Unsere statistische Nachbetrachtung zum Spiel: #ICYMI - eine Abkürzung aus der Social-Media-Welt: "In Case You Missed It" bedeutet übersetzt: "Falls Du es nicht mitbekommen hast".
Etwas mehr als ein Viertel der Saison ist gespielt, kurz vor dem Jahreswechsel lohnt sich also durchaus ein Blick auf die Entwicklung des Teams, die vielleicht sogar effektivste Saison von Rickey Paulding und neue Facetten im Spiel von Nathan Boothe.
- Es ist die Offensive über die in diesen Wochen gesprochen wird, wenn die EWE Baskets zum Thema werden. Ein Blick auf die Zahlen verrät, dass die Oldenburger nicht nur im Ligavergleich ganz vorne stehen, sondern Statistiken auflegen, die so in der Club-Geschichte selten oder gar nie erreicht wurden.
95,2 Punkte erreicht die Mannschaft aktuell im Schnitt und übertrifft damit sogar den Wert aus der Saison 2018/2019, als das Team um MVP Will Cummings mit 92,7 Punkten pro Begegnung, die di dato beste BBL-Offensive der letzten 20 Jahre gestellt hatte.
Auch 51,4 Prozent aus dem Feld übertreffen den bisherigen Bestwert (50,8 - 2018/2019). Angetrieben wird diese Zahl besonders durch die Oldenburger Qualität von der Dreierlinie (44,5 Prozent), die deutlich über den 40,1 Prozent aus der Saison 2017/2018 liegt. 21,4 Assists bedeuten ebenfalls bisher den Weg zum neuen Club-Rekord, der aktuell für eine gesamte Saison bei 19,3 aus dem Vorjahr liegt.
- Fällt der Blick auf offensive Qualität und Effizienz, kommt man in dieser Saison ganz sicher nicht an Rickey Paulding vorbei, der besonders offensiv viele seiner bisherigen Spitzenwerte aus 13 Jahren BBL verbessert.
17,4 Punkte erreicht der Oldenburger Kapitän im Schnitt und übertrifft damit die 16,1 Zähler aus der Saison 2016/2017. Besonders herausragend ist Paulding dabei auf dem Weg zum Korb oder aus der Mitteldistanz, trifft aus diesem Bereich 60,7 Prozent (Bestwert bisher 60,3 %) seiner Versuche. So legt der Forward aktuell auch die beste Feldquote seiner Karriere (51,5 Prozent) hin.
Wie herausragend diese Saison bisher ist, zeigt auch der Ligavergleich. Mit 17,4 Punkten im Schnitt liegt Paulding zwar „nur“ auf dem fünften Rang unter den Topscorern, die Club-Legende erreicht dies allerdings als Mitglied des „50-40-90-Clubs“. Keiner der anderen Akteure unter den besten 25 Scorern der BBL erreicht kombiniert mehr als 50 Prozent Wurfquote aus dem Feld (Paulding: 51,5), 40 Prozent Dreierquote (40,4) und 90 Prozent Freiwurfquote (94,1).
Eine Stabilität, die auch damit zusammenhängen könnte, dass die Tiefe des Oldenburger Kaders dem Kapitän mehr Ruhepausen erlaubt. Mit 26:30 Minuten pro Partie steht Paulding so kurz auf dem Parkett, wie nie zuvor in seiner BBL-Karriere, kann sich seine Momente im Spiel aussuchen und vor allem auch am Ende des Spiels glänzen, wie zuletzt in Ulm.
- Geht es um die überragenden Oldenburger Spieler der Saison, fällt auch immer wieder der Name Nathan Boothe, dessen Wurfqualitäten aus allen Lagen immer wieder für Begeisterung sorgen.
Auf den zweiten Blick zeigt sich allerdings, dass der Forward in Sachen Scoring vor allem die schon herausragenden Werte der Vorsaison konserviert. Aktuell erzielt Boothe 12,6 Punkte im Schnitt, verwandelt 57,6 Prozent seiner Versuche aus Nah- und Mitteldistanz, 50 Prozent von der Dreierlinie und 93,8 Prozent seiner Freiwürfe.
Die deutliche Verbesserung seines Spiels entwickelte der Forward vor allem als Passgeber. Mit 2,9 Assists im Schnitt hat Boothe seinen Wert aus der Vorsaison (0,8) mehr als vervierfacht, ist damit unter den großen Spielern der BBL hinter Sikma und Mahalbasic der drittbeste Passgeber. Diese Steigerung erreichte Boothe, ohne gleichzeitig die Zahl der Ballverluste (1,4) zu erhöhen. Auch im Rebounding zeigt sich der Forward mit 5,3 Rebounds gegenüber dem Vorjahr (4,3) verbessert. Keine Überraschung also auch, dass Boothe nach Nick Weiler-Babb (+13,3) und Trae Bell-Haynes (+ 12,8) mit +12,4 aktuell den drittbesten +/- Wert der BBL aufweist.