualifikation für die Meisterrunde jetzt auch ganz schnell sportlich endgültig einfahren.
Die Mannschaft hat in 27 Saisonspielen nur acht Mal verloren. Was muss dennoch in den kommenden Wochen besser werden?
Jedes einzelne der verbleibenden Spiele wird dazu dienen, als Team intensiv an der weiteren Steigerung der Qualität zu arbeiten. Wir haben oftmals beeindruckende Vorstellungen in der Defensive gesehen, die es von nun an Woche für Woche kontinuierlich abzurufen gilt. Auf uns warten Gegner aus allen Tabellenregionen, die jeder für sich noch wichtige Siege zum Erreichen ihrer Saisonziele benötigen. Da müssen wir gewappnet sein. Spannend wird es, wenn Adam Chubb zurückkehrt. Nach seiner sehr langen Auszeit kann er natürlich nicht direkt bei hundert Prozent sein, dennoch verleiht er uns noch mehr Variabilität und wir sind auf den großen Positionen dann noch schwerer auszurechnen.
Blicken wir einmal über Oldenburg hinaus. Wie schätzen Sie die bisherige Saison ein?
Es herrscht Spannung an allen Fronten! Der FC Bayern und die Brose Baskets rangeln auf Augenhöhe um die beste Ausgangslage, dahinter liefern wir uns bisher mit ALBA BERLIN einen tollen Kampf um die Plätze drei und vier. Hinter uns machen Mannschaften wie die Artland Dragons Druck und wir können uns nie sicher fühlen. An der Grenze zwischen Playoffplatz acht und dem vorzeitigen Saisonende für den Neunten dürfte es bis zum letzten Spieltag spannend bleiben. Und im Tabellenkeller kann es noch einmal richtig brisant werden, wenn Tübingen und Vechta den einen oder anderen Sieg einfahren. Angesichts der Qualität der Mannschaften auf den vorderen Plätzen erwarte ich dann packende und unberechenbare Playoffs. Für uns gilt: Wie haben noch viel vor!
Die Fragen stellte Torben Rosenbohm, EWE Baskets Oldenburg
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