Den achten Erfolg in Serie streben die EWE Baskets Oldenburg am frühen Samstagabend (18 Uhr) an. Beim aktuellen Tabellenschlusslicht JobStairs GIESSEN 46ers, die mit vielen bekannten Gesichtern der easyCredit BBL aufwarten, gilt es dabei erneut Konzentration und Energie auf höchstem Level zu zeigen.
Es sind zwei Gefühlswelten, in den sich die Kontrahenten vom Wochenende aktuell befinden. Auf der einen Seite die Gastgeber aus Gießen, die nach der Entlassung von Coach Ingo Freyer zwar einen Aufwärtstrend zeigten, die Suche nach einer nachhaltigen Erfolgsformel aber noch nicht beendet haben. Auf der anderen Seite die Oldenburger, die das Gefühl einer Niederlage schon seit über einem Monat nicht gespürt haben und sich unter der Woche über die Vertragsverlängerung von Head Coach Mladen Drijencic freuen durften, der seine Mannschaft auf Erfolgskurs gebracht hat und das Team der EWE Baskets bis mindestens 2023 führen soll.
Die Reise nach Gießen können die Oldenburger mit dem enormen Selbstvertrauen aus sieben Siegen in Serie und der Gewissheit antreten, dass der Motor des Oldenburger Spiels schwer zu stoppen ist, wenn er erst einmal auf Hochtouren läuft. Gegen den SYNTANICS MBC zeigten die EWE Baskets wie man als Spitzenteam eine Partie über 40 Minuten kontrolliert. Partien wie gegen Vechta oder Bayreuth deuteten allerdings auch an, dass ein Mangel an Energie von der ersten Minute auch dafür sorgen kann, dass man bis in die letzten Minuten kämpfen muss und dann auch vor einer negativen Überraschung nicht sicher ist.
Die Gastgeber aus Gießen waren mit acht Niederlagen in die Saison gestartet, hatten dann nach dem Trainerwechsel mit Siegen gegen Bayreuth und im Derby gegen Frankfurt einen deutlichen Aufwärtstrend gezeigt. Auch die gute Leistung bei der Niederlage in Berlin gab Hoffnung, bevor ausgerechnet beim wichtigen Duell in Vechta wenig gelingen wollte. Die 84:97-Niederlage sorgte für das Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz.
Angesichts solider offensiver Leistungen (84,2 Punkte im Schnitt) fällt der Blick bei den Gründen für die bisher enttäuschende Saison auf die Defensive. 94,9 Punkte kassieren die Gastgeber im Schnitt, erlauben ihren Gegnern 58 Prozent Erfolgsquote aus Nah- und Mitteldistanz und über 50 Prozent Trefferquote aus dem Feld. Kombiniert mit fast fünf Rebounds weniger im Schnitt als die jeweilige Konkurrenz liegt in diesem Bereich der Ansatzpunkt zur Verbesserung.
Vorangehen müssen in dieser Entwicklung drei erfahrene Akteure, die auch in der easyCredit BBL bekannte Gesichter sind. Der zweimalige MVP John Bryant kehrte kürzlich aus Paderborn nach Gießen zurück, feierte gegen Vechta sein Comeback und arbeitet nun daran, seine einstmals dominante Rolle unter den Körben wieder einzunehmen. Rickey Paulding darf sich indes auf das Duell mit Brandon Thomas freuen, der gegen den Oldenburger Kapitän immer besonders motiviert scheint und dieses Duell bereits seit seinen Braunschweiger Zeiten zu einem Highlight macht. Der mittlerweile 36-jährige Gießener Forward ist mit 12,7 Punkten und 3,7 Rebounds weiterhin ein wichtiger Leistungsträger der Hessen. Noch länger zurück liegen die besonderen Partien gegen den ebenfalls 36-jährigen Brandon Bowman, dem wohl besten Spieler des Bonner Teams, das 2009 das Finale um die deutsche Meisterschaft gegen Oldenburg verlor. Aktuell kommt Bowman auf 8,5 Punkte und 4,2 Rebounds pro Partie. Gießener Topscorer ist allerdings Spielmacher Jonathan Stark, der 12,9 Punkte und 4,8 Assists erreicht.