Auf internationalem Parkett hui, auf nationaler Ebene weit entfernt von pfui – aber noch nicht ganz gefestigt. So ließe sich verknappt die bisherige Saison von Brose Bamberg beschreiben. Der Gastgeber der EWE Baskets Oldenburg am 11. Spieltag der easyCredit BBL (Tipoff Sonntag, 15 Uhr) hat in der Basketball Champions League bisher alle Spiele gewonnen und sich bereits für die Runde der letzten 16 qualifiziert. Ein deutlicher Ausweis von Qualität im Kader der Franken.
Dagegen suchen die Bamberger in der BBL noch nach der nötigen Konstanz und haben auch mit der Doppelbelastung zu kämpfen. „Seitdem wir aus der Türkei zurückgekommen sind, sind wir kaputt. Daher müssen wir jetzt versuchen, so viel Ruhe zu bekommen, wie möglich“, so Johann Roijakkers, Head Coach des Tabellen-Neunten, der mit seinem Team in den kommenden Tagen in kurzer Abfolge mit Spielen gegen Oldenburg, Ulm und Vechta den Eintritt in das neue Jahr erfolgreich gestalten will, nachdem es zuletzt zwei BBL-Niederlagen in Folge setzte.
Zu einer konstanten Größe in Bambergs Starting Five hat sich der ehemalige Oldenburger und Göttinger Dominik Lockhart entwickelt, der im letzten Spiel bei der Derby-Niederlage gegen Bayreuth mit 14 Punkten Topscorer seines Teams war. Ob es am Sonntag auf dem Parkett der Brose Arena auch zu einem Wiedersehen mit dem zweiten Ex-Oldenburger Tyler Larson kommen wird, ist fraglich. Der Point Guard konnte zuletzt aufgrund von Achillessehnenproblemen nicht eingesetzt werden.
Vergleicht man die EWE Baskets (8 Siege, zwei Niederlage) und Bamberg (4:5) statistisch in dieser Saison, so ergeben sich in der Momentaufnahme auf dem Papier Vorteile für die Oldenburger. So stehen die Donnervögel mit 93,9 erzielten Punkten pro Partie deutlich vor den Bambergern (81,9). Auch bei den Trefferquoten von der Freiwurflinie (87,2 zu 75,6 Prozent) und von jenseits der Drei-Punkte-Linie (42,6 zu 36,4 Prozent) spricht die Bilanz für Oldenburg. Zudem erwiesen sich die EWE Baskets mit 11 Turnover pro Spiel deutlich ballsicherer als Bamberg (15,2) und verteilen den Ball ein wenig besser (21,3 zu 19,1 Assists). Bei der Feldwurfquote (50,6 zu 49,1 Prozent), den Rebounds (33,1 zu 33,4), den Steals (7,5 zu 7,6) sind beide Teams auf Augenhöhe.
Die EWE Baskets treten nach vier Siegen in Folge – darunter ein Erfolg gegen den FC Bayern kurz vor Weihnachten und ein vor allem in der zweiten Halbzeit clever und souverän herausgespielter Auswärtssieg in Um – mit Selbstbewusstsein die Busfahrt am Samstagmittag nach Franken an. Lohn der letzten Woche: Oldenburg geht als Tabellen-Dritter in das Jahr 2021 und in die Partie in Bamberg, die am Sonntag sowohl von Magenta Sport (ab 14.45 Uhr) als auch von Sport1 (ab 15 Uhr) live gezeigt wird.