Die EWE Baskets Oldenburg haben im Spitzenspiel der easyCredit BBL eine Niederlage hinnehmen müssen. Nach zuvor neun Siegen am Stück endete die Oldenburger Erfolgsserie mit dem 75:89 gegen den Spitzenreiter MHP RIESEN Ludwigsburg. Bereits am Mittwoch (20.30 Uhr) sind die EWE Baskets im Nordderby gegen die Hamburg Towers erneut gefordert.
Wer gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg nicht über 40 Minuten Energie und Intensität auf das Parkett bringt, wird das Spielfeld mit einer Niederlage verlassen. Diese Erkenntnis der letzten Jahre wurde auch im Spitzenspiel der easyCredit BBL bestätigt. Die EWE Baskets fanden vor allem in der ersten Halbzeit nicht zu ihrem Spiel und luden die Gäste mit eigenen Fehlern zu schnellen Punkten im Fastbreak ein. Dazu arbeiteten die Gastgeber nachlässig im Rebounding, erlaubten Ludwigsburg so 25 Punkte aus zweiten Chancen.
Zudem verstand es der Tabellenführer über weite Strecken, die Ballbewegung der Oldenburger ins Stocken zu bringen, die so nur 14 Assists spielten und die Trefferquote aus dem Feld auf 41 Prozent drückten. Nach zwischenzeitlich 26 Punkten Rückstand verkürzten die EWE Baskets den Rückstand zwar auf zehn Punkte - zu wenig allerdings für ein Comeback.
Keith Hornsby drehte vor allem in der zweiten Halbzeit auf, wurde mit 21 Punkten zum Topscorer und sammelte dazu sechs Rebounds. Neben dem Guard punkteten allerdings nur Rickey Paulding (14) und Rasid Mahalbasic (12 Punkte, fünf Rebounds) zweistellig.
Die Partie begann erwartungsgemäß mit viel Energie und der bekannten Ludwigsburger Intensität in der Defensive. Während die Oldenburger, die nach einem Tip-Dunk von Breunig zunächst mit 4:2 führten, dieses Spiel zunächst nur phasenweise annahmen, waren die Gäste in ihrem Element. Die Gastgeber verwandelten nur 27 Prozent ihrer Versuche aus Nah- und Mitteldistanz im ersten Viertel. Schwächen, die von den Ludwigsburgern im Fastbreak immer wieder bestraft wurden. Nachdem Smith sich nach einem verworfenen Freiwurf auch noch den eigenen Offensivrebound einsammelte und die Nachlässigkeit der EWE Baskets per Dreier bestrafte, war der Rückstand zweistellig (7:17). Erst Philipp Schwethelm sorgte mit zwei Dreiern dafür, dass sein Team beim Stand von 18:24 auf dem Scoreboard in der Partie war.
Statt aus den guten letzten Minuten des ersten Viertels positive Energie zu ziehen, ging der Start in den zweiten Abschnitt dann ganz deutlich an die Gäste, die sich in der Defensive und im Rebounding wacher präsentierten. Jacob Patrick traf so nach einem Offensivrebound zum 18:30, Jordan Hulls erhöhte kurze Zeit später auf 18:33. Die Gäste agierten mit dem Selbstvertrauen eines Tabellenführers, während die EWE Baskets teilweise ihre Spielstruktur verloren. Es waren einzelne Aktionen wie ein Dreipunktspiel von Phil Pressey, die für Lichtblicke sorgten, die Hypothek war beim Stand von 31:53 zur Halbzeit aber riesig.
Kurz nach Wiederbeginn bestrafte Jordan Hulls einen Oldenburger Ballverlust mit einem Dreier zum 33:59, dem höchsten Rückstand der Partie. Erst jetzt änderten sich die Kräfteverhältnisse auf dem Parkett ein wenig. Die EWE Baskets fanden mehr Energie und defensiven Zugriff, dazu gelangte Keith Hornsby immer häufiger in gute Wurfpositionen aus der Mitteldistanz und stand nach drei Vierteln bei 16 Punkten. Ludwigsburg spielte aber die Erfahrung aus und hatte besonders aus der Distanz Antworten, so dass der Rückstand auch nach 30 Minuten 15 Punkte betrug.
Gleichwohl durften die Oldenburger, die nun deutlich besser verteidigten und die Gäste zu Fehlern zwangen noch einmal auf das Comeback offen. Zunächst brachte Hornsby die Gastgeber auf 63:73 heran, dann verkürzte Herrera nach einem starken Anspiel von Hobbs auf 67:79. Genau in dieser Phase aber verpassten die EWE Baskets gleich drei offene Distanzwürfe und arbeiteten weiter nicht gut im Rebounding. So stellte der starke Wohlfarth-Bottermann nach einem Offensivrebound auf 69:81, Ludwigsburg fand zur Sicherheit im Spiel zurück und Hulls legte aus der Distanz nach.