Unsere statistische Nachbetrachtung zum Ende der Hauptrunde: #ICYMI - eine Abkürzung aus der Social-Media-Welt: "In Case You Missed It" bedeutet übersetzt: "Falls Du es nicht mitbekommen hast".
Es war eine ungewöhnliche Hauptrunde, in der die EWE Baskets auf die Unterstützung ihrer Fans verzichten mussten. Gleichwohl spielten die Oldenburger eine der erfolgreichsten Spielzeiten der Club-Geschichte, agierten vor allem offensiv auf einem in der BBL nur selten gesehenen Level. Im Mittelpunkt waren dabei mit Keith Hornsby und Rickey Paulding auch zwei Akteure, die eines der besten Scoring-Duos der BBL bilden.
- Es ist das achte Mal in der Club-Geschichte, dass die Oldenburger sich das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde sichern konnten. Mit 50:18 Punkten erreichte die Mannschaft die drittbeste Bilanz. Nur 2018/2019 (56:12) und 2015/2016 (54:14) waren die EWE Baskets besser. In vier weiteren Spielzeiten erreichte der Club ebenfalls 50:18 Punkte, darunter auch 2008/2009.
Zum erst zweiten Mal gehen die EWE Baskets vom dritten Platz in die Playoffs. Zuvor war dies in der Saison 2008/2009 der Fall, damals sicherten die Oldenburger sich den Meistertitel. Einmal (2009/2010) erfolgte der Start vom ersten Rang, drei Mal reichte es für den zweiten Platz nach der Hauptrunde.
In der vergangenen Saison hatte die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic sich im Pokal den Ruf als starkes Auswärtsteam erarbeitet und konnte diese Qualität auf die Hauptrunde übertragen. 13:4-Siege sind die beste Auswärtsbilanz in der Club-Geschichte.
- Verlassen konnte sich das Team vor allem auf eine herausragende Offensive, die auf einem Level spielte, das in der BBL bisher kaum erreicht wurde. In allen offensiven Statistiken wie Punkte (92,6/1.), Zweierquote (57,6%/2.), Dreierquote (41,7%/2.), Feldquote (50,7%/1.), Assists (22,2/2.), Ballverluste (11,0/2.) waren die Oldenburger eines der beiden besten Teams der BBL.
Werte, die auch bei den EWE Baskets eine herausragende Position einnehmen. Dreierquote, Feldquote und Assists sind Club-Rekorde. Jeweils nur einmal, in der Saison 2018/2019, erzielten die Oldenburger mehr Punkte (92,9), erreichten eine bessere Zweierquote (58,4%) und erlaubten sich weniger Ballverluste (10,6).
Auch in der BBL-Geschichte setzte das Team von Mladen Drijencic Maßstäbe. So sind die EWE Baskets das erste BBL-Team, das in einer Hauptrunde über 400 Dreier (402) verwandelte. Zudem erreichten die Oldenburger als einzige Mannschaft der letzten 20 Jahre eine Assist/TO-Ratio von über 2. 22,2 Assists und 11,0 Ballverluste ergeben einen Wert von 2,02.
- Zwei Spieler haben dabei im Scoring eine herausragende Rolle gespielt und bilden eines der besten Duos der BBL. Rickey Paulding stürmte mit 15,5 Punkten zum zweiten Mal in Folge unter die besten zehn Scorer der Liga, obwohl der Kapitän mit 25:48 Minuten im Schnitt so wenig Zeit wie nie zuvor in seiner BBL-Karriere auf dem Parkett verbrachte.
Dabei präsentierte sich Paulding effektiv wie selten zuvor. Der Forward verwandelte 58,7 Prozent seiner Zweier, ein Wert, den er nur in der Saison 2015/2016 (59,1 Prozent) übertraf. Auch seine Feldwurfquote von 49,9 Prozent übertraf Paulding zuvor nur zwei Mal, der beste Wert von 50,9 Prozent stammt aus der Meistersaison.
Keith Hornsby erlebte mit 15 Punkten, 53,8 Prozent Wurfquote, 51,9 Prozent Dreierquote und 90,5 Prozent Freiwurfquote eine Hauptrunde, die zuvor kaum ein Spieler erreicht hatte. Nur Jordan Hulls gelangen 2017/2018 ebenfalls 15 Punkte im Schnitt und 50/50/90-Quoten.
Mit der Dreierquote von 51,9 Prozent liegt Hornsby unter den BBL-Spielern, die einer Hauptrunde über 50 Distanzwürfe verwandelten, auf dem zweiten Platz. Lediglich Bryce Taylor (52,5 Prozent) gelang es, diesen Wert in der Saison 2016/2017 zu übertreffen.