Die Saison der EWE Baskets Oldenburg endete am Mittwochabend im Viertelfinale der easyCredit BBL in Ulm. Beim 88:96 reichte die Energie in der zweiten Halbzeit nicht mehr, um die Offensive von ratiopharm ulm zu stoppen, die sich in einer in allen Partien umkämpften Serie den knappen aber verdienten 3:1-Erfolg sicherten und ins Halbfinale einzogen.
Das vierte Spiel hatte dabei zwei unterschiedliche Halbzeiten zu bieten. In den ersten 20 Minuten waren die Oldenburger die deutlich bessere Mannschaft, stoppten die Ballbewegung der Ulmer, hatten mehr Energie im Rebounding, mehr Struktur in der Offensive und viel Aggressivität auf dem Weg zum Korb. Allein, der Vorsprung von neun Punkten wurde dem Geschehen auf dem Parkett nicht genügend gerecht.
In der zweiten Hälfte wandelte sich das Bild. Die EWE Baskets verloren ein Stück Struktur, fanden nicht mehr die gewünschten Optionen und mussten sich alle Punkte schwer erarbeiten. Die Ulmer hingegen spielten nun enorm aggressiv, suchten gnadenlos den Weg zum Korb, fanden ihren Wurf und überpowerten die Oldenburger. Am Ende verwandelten die Gastgeber 17 ihrer 22 Versuche aus dem Feld in der zweiten Halbzeit und gingen 30 Mal an die Freiwurflinie.
Zum Oldenburger Topscorer wurde Rickey Paulding, der in seinem 550. BBL-Spiel 25 Punkte erzielte, zudem seinen 500. Steal sammelte und damit auf dem dritten Rang der BBL-Bestenliste rangiert. Rasid Mahalbasic lieferte 14 Punkte, sieben Rebounds und sechs Assists. Keith Hornsby und Phil Pressey erzielten jeweils elf Punkte.
Die EWE Baskets hatten enorm fokussiert begonnen, wirkten ab der ersten Minute wie die stärkere Mannschaft und nahmen Ulm den Rhythmus. Zudem brachten die Gäste ihre Leistungsträger alle früh in gute Abschlusspositionen. Mahalbasic stellte nach einem Offensivrebound auf 8:4, die Antwort kam mit einem Dreier von Obst im Fastbreak, doch Breunig legte mit einem Dreipunktspiel nach (11:7). Auch auf den Dreier von Petrucelli hatte Schwethelm die Antwort aus der Distanz, während die Ulmer bis zu diesem Zeitpunkt nur sechs von 17 Würfen verwandelten.
Im zweiten Viertel änderte sich das Bild nicht, Oldenburg spielte stark in der Verteidigung, Ulm musste schwere Würfe mit Ablauf der Wurfuhr treffen, um sich im Spiel zu halten. Besonders Mahalbasic war in dieser Phase das Zentrum der Offensive punktete selbst und bediente seine Mitspieler wie Herrera per starkem Bodenpass (25:19). Zudem zeigte Phil Pressey das beste Spiel der Serie, war aggressiv in der Defensive, gewann Bälle und traf offensiv richtige Entscheidungen. So fand Pressey seinen Schützen Keith Hornsby in der Ecke für den freien Dreier (30:21), traf dann selbst von der Freiwurflinie (32:23). Immer wieder attackierte der Oldenburger Spielmacher, den Schlusspunkt der Halbzeit zum 42:33 setzte aber Rickey Paulding.
Nach Wiederbeginn war eine deutliche Steigerung der Gastgeber schnell spürbar, die EWE Baskets blieben allerdings zunächst auf Kurs, bewegten den Ball und fanden Tadda zum freien Dreier (48:37). Auf der Gegenseite waren die Ulmer nun extrem aggressiv auf dem Weg zum Korb und zogen immer wieder Freiwürfe. Besonders Caupain, der per Dreipunktspiel auf 52:47 verkürzte war nicht zu stoppen. Per Günther legte mit zwei Dreiern nach und die Begegnung war beim Stand von 54:53 wieder nahezu ausgeglichen. Noch einmal setzten sich die Gäste nach einem Dreier von Hornsby auf sieben Zähler ab, besonders Günther allerdings gab die Antworten und sorgte für ein enges Spiel nach 30 Minuten.
Den ersten Schlag des letzten Viertels setzten die Oldenburger durch einen Hobbs-Dreier, auch Rickey Paulding hielt mit zwei Dreiern dagegen (76:71), die Würfe wurden dabei allerdings immer schwerer, die EWE Baskets hatten keinen Zugriff in der Defensive und kaum noch Rhythmus in der Offensive. Zudem übernahm nun Dylan Osetkowski, der per Dreipunktspiel auf 76:74 stellte. Paulding hielt weiter dagegen und die Hoffnungen der Oldenburger immer wieder am Leben, es fehlte aber die Energie, um die Ulmer effektiv zu stoppen. Osetkowski stellte aus der Distanz auf 81:83, Pressey glich noch einmal aus, nach einem Dreipunktspiel von Osetkowski betrug der Rückstand der Gäste erstmals fünf Zähler. Während sich bei den EWE Baskets nur noch Paulding in Szene setzen konnte, fanden die Ulmer gute Abschlüsse oder den Weg an die Freiwurflinie und verdienten sich so den Sieg in der Serie.