Die EWE Baskets Oldenburg haben mit der nächsten offensiven Glanzvorstellung ihre Position im Kampf um das Heimrecht gefestigt. Das ewige Duell gegen die Telekom Baskets Bonn war früh entschieden, am Ende feierten die Oldenburger einen hochverdienten 106:87-Erfolg.
Erneut zeigten die Oldenburger dabei eine phasenweise überragende Offensivleistung und bewegten den Ball herausragend. Mit 30 Assists verpasste die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic den Club-Rekord von 32 Assists nur knapp. Bei zwischenzeitlich 27 Punkten Vorsprung hatten die EWE Baskets die Begegnung früh entschieden, konnten so die Spielzeit verteilen. Kein Akteur musste über 23 Minuten auf dem Parkett stehen. Zudem erzwangen die Gastgeber 22 Bonner Ballverluste und erzielten daraus 23 Zähler im Fastbreak. Mit 106 Punkten übertrafen die Oldenburger zum vierten Mal in den letzten fünf Partien die Marke von 100 Punkten.
Gleich sechs Spieler punkteten zweistellig, zum Topscorer wurde Keith Hornsby, der bereits zur Halbzeit 18 Punkte auf seinem Konto hatte und am Ende bei 24 Zählern stand. Eine überragende Begegnung zeigte zudem Braydon Hobbs, der neben elf Punkten auch neun Assists spielte, damit die Marke von 800 Vorlagen in der BBL übertraf, sich sechs Rebounds und fünf Steals sicherte. Zudem punkteten Sebastian Herrera (18), Phil Pressey (13 Punkte, vier Assists), Rasid Mahalbasic (12 Punkte, fünf Rebounds , vier Assists) und Martin Breunig (10 Punkte, sechs Rebounds, vier Assists) zweistellig.
Die EWE Baskets fanden zunächst besonders defensiv einen langsamen Start in die Begegnung, lagen nach einem Dunk von Thompson im Fastbreak schnell 6:12 zurück. Mladen Drijencic bat zur Auszeit und zumindest offensiv zeigten die Gastgeber langsam ihre Qualitäten. Schwethelm verwandelte einen wichtigen Dreier zum 11:15, Chris Babb konterte allerdings (11:20). Es war Sebastian Herrera, der in dieser Phase wichtige Akzente setzte und seine Mannschaft mit fünf Zählern heranbrachte. Der 20:22-Rückstand nach zehn Minuten resultierte aus 80 Prozent Trefferquote der Gäste aus Nah- und Mitteldistanz und bereits 14 Zählern in der Zone.
Im zweiten Viertel änderte sich das Bild aber endgültig: Oldenburg machte nun enormen Druck, erzwang im zweiten Abschnitt elf Bonner Ballverluste, überrollte die Gäste förmlich und hatte auch spektakuläre Szenen zu bieten. Hobbs bediente Mahalbasic mit einem Zauberpass, der sich mit einem Pass hinter dem Rücken revanchierte und Hobbs für den einfachen Lay-up bediente (26:25). Neuzugang Tomislav Gabric eroberte den Ball in der Verteidigung, fand den blitzschnellen Hornsby im Fastbreak, kurz darauf belohnten die EWE Baskets sich für starke Ballbewegung mit einem völlig offenen Dreier für Herrera (31:25).Die Gastgeber gewannen nun fast alle freien Bälle und wurden mit weiteren Distanztreffern von Hornsby und Hobbs belohnt. Nach einem weiteren Abschluss von Hornsby im Fastbreak, Oldenburg erzielte aus diesen Situationen 16 Punkte bis zur Halbzeit, wuchs der Vorsprung auf 17 Zähler (51:34). Es war starken Aktionen von Chris Babb zu verdanken, der acht Punkte im zweiten Viertel erzielte, dass Bonn sich einigermaßen im Spiel hielt (55:42).
In der zweiten Halbzeit waren die Gäste dann wieder präsenter und physischer, brachten die Oldenburger wieder stärker aus ihrem Rhythmus. Die Spielkontrolle ging aber nicht verloren, weil Rasid Mahalbasic seinen Gegenspieler Leon Kratzer mit seiner Mischung auch Finesse und Wucht entnervte und nun immer wieder trotz eines Fouls verwandelte. So stellte der Center auch auf 62:46. Zudem fand der Österreicher seine Mitspieler wie Pressey, der auf 66:49 stellte.
Bonn verkürzte noch einmal auf 73:60, die EWE Baskets aber hatten immer eine Antwort. Zunächst fand Breunig den zum Korb cuttenden Hornsby, dann Herrera für den offenen Dreier (80:60). Spätestens beim Stand von 87:60 war die Begegnung entschieden. Sebastian Herrera blieb es vorbehalten, die Marke von 100 Punkten für die Oldenburger zu übertreffen, die einen nie gefährdeten Sieg feierten.