Die sportlichen Hürden werden für die EWE Baskets Oldenburg nicht kleiner. Am Dienstag (19 Uhr) treten die Oldenburger beim Deutschen Meister ALBA BERLIN an, der als momentaner Tabellenzweiter die beste Defensive der easyCredit BBL stellt.
Am Samstag hatten die EWE Baskets anerkennen müssen, dass es auch im zweiten Anlauf nicht reichte, um den Tabellenführer aus Ludwigsburg zu stoppen. Zwar durfte die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic bei nur drei Punkten Rückstand in den Schlussminuten kurz vom Comeback-Sieg träumen, letztlich kostete eine Oldenburger Schwächephase im Spitzenspiel den Erfolg.
Es gelang erneut nicht, die eigenen Stärken über 40 Minuten konstant auf das Parkett zu bringen. Gerade gegen die Spitzenteams können diese Schwächephasen im Spielverlauf nicht mehr kompensiert werden. 18:21 hatte es in Ludwigsburg zwei Minuten vor Ende des ersten Viertels gestanden, es folgte ein 8:20-Lauf, in dem die EWE Baskets sich unnötige Ballverluste erlaubten und nicht zu den guten Würfen kamen, die das Team ansonsten auszeichnen. Zum Comeback nach 18 Punkten Rückstand reichte es dann nicht mehr. Eine Erfahrung, die von den Oldenburgern nicht nur bereits im Hinspiel gegen Ludwigsburg, sondern auch im November bei der 86:89-Heimniederlage gegen Berlin gemacht wurde. Dort kassierten die Gastgeber Mitte des ersten Viertels einen 2:16-Lauf, lagen zwischenzeitlich 20 Zähler zurück und verpassten den Sieg knapp.
Seither haben die Berliner ihren Ruf als Titelfavorit trotz der starken Ludwigsburger Vorstellungen gefestigt. Obwohl ALBA sich durch ein Mammutprogramm aus BBL und Euroleague kämpfen muss, ist der erste Platz nach der Hauptrunde mit einer Bilanz von 17:2 weiterhin in Reichweite. Angesichts von neun Siegen aus den letzten zehn Partien sind die Berliner in bester Verfassung und durften sich am Montag zudem über eine zweijährige Wildcard für die Euroleague freuen. In der anspruchsvollen Auswärtspartie in Ulm reichte am Sonntag ein mit 28:8 deutlich gewonnenes drittes Viertel für einen souveränen Erfolg.
Basis der Erfolgsserie ist dabei vor allem eine herausragende Verteidigung und die enorme Tiefe des Kaders der Hauptstädter. Nur 74,2 Punkte pro Partie erlaubt Berlin den Gegnern, drückt die Wurfquote auf 44 Prozent, liegt auch in Sachen Steals und Blocks im absoluten Spitzenbereich, ist zudem das deutlich stärkste Reboundteam der BBL.
Qualitäten, die auch auf der enormen Tiefe im Kader beruhen. 14 Spieler des Kaders teilen sich die Einsatzzeiten und können so auch Ausfälle kompensieren. Herausragende Akteure wie Topscorer Niels Giffey (12,9 Punkte), Distanzschütze Marcus Eriksson (12,1), Spielmacher Peyton Siva (11,1 Punkte, 5,4 Assists) oder Luke Sikma (10,1 Punkte, 7,1 Rebounds, 4,3 Assists) fügen sich in ein Kollektiv ein, in dem zehn Spieler zwischen 7,7 und 12,9 Punkte pro Begegnung auflegen.
Zu einer besonderen Partie wird das Auswärtsspiel für Philipp Schwethelm, der am Dienstagabend sein 500. Spiel in der easyCredit BBL bestreiten wird, 206 davon im Trikot der EWE Baskets Oldenburg.