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SPIELBERICHT

NINERS Chemnitz - EWE Baskets Oldenburg 92:98 n.V.

Overtime-Krimi mit vielen Gewinnern: EWE Baskets holen in Chemnitz 19. Saisonsieg

26.03.2021

 Foto: Jan Stimpel

Boxscore

NR Spieler ESZ PKT 2PM 2PA 3PM 3PA FTM FTA DR OR AS ST TO BS PF

In gut 44,5 Minuten Spieldauer keinen Korb erzielen und dennoch zum Matchwinner werden – das ist Braydon Hobbs beim Auswärtssieg der EWE Baskets Oldenburg bei den NINERS Chemnitz passiert. Hobbs verwandelte seinen einzigen Korb in diesem Basketball-Krimi am Freitagabend in den Schlusssekunden der Verlängerung und setzte so die Weichen spät aber entscheidend auf Sieg für sein Team, das sich mit einem 98:92 n.V. verdient den 19. Sieg im 25. Saisonspiel in der easyCredit BBL holte.

 

Chemnitz war der erwartet unangenehme und nie aufgebende Gegner, der die letzten vier Heimspiele gewonnen hatte und in dieser Siegesserie in eigener Halle Teams wie Bamberg und den FC Bayern bezwungen hatte. Entsprechend selbstbewusst trat der Aufsteiger, der sich in den letzten Monaten rasant in der BBL akklimatisiert hatte, gegen das beste Offensiv-Team der Liga an. Dass es gegen die EWE Baskets nicht zum fünften Heimerfolg in Serie gereicht hat, lag vor allem daran, dass der Tabellenvierte aus Oldenburg auch in höchster Bedrängnis viele gute Lösungen auf knifflige Aufgabenstellungen parat hatte. Zudem trägt dieser Auswärtssieg der Oldenburger viele Unterschriften und brachte einige Gewinner des Abends hervor.

 

Head Coach Mladen Drijencic schickte diese Erste Fünf in Chemnitz aufs Parkett: Phil Pressey für den Spielaufbau, Sebastian Herrera auf Shooting Guard, Karsten Tadda (Small Forward) und Kapitän Rickey Paulding (Power Forward) rückten jeweils eine Position höher, da der angeschlagene Nathan Boothe weiterhin noch nicht wieder einsatzfähig ist. Die Starting Five komplett machte Rasid Mahalbasic auf der Center-Position.

 

Beide Mannschaften hatten mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. Viele Würfe fanden auf beiden Seiten in der Auftaktphase nicht ins Ziel. Immerhin präsentierten sich die Oldenburger im 1. Viertel als extrem ballsicher: kein einziger Ballverlust der Gäste, dagegen fünf Turnover der Chemnitzer in den ersten zehn Minuten. Gegen Ende des ersten Spiel-Durchgangs kamen die EWE Baskets in einem temporeichen Spiel immer besser in Fahrt und gingen mit einem 23:16 in Führung.

 

Zu Beginn des 2. Viertels mussten sich die beiden Teams, die zuvor noch aufs Tempo gedrückt hatten minutenlang gedulden, da die Techniker in der Halle die Spieluhr und die 24-Sekunden-Uhr wieder in Gang bringen mussten. Aber auch ein wenig runtergekühlt behielten die Oldenburger weiterhin die Oberhand und bauten den Vorsprung nach vier weiteren Minuten auf 30:16 aus. Chemnitz, dass in dieser Saison seine Comeback-Qualität mehrfach unter Beweis gestellt hatte, kämpfte sich wieder heran, bevor die EWE Baskets auf und davon ziehen konnten. Zur Halbzeit-Pause führte Oldenburg aber immer noch mit 44:39, dank eines weitestgehend souveränen Auftritts. 71 Prozent von der Dreier-Linie sowie nur zwei Turnover in den ersten 20 Minuten, während Chemnitz bis dahin schon sieben Mal den Ball verloren hatte. Aber die als Rebound-schwach geltenden Hausherren hatten ausgerechnet in dieser Kategorie zu dem Zeitpunkt die Nase mit 24:14 deutlich vorn.

 

Auch im 3. Viertel blieben die NINERS hartnäckig in Schlagdistanz zu den EWE Baskets. Dann schalteten die Oldenburger Mitte des Viertels in der Offensive einen Gang höher und setzten sich nach 30 Spielminuten vor allem dank der stark aufspielenden Mahalbasic (24 Punkte), Paulding (20) und Pressey (15) mit einer 65:55-Führung zweistellig etwas ab. Hatte das Spiel bis hierhin bereits einen hohen Unterhaltungswert, so stieg dieser in den darauffolgenden finalen 10 Minuten mit fünfminütiger Zugabe weiter an. Chemnitz ließ sich nicht abschütteln. Vor allem waren es George King (23 Punkte), Marcus Thornton (20) und der ehemalige Oldenburger Jan-Niklas Wimberg (15 Punkte, 7 Rebounds, 2 Assists), die den EWE Baskets in der Crunchtime das Leben schwer machten.

 

Am Ende bewiesen die EWE Baskets starke Nerven und Übersicht in einem hart umkämpften Finish. Und in entscheidenden Momenten glänzten Martin Breunig mit einem Monster-Block in der Schlussphase in höchster Not, als das Spiel auf Messers Schneide stand, sowie mit dem Erreichen eines Meilensteins seiner Karriere (1.000 Punkte in der BBL) und eben Hobbs zum 95:92-Zwischenstand 25 Sekunden vor Ende der Overtime mit seinem einzigen Korb an diesem Abend, seinen bislang wohl wichtigsten Dreier in dieser Saison.

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Tabelle

PL TEAM PKT
1MHP RIESEN Ludwigsburg60:8
2ALBA BERLIN56:12
3EWE Baskets Oldenburg50:18
4FC Bayern München48:20
5HAKRO Merlins Crailsheim48:20
6ratiopharm ulm46:22

Nächstes Spiel

Fr, 06.12.2024, 20:00 Uhr
EWE Baskets Oldenburg vs. Telekom Baskets Bonn

Stimmen zum Spiel

Mladen Drijencic, Head Coach EWE Baskets Oldenburg: „Es war ein Spiel mit Ups and Downs für beide Mannschaften. Im 4. Viertel haben wir etwas den Faden verloren. Wir wussten aber auch um die Stärke der NINERS, die es uns über das gesamte Spiel hinweg sehr schwer machten. Außerdem ließen wir heute zu viele Freiwürfe liegen. In der Verlängerung hat das Team dann jedoch sehr gut gekämpft, wichtige Stops produziert und entscheidende Würfe getroffen. Deshalb freue ich mich sehr über diesen knappen Overtime-Sieg.“