Die EWE Baskets Oldenburg haben die spektakulärste und hochklassigste Partie der easyCredit BBL-Saison in der Crunchtime unglücklich verloren. Im Spitzenspiel unterlagen die Oldenburger beim FC Bayern München Basketball nach einer über 40 Minuten überzeugenden Vorstellung mit 102:108.
Damit bewies die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic auch im dritten Spitzenspiel der Woche, dass sie zu den Kandidaten für das Heimrecht in den Playoffs gezählt werden muss. Den Oldenburgern gelang es das Fehlen von Nathan Boothe (Entzündung im Fuß) über weite Strecken mit Tempo, Einsatz und Leidenschaft in kleineren Formationen zu kompensieren. Letztlich erwies sich die daraus resultierende körperliche Unterlegenheit aber als ein entscheidender Faktor für die Niederlage. Die Gastgeber entschieden das Reboundduell überdeutlich für sich (38:19), sammelten 16 Offensivrebounds und erzielten 31 Punkte aus diesen zweiten Chancen, während die EWE Baskets sich keinen Punkt nach Offensivrebounds sichern konnten.
Aus der Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic ragte ein Duo heraus: Keith Hornsby traf auch ganz schwere Würfe und kam am Ende auf 28 Punkte bei einer Dreierquote von 86 Prozent. Phil Pressey führte herausragend Regie, erzielte 25 Punkte, sieben Assists und drei Rebounds. Dazu punkteten auch Martin Breunig (13 Punkte) und Rasid Mahalbasic (10 Punkte, vier Rebounds, drei Assists) zweistellig.
Die Begegnung hatte mit viel Physis auf beiden Seiten und leichten Vorteilen für die Oldenburger begonnen, die sich für die starken ersten Minuten aber nicht ausreichend belohnten. Breunig sorgte aus der Mitteldistanz für das 9:6, Tadda erzielte mit einem starken Drive das 13:10, Zipser antwortete nach einem Offensivrebound aber aus der Distanz. Zudem hatten die EWE Baskets Probleme mit der eher kleinlichen Linie der Schiedsrichter und litten unter einer frühen Foulbelastung, besonders die zwei Fouls von Schwethelm schmerzten. Nach zehn Minuten führten die Gäste mit 20:18.
Zum Start ins zweite Viertel fand Mahalbasic aus dem Post mit viel Geduld Hornsby für den offenen Dreier (23:18), die Begegnung kippte aber nun in Richtung der Bayern, die durch den überragenden Zipser in Führung gingen. Eine Stärke des Oldenburger Teams war an diesem Abend aber, sich nicht beeindrucken zu lassen. Kapitän Paulding fing den ersten Lauf der Gastgeber per Dreipunktspiel ab, auf den nächsten Run antworteten Pressey aus der Mitteldistanz, Tadda, der trotz eines Fouls verwandelte und Hobbs mit einem ansatzlosen Dreier und verkürzten auf 42:45 nach 20 Minuten.
Auch nach Wiederbeginn zeigten sich die Gäste präsent, Mahalbasic per Dreipunktspiel und Hornsby aus der Distanz glichen aus. Bayern hatte die Antwort, spielte die körperliche Überlegenheit aus und führte nach einem der vielen Offensivrebounds und dem folgenden Dreier von Zipser fast zweistellig. Die EWE Baskets waren nun von der Dreierlinie allerdings nicht mehr zu stoppen. Ob frei nach guter Ballbewegung oder gegen den Mann, jeder der sieben Versuche aus der Distanz fand im dritten Abschnitt das Ziel. Phil Pressey bediente erst Schwethelm, verwandelte dann selbst, nachdem er überragend freigespielt worden war und die Gäste waren zurück im Spiel. Die letzten zwei Minuten des Viertels gehörten dann ganz den Oldenburgern: Schwethelm, zwei Mal Hornsby und Pressey trafen aus der Distanz und es ging mit einer 74:69-Führung in den letzten Abschnitt.
Dort hatte dann Breunig die ersten starken Szenen, wurde zunächst von Herrera bedient, traf dann trotz eines Fouls (80:71), das von den Schiedsrichtern überraschend nicht als unsportlich gewertet wurde. Auf der Gegenseite hingegen ermöglichte ein kleinlich gepfiffenes unsportliches Foul den Gastgebern mit zwei Freiwürfen und einem Dreier durch Zipser fünf Punkte in Serie zu erzielen und wieder in Schlagdistanz zu kommen. Für Bayern übernahm nun Baldwin, für die EWE Baskets sorgte Hornsby mit fünf Punkten in Serie jedoch für das 95:90. Zum Erfolg reichte es aber letztlich trotz eines sensationellen Dunks von Pressey in der Schlussphase allerdings nicht, weil München sich immer wieder zweite Chancen sicherte, Zipser weiterhin treffsicher blieb und die Oldenburger ihre stärksten Spieler nicht mehr ausreichend in gute Wurfpositionen bekamen.