Die EWE Baskets Oldenburg erwartet am Freitag (19 Uhr) ein herausforderndes Duell. Mit den NINERS Chemnitz reisen die Oldenburger zu einem Aufsteiger, der sich im Saisonverlauf deutlich weiterentwickelt hat.
Der kommende Gegner der EWE Baskets ist das perfekte Beispiel für die Entwicklung einer Mannschaft innerhalb einer Saison und die nur geringe Aussagekraft eines Hinspiels, das vor vier Monaten ausgetragen wurde. Bei der 73:119-Niederlage in Oldenburg wirkten die Gäste wie ein Team, das noch nicht völlig in der easyCredit BBL angekommen war und deutlich Lehrgeld zahlte. Auf der Gegenseite brillierte die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic mit 27 Assists, 70 Prozent Dreierquote und einem Triple Double von Rasid Mahalbasic.
Chemnitz war auch wegen einer ersten Quarantäne kurz vor der Premiere in der BBL schwach gestartet, hatte insgesamt sechs Niederlagen in Serie kassiert. Nachdem die Sachsen sich an Tempo und Spielweise gewöhnt hatten, folgten dann allerdings sieben Siege aus zwölf Partien, darunter Erfolge in Hamburg, in München und gegen Bamberg. Zwischenzeitlich durften die NINERS sogar leichte Hoffnungen haben, in das Playoff-Rennen einzugreifen. Erst eine weitere Quarantäne im Februar stoppte den Erfolgsweg. Trotz der im Anschluss folgenden drei Niederlagen hält sich Chemnitz weiterhin von den Abstiegsrängen fern, hat sich mit dem Erfolg über Braunschweig am Mittwoch schon fast aller Abstiegssorgen entledigt, bevor es am Freitag zum Aufeinandertreffen mit den EWE Baskets kommt.
Eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Teams von Rodrigo Pastore spielen dabei die auch immer wieder gut herausgespielten Dreier. Mit 39,5 Prozent Trefferquote überzeugt Chemnitz mit der hinter Oldenburg und Ulm drittbesten Dreierquote der Liga. Besonders ein Trio sticht dabei heraus: Topscorer Marcus Thornton legt 12,7 Punkte und 4,4 Assists auf, trifft dabei 42,9 Prozent der Distanzwürfe. George King (11,2 Punkte, 4,2 Rebounds) verwandelt 50,5 Prozent seiner Dreier, Terrell Harris (11,2 Punkte, 3,9 Assists, 3,2 Rebounds) zählt mit 53,7 Prozent gar zu den besten Schützen der BBL. Eine wichtige Rolle im Gesamtgefüge spielt zudem Jan Niklas Wimberg, der 28 Minuten im Schnitt auf dem Parkett steht, 9,1 Punkte und 4,4 Rebounds pro Partie erreicht und dabei gute Quoten auflegt.
Schwächen zeigen die Chemnitzer in einem System, das auf viel Ballbewegung ausgelegt ist, vor allem in der Zahl der Ballverluste: 17,2 pro Partie sind der schwächste Wert der Liga. Angesichts des nahezu über die gesamte Saison ausgefallenen Filip Stanic fehlt dem Aufsteiger zudem ein Stück Physis unter dem Korb, nur 31,6 Rebounds im Schnitt sind einer der schwächsten Werte der BBL.
Für die EWE Baskets heißt es wie gegen Vechta erneut zu beweisen, dass die Mannschaft ab der ersten Sekunde präsent sein kann. Konzentration, Energie und das Ausspielen der physischen Vorteile auf den großen Positionen werden die Schlüssel sein.