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Playoff-Auftakt doppelt geglückt

17.12.2013

Eine Niederlage gab es derweil in der JBBL.

ProB, Playoff-Achtelfinale, Spiel 1: BAWE/OTB - TV Langen 78:73 (Stand: 1:0)
Einen ersten emotionalen Höhepunkt des Abends gab es schon vor Beginn der Playoff-Partie zwischen der Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB und dem TV Langen in der ProB. EWE Baskets-Nachwuchskoordinator Ralph Held verabschiedete in Stephan Kreutzer und Mike Taylor zwei Spieler, die in den letzten Jahren entscheidend zum Erfolg und zur tollen Entwicklung des ProB-Teams beigetragen haben.

Taylor ist seit drei Jahren Topscorer der Oldenburger und war sportlich und menschlich das Herz des jungen Teams. Nach der Geburt seiner Kinder vor wenigen Tagen werden er und seine Frau in die Vereinigten Staaten zurückkehren. Es war nicht der letzte Höhepunkt des Abends, denn in einer extrem spannenden Begegnung setzten sich die Oldenburger mit einem beeindruckenden Schlussspurt letztlich verdient mit 78:73 (32:36) durch.

Die Partie ging mit hohem Tempo auf beiden Seiten los und man erkannte, dass beide Teams von Beginn an dem Spiel ihren Stempel aufdrücken wollten. Oldenburg verteidigte druckvoll und brachte Langen ein ums andere Mal in Bedrängnis, musste aber miterleben, wie die Langener Guards jede noch so kleine Gelegenheit nutzten, um erfolgreich von der Dreipunktlinie abzuschließen.

Zu Beginn des zweiten Viertels stotterte der Oldenburger Motor in der Offensive etwas und fast vier Minuten lang fiel kein Korb für das Heimteam, was Langen dazu nutzte, einen kleinen Vorsprung heraus zu spielen, der bis zum 32:26-Halbzeitstand verteidigt werden konnte. Oldenburg war immer dann erfolgreich, wenn Dominic Lockhart und Mike Taylor die beiden Innenspieler Paul Albrecht und Jordan Reves mit klugen Anspielen gut in Szene setzten.

Problem war die Schwäche von der Dreier-Linie. Diese konnte auch nach der Pause nicht abgestellt werden und es gesellten sich noch etliche Ballverluste hinzu, die man in die Kategorie „unnötig“ einordnen kann. Diese waren natürlich auch auf die engagierte Verteidigung der Langener zurück zu führen, die von ihrem Coach Thomas Glasauer bei seiner Rückkehr ans Oldenburger Haarenufer hervorragend auf den Gegner eingestellt worden sind.

„Langen hat viel aggressiver verteidigt als wir erwartet haben. Sie haben sehr gut unter den Körben gearbeitet und uns das Leben 40 Minuten lang schwer gemacht. Im letzten Viertel habe ich dann auf eine Zonenverteidigung umgestellt und Langen damit offensiv völlig aus dem Rhythmus gebracht. Die vielen Ballverluste des Gegners in den letzten Minuten haben dann den Grundstein zum Sieg gelegt. Da hat das Team in der Verteidigung so kurz vor Schluss noch einmal ganz hervorragend einen Gang hochgeschaltet“, freute sich Mladen Drijencic nach der Partie. In der Tat sah es kurz vor Ende noch so aus, als würde das Spiel in jede Richtung kippen können.

Dann packte die Oldenburger Zonenverteidigung aber richtig zu und Kevin Smit zog mehrfach beherzt zum Korb, verwandelte seine Würfe und später auch die abschließenden Freiwürfe mit großer Sicherheit. Als sich die Baskets Akademie vier Sekunden vor dem Ende den letzten Rebound der Partie sicherte, brandete Jubel in der vollbesetzten Halle am Haarenufer auf. Zwei Minuten lang hatten die Fans ihr Team stehend zum Sieg geklatscht und feierten jetzt gemeinsam mit der Mannschaft den ersten Heimsieg in den Playoffs. Topscorer bei den Oldenburgern war Mike Taylor mit 23 Punkten, der alles dafür gab, dass dies nicht sein letztes Heimspiel für die Baskets Akademie sein sollte. Spiel zwei folgt am Samstag in Langen.

