Nach einer deutlichen Heimniederlage gegen die HAKRO Merlins Crailsheim müssen die EWE Baskets Oldenburg voraussichtlich bis zum letzten Spieltag der Hauptrunde um das Heimrecht kämpfen. Bei der 73:90-Niederlage in der Großen EWE Arena fanden die Oldenburger nie Zugriff auf das Spiel.
Es war die Chance, mit einem Heimerfolg im Spitzenspiel bereits vorzeitig das Heimrecht zu sichern. Den Gastgebern mangelte es aber auf beiden Seiten des Parketts an Härte, Konsequenz und Aggressivität. So verwandelten die Oldenburger gegen geschickt verteidigende Gäste nur 41 Prozent ihrer Zweier, spielten auch nur 16 Assists. Auf der Gegenseite fanden die EWE Baskets nie ein Mittel gegen das hervorragende Pick&Roll, so dass Spielmacher Bell-Haynes zu acht Assists kam, das Center-Duo Radosavljevic und McNeace kombiniert 31 Punkte erzielte und die Crailsheimer alleine 46 Punkte in der Zone erzielten.
Zum Oldenburger Topscorer wurde Phil Pressey, der 14 Punkte auflegte. Keith Hornsby kam auf 12 Punkte und vier Rebounds. Dazu punkteten Braydon Hobbs (10 Punkte, fünf Assists, drei Rebounds) und Rasid Mahalbasic (10 Punkte, drei Rebounds) zweistellig. Der Partie den Stempel aufdrücken konnte letztlich aber kein Akteur.
Die EWE Baskets, bei denen Breunig wieder im Kader stand, begannen mit Sebastian Herrera in der Starting Five, bekamen aber von Beginn an offensiv keine Kontrolle über das Spiel. Crailsheim agierte aggressiv, füllte zudem geschickt die Zone, wenn Mahalbasic im Post den Ball bekam, der so kaum klare Anspielstationen hatte. 4:12 stand es, nachdem Lasisi aus der Distanz getroffen hatte. Erst zwei Dreier von Gabric und Pressey brachten die Gastgeber in Schlagdistanz, die zudem besser reboundeten und sich zweite Chancen sicherten. Offensiv fehlten aber die Struktur und die Aggressivität, um gute Abschlüsse am Brett zu erspielen.
Braydon Hobbs war es, der dieses Manko zu beheben schien. Erst traf Hobbs aus der Distanz, bediente dann Breunig im Pick&Roll (22:25). Defensiv wurden nun allerdings die Probleme in der Pick&Roll-Verteidigung immer offensichtlicher, die Gäste kamen zu leichten Abschlüssen und standen zur Halbzeit bei 26 Punkten in der Zone. Aus der Auszeit erspielten die Oldenburger noch einmal einen Dreier für Tadda (29:36), die offensiven Probleme in Korbnähe aber blieben. Bis zur Halbzeit trafen die Gastgeber nur 27 Prozent ihrer Zweier und sahen sich gegen schnell und aggressiv agierende Crailsheimer einem Rückstand von 14 Punkten gegenüber.
Nach der Halbzeit war angesichts des Rückstands ein klares Aufbäumen nötig, die Oldenburger wurden aber in der Anfangsphase für Nachlässigkeiten im Rebounding bestraft. Zudem gelang es weiterhin nicht, Bell-Haynes zu kontrollieren, der per Korbleger auf 20 Punkte Rückstand erhöhte, zudem Radosavljevic gut ins Spiel brachte. Weiterhin fehlte den Gastgebern bis auf Mahalbasic die Fähigkeit, sich am Korb durchzusetzen, so dass die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic sich auf die Distanzwürfe verlassen musste. Erst gegen Ende des dritten Viertels wurden die Oldenburger intensiver, verkürzten nach einem Dreier von Hornsby auf 53:64, Lasisi hatte auf der Gegenseite aber die Antwort.
Eine Geschichte, die sich zu Beginn des letzten Viertels wiederholte, als Gabric aus der Distanz verwandelte, aber erneut Lasisi die Antwort von der Dreierlinie hatte. Die EWE Baskets vermochten nicht mehr, die Merlins ins Wanken zu bringen und kamen über gute Einzelaktionen wie einen krachenden Dunk von Breunig nicht hinaus.
Mit der Niederlage setzten die Oldenburger sich nun im Kampf um das Heimrecht wieder unter Druck. Sollten die Crailsheimer ihr letztes Saisonspiel gewinnen, müssen die EWE Baskets ihre beiden Partien beim Syntainics MBC und gegen die BG Göttingen gewinnen, um den vierten Platz zu verteidigen.