Die EWE Baskets Oldenburg haben ein dramatisches Nordderby für sich entschieden. Gegen die Hamburg Towers verwandelte Keith Hornsby einen Dreier mit ablaufender Uhr zum 89:88. Mit dem 14. Erfolg im 17. Spiel erreichten die Oldenburger zudem die beste Halbzeitbilanz ihrer Club-Geschichte.
Es war ein Abend voller Tempo, Emotionen, starker Offensive, der im Nordderby großartige Unterhaltung bot und in den letzten Sekunden dann pure Dramatik. Bei zwei Punkten Rückstand hatten die Oldenburger den letzten Angriff, zunächst wurde Rickey Paulding geblockt. Nach dem folgenden Einwurf war es dann Keith Hornsby, der mit ablaufender Uhr einen schweren Dreier verwandelte und die Partie so für die EWE Baskets entschied.
Zuvor hatte sich die erwartet intensive Partie gegen aggressive und defensivstarke Hamburger entwickelt, in der beide Mannschaften allerdings immer wieder offensive Lösungen fanden. Für die Oldenburger lag der Schlüssel zum Erfolg letztendlich in einer guten Ballbewegung (21 Assists) und gleich 14 verwandelten Dreiern bei einer starken Quote von 44 Prozent aus der Distanz. Zudem entschied die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic das Reboundduell für sich (30:25), sammelte gleich zehn Offensivrebounds und erlaubte den Gästen nur vier zweite Chancen. So konnten die Gastgeber auch 15 Ballverluste kompensieren.
Rickey Paulding wurde mit 18 Punkten zum Topscorer, sammelte dazu vier Rebounds. Rasid Mahalbasic (16 Punkte, sechs Rebounds), Phil Pressey (13 Punkte, sieben Assists, drei Steals) und Nathan Boothe (13 Punkte, drei Assists) punkteten zweistellig.
Head Coach Mladen Drijencic schickte im Vergleich zum Spiel gegen Ludwigsburg Keith Hornsby von Beginn an auf das Feld, der auch den ersten Dreier verwandelte. Die Oldenburger begannen mit der nötigen Energie und Körpersprache, wurden dafür vor allem in der Offensive mit viel Rhythmus und guten Trefferquoten belohnt. Sinnbildlich für die Energie der EWE Baskets stand dabei einmal mehr Rickey Paulding, der gleich doppelt auf dem Weg zum Korb trotz eines Fouls erfolgreich abschließen konnte (9:5). Die Gastgeber bewegten den Ball weiterhin gut, sammelten bereits sieben Assists im ersten Viertel und setzten sich nur deshalb nicht weiter ab, weil die Hamburger gleich fünf Dreier im ersten Viertel verwandelten. Erst als Rasid Mahalbasic sich Ende des ersten Abschnitts mehrmals stark durchsetzte, wuchs der Vorsprung. Mit 100 Prozent Trefferquote stellten die Oldenburger auf 28:20.
Die Oldenburger bleiben zunächst aufmerksam in der Defensive und bewegten den Ball in der Offensive gut. Aus der Distanz erhöhten Schwethelm und Hobbs auf 36:28. Erst jetzt gelang es den Hamburgern den Offensivmotor der EWE Baskets ins Stottern zu bringen. Nun häuften sich die Ballverluste, gleich neun waren es in der ersten Halbzeit. Zudem übernahm Phil Pressey immer mehr das Scoring, traf zwei wichtige Dreier und sorgte mit schon elf Punkten für das Unentschieden zur Halbzeit (50:50).
Nach Wiederbeginn setzten die EWE Baskets mit einem Dreier von Sebastian Herrera nach Ballgewinn von Phil Pressey den ersten Akzent, die Begegnung aber blieb ausgeglichen. Den Oldenburger gelang der Weg zum Korb nicht häufig genug, dafür aber blieb die Treffsicherheit aus der Distanz. Zwei Mal Rickey Paulding und dann auch Rasid Mahalbasic trafen von der Dreierlinie (66:63), Hamburg hatte aber über Taylor die Antwort, so dass sich kein Team absetzen konnte.
Im letzten Abschnitt gelang es keinem Team, die Partie an sich zu reißen, die Oldenburger mussten gegen ausgeruhte Hamburger an die Grenzen gehen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Doch immer, wenn die Gäste sich abzusetzen drohten, kam die Antwort. Pressey verkürzte im Fastbreak, dann bediente der Spielmacher Boothe zum Dreier und zum Ausgleich (86:86). Im Anschluss verteidigten die Gastgeber 24 Sekunden stark herunter, erlaubten sich dann allerdings zwei weitere Ballverluste und gaben Hamburg die Siegchance. Shorts ließ gleich zwei Mal in Serie einen Freiwurf liegen. Nachdem Paulding zunächst gestoppt wurde, war dann Hornsby zur Stelle, der vorher nur einen von sechs Versuchen getroffen hatte, den wichtigsten Wurf des Abends aber zum Sieg verwandelte.