NBBL, Playoff-Achtelfinale, Spiel 1: RheinStars Köln - Baskets Akademie 45:62
Ein Viertel lang sah es so aus, als würde das NBBL-Team der Baskets Akademie Weser-Ems in ernsthaften Schwierigkeiten stecken. Der Nachwuchs der RheinStars Köln begann die Partie mit aggressiver Verteidigung, sicherte sich fast jeden Rebound und setzte den Oldenburgern mit physischer Spielweise stark zu. Dann hatten sich die Schützlinge von Headcoach Christian Held aber an die Gangart des Gegners gewöhnt und zeigten in der Folge beim 62:45 (27:26)-Erfolg, warum die Defensive in dieser Saison zu den Prunkstücken der Mannschaft gehört.

„Wir haben ein wenig gebraucht, um unseren Rhythmus gegen die physisch sehr präsenten Kölner zu finden“, konstatierte Held nach der Partie. „Als wir dann aber in der Defense richtig zugepackt haben, hat Köln 30 Minuten lang kein Mittel mehr gegen uns gefunden.“ Drei Viertel in Folge wurde Köln jetzt in Schach gehalten, eine bemerkenswerte Mannschaftsleistung gegen ein extrem ausgeglichenes Team. „Egal wer heute bei uns von der Bank kam, es gab nie einen Leistungsknick. Die Spieler haben sich gegenseitig gepusht und jeder ist heute ans Limit gegangen“, freute sich Held über einen Sieg, der nicht nur aufgrund der Höhe optimistisch für das Rückspiel in einer Woche stimmen sollte (Sonntag, 15 Uhr, Halle am Haarenufer).

Christian Held dämpfte aber zu große Erwartungen und beschäftigt sich noch nicht mit einem möglichen Viertelfinale. „Köln wird nächste Woche mit 150 Prozent in die Partie gehen. Nach so einer Niederlage dürfte das Team mit sehr viel Wut im Bauch trainieren und bei uns antreten. Wir müssen uns auf einen ganz schweren Gang einstellen und unsere Superleistung von heute vermutlich sogar noch toppen. Es ist klar, dass wir nicht noch einmal nach Köln fahren wollen. Dazu brauchen wir nächste Woche totalen Fokus auf die Partie und hoffentlich eine volle Halle, die uns zum Sieg trägt.“

Beim Erfolg in Köln trafen für Oldenburg am erfolgreichsten: Robert Drijencic (13 Punkte), Jan Niklas Wimberg (11 Punkte, 13 Rebounds, 4 Assists, 3 Blocks), Keno Pape (11 Punkte, 4 Rebounds) und Erwin Nkemazon (11 Punkte, 7 Rebounds, 4 Blocks).

JBBL-Relegationsrunde: Baskets Akademie Weser-Ems - DBV Charlottenburg 56:59
Am Ende war es wie so oft in dieser Saison: Das JBBL-Team der Baskets Akademie Weser-Ems spielt gut, diszipliniert, verteidigt mit viel Engagement - und verliert die Partie knapp. So musste Headcoach Evangelos Kyritsis auch nach dem 56:59 (31:25) gegen Charlottenburg ein gemischtes Fazit ziehen: „Wir haben in der ersten Halbzeit unser Konzept sehr gut umgesetzt und verdient geführt. Nach der Pause waren es wieder die alten Probleme in der Offensive, wo wir zu wenig aus den vielen Möglichkeiten gemacht haben. Wir holen die Rebounds und erzwingen die Ballverluste, aber unsere Wurfquote reißt uns einfach runter.“

Bei noch sieben ausstehenden Partien ist für die Oldenburger U16-Auswahl noch alles möglich, und so will sich Kyritsis auch nicht vom eingeschlagenen Weg abbringen lassen: „Wir wissen, was wir können und müssen diese Leistung nur in den Spielen auf das Parkett bringen. Wir arbeiten weiter hart im Training und werden alles dafür tun, dass wir in den verbleibenden Spielen noch einige Siege einfahren werden.“ Für Oldenburg punkteten Paul Isernhinke (16 Punkte), Nils Cöster (14) und Piet Niehus (11) zweistellig.

Text: Manuel Siebert, EWE Baskets Oldenburg
Bild: fotoduda.de