Die EWE Baskets Oldenburg erwartet am Mittwoch (20.30 Uhr) bereits das zweite Spitzenspiel binnen weniger Tage. Mit einem Sieg im Nordderby gegen die Hamburg Towers können die Oldenburger ihre Position in der easyCredit BBL festigen und erfolgreich in eine herausfordernde Woche mit drei Spielen in fünf Tagen starten.
Selten kam ein Spielplan mit einem engen Takt für die EWE Baskets Oldenburg wohl zu einem besseren Zeitpunkt. Nach der Niederlage gegen Spitzenreiter Ludwigsburg, bei der die Oldenburger vor allem mit der mangelnden Energie und Konsequenz in der ersten Halbzeit haderten und Probleme zeigten, sich auf die intensive Spielweise der Gäste einzustellen, gibt es die schnelle Gelegenheit, die Antwort zu geben und Fortschritte zu zeigen.
Wie schnell dieser Lernprozess Erfolge bringt, wird sich auch deshalb besonders am Duell mit den Towers ablesen lassen, weil die Hamburger mit ihrer Energie und defensiven Qualität viele Ähnlichkeiten mit Ludwigsburg aufweisen. Für die Oldenburger wird es daher entscheidend sein, Präsenz zu zeigen, Spielkontrolle zu bewahren und die typische Ballbewegung zu finden. Bessere Abschlüsse und mehr Assists sind auch deshalb das Ziel, weil es ein wichtiger Teil des Konzepts der Gäste ist, aus Rebounds und Ballgewinnen zu leichten Punkten zu kommen 9,4 Steals der Hamburger, die bei ihren Gegnern 16,5 Ballverluste pro Partie erzwingen, sind Bestwert in der BBL. Insgesamt erlauben die Towers nur 78,7 gegnerische Punkte pro Partie, hinter Berlin und München der drittbeste Wert der BBL. Auch im Rebounding, die Gäste sammeln fast drei Rebounds mehr als ihre Gegner, gilt es wachsam zu sein.
Im Verlauf der Saison haben die Hamburger sich mit 18:10 Punkten so als ein klarer Anwärter auf einen Playoff-Rang etabliert, der Vorsprung auf den neunten Rang beträgt bereits fünf Niederlagen. Ein Aufschwung, der sicher mit dem neuen Head Coach Pedro Calles zusammenhängt, aber auch mit der deutlich erhöhten individuellen Qualität im Kader. Fünf Akteure erzielen aktuell mehr als zehn Punkte im Schnitt. Spielmacher T.J. Shorts ist mit 13,7 Punkten und 4,4 Assists nicht nur Topscorer seiner Mannschaft, sondern mit 1,9 Steals bester Balldieb der BBL. Neben Shorts überzeugen Jordan Swing (13,4 Punkte), der mit 45,8 Prozent Dreierquote jederzeit ein Spiel übernehmen kann und Kameron Taylor, der mit 12,7 Punkten, 5,9 Rebounds und 4,1 Assists pro Partie sehr athletisch und vielseitig agiert. Auf den großen Positionen bilden Center Maik Kotsar (12,8 Punkte, 5,9 Rebounds) und Terry Allen (11 Punkte, 4,5 Rebounds) ein starkes Duo. Zudem bieten die deutschen Positionen mit Bryce Taylor, Justus Hollatz, Max DiLeo, Marvin Ogunsipe und Johannes Richter viele Optionen.
Wie stark die Hamburger sein können, erlebten die EWE Baskets in dieser Saison bereits. Beim EWE Baskets Day gingen die Oldenburger mit 90:100 als Verlierer vor Parkett. Am Mittwoch will die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic dieses Gefühl vermeiden und könnte mit einem Erfolg auch einen neuen Club-Bestwert zur Halbzeit der Saison aufstellen. Mit aktuell 13 Siegen haben die Oldenburger bereits die Ergebnisse von 2008/2009 und 2018/2019 eingestellt, 14 Erfolge nach 17 Partien sammelten die EWE Baskets in ihrer BBL-Geschichte allerdings noch nie.
Auf einer starken Bilanz ausruhen könnte die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic sich allerdings nicht. Auf das Duell gegen Hamburg folgen gegen die JobStairs GIESSEN 46ers (Freitag) und bei medi bayreuth (Sonntag) in dieser Woche noch zwei Partien vor der Länderspielpause.