Einen ersten emotionalen Höhepunkt des Abends gab es schon vor Beginn der Playoff-Partie zwischen der Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB und dem TV Langen in der ProB.
EWE Baskets-Nachwuchskoordinator Ralph Held verabschiedete in Stephan Kreutzer und Mike Taylor zwei Spieler, die in den letzten Jahren entscheidend zum Erfolg und zur tollen Entwicklung des ProB-Teams beigetragen haben.
Taylor ist seit drei Jahren Topscorer der Oldenburger und war sportlich und menschlich das Herz des jungen Teams. Nach der Geburt seiner Kinder vor wenigen Tagen werden er und seine Frau in die Vereinigten Staaten zurückkehren. Es war nicht der letzte Höhepunkt des Abends, denn in einer extrem spannenden Begegnung setzten sich die Oldenburger mit einem beeindruckenden Schlussspurt letztlich verdient mit 78:73 (32:36) durch.
Die Partie ging mit hohem Tempo auf beiden Seiten los und man erkannte, dass beide Teams von Beginn an dem Spiel ihren Stempel aufdrücken wollten. Oldenburg verteidigte druckvoll und brachte Langen ein ums andere Mal in Bedrängnis, musste aber miterleben, wie die Langener Guards jede noch so kleine Gelegenheit nutzten, um erfolgreich von der Dreipunktlinie abzuschließen.
Zu Beginn des zweiten Viertels stotterte der Oldenburger Motor in der Offensive etwas und fast vier Minuten lang fiel kein Korb für das Heimteam, was Langen dazu nutzte, einen kleinen Vorsprung heraus zu spielen, der bis zum 32:26-Halbzeitstand verteidigt werden konnte. Oldenburg war immer dann erfolgreich, wenn Dominic Lockhart und Mike Taylor die beiden Innenspieler Paul Albrecht und Jordan Reves mit klugen Anspielen gut in Szene setzten.
Problem war die Schwäche von der Dreier-Linie. Diese konnte auch nach der Pause nicht abgestellt werden und es gesellten sich noch etliche Ballverluste hinzu, die man in die Kategorie „unnötig“ einordnen kann. Diese waren natürlich auch auf die engagierte Verteidigung der Langener zurück zu führen, die von ihrem Coach Thomas Glasauer bei seiner Rückkehr ans Oldenburger Haarenufer hervorragend auf den Gegner eingestellt worden sind.
„Langen hat viel aggressiver verteidigt als wir erwartet haben. Sie haben sehr gut unter den Körben gearbeitet und uns das Leben 40 Minuten lang schwer gemacht. Im letzten Viertel habe ich dann auf eine Zonenverteidigung umgestellt und Langen damit offensiv völlig aus dem Rhythmus gebracht. Die vielen Ballverluste des Gegners in den letzten Minuten haben dann den Grundstein zum Sieg gelegt. Da hat das Team in der Verteidigung so kurz vor Schluss noch einmal ganz hervorragend einen Gang hochgeschaltet“, freute sich Mladen Drijencic nach der Partie. In der Tat sah es kurz vor Ende noch so aus, als würde das Spiel in jede Richtung kippen können.
Dann packte die Oldenburger Zonenverteidigung aber richtig zu und Kevin Smit zog mehrfach beherzt zum Korb, verwandelte seine Würfe und später auch die abschließenden Freiwürfe mit großer Sicherheit. Als sich die Baskets Akademie vier Sekunden vor dem Ende den letzten Rebound der Partie sicherte, brandete Jubel in der vollbesetzten Halle am Haarenufer auf. Zwei Minuten lang hatten die Fans ihr Team stehend zum Sieg geklatscht und feierten jetzt gemeinsam mit der Mannschaft den ersten Heimsieg in den Playoffs. Topscorer bei den Oldenburgern war Mike Taylor mit 23 Punkten, der alles dafür gab, dass dies nicht sein letztes Heimspiel für die Baskets Akademie sein sollte. Spiel zwei folgt am Samstag in Langen. (ms)