Die EWE Baskets Oldenburg setzen sich mit einem hart erkämpften Auswärtssieg in der Spitzengruppe der easyCredit BBL fest. Bei den Telekom Baskets Bonn gewannen die Oldenburger sich dank eines starken letztes Viertels mit 97:92 und feierten den vierten Erfolg im fünften Spiel.
Dabei zeigte die Mannschaft von Mladen Drijencic, dass sie einen Gegner nicht nur spielerisch zerlegen kann, wie noch am Freitag gegen Chemnitz, sondern auch kämpferisch dagegenhalten und eine Begegnung im Endspurt mit großer mentaler Stärke entscheiden kann. Gegen die Bonner war es zu der erwartet schweren Angelegenheit geworden. Die Gastgeber agierten nach der deutlichen Niederlage gegen Hamburg vom Donnerstag mit dem spürbaren Wunsch nach Wiedergutmachung und trafen zudem über 40 Minuten herausragend aus der Distanz (68 Prozent).
So lagen die EWE Baskets fast über die gesamte Spielzeit zurück, mussten sich durch schwere Situationen kämpfen, konnten jedoch im entscheidenden Moment zulegen und erlaubten Bonn nur noch zwei Punkte in den letzten beiden Minuten. Auf der Gegenseite erspielten die Oldenburger sich gute Würfe und hatten insgesamt viele Optionen im Spiel. Ob Topscorer Rickey Paulding (19 Punkte), Nathan Boothe (18 Punkte, fünf Rebounds), Keith Hornsby (14), Phil Pressey (14 Punkte, fünf Assists) oder Rasid Mahalbasic (10 Punkte, neun Rebounds), jeder dieser Akteure prägte eine Phase der Begegnung. Zudem dominierten die Gäste im Spielverlauf deutlicher unter dem Korb. Nachdem die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic mit nur zwei erfolgreichen Würfen in neun Versuchen in Korbnähe gestartet war, fielen im Anschluss 22 von 29 Würfen aus Nah- und Mitteldistanz – ein entscheidender Faktor für den Sieg.
Zunächst hatten die Gastgeber aus Bonn mit starker Körpersprache und viel Einsatz begonnen, führten schnell mit 7:0 und trafen traumwandlerisch aus der Distanz. 3:12 stand es nach dem bereits zweiten Dreier von Deividas Gailius . Erst jetzt fanden die Oldenburger besseren Zugriff, kamen durch einen Dreier und einen Korbleger von Phil Pressey auf 13:15 heran. Bonn allerdings bediente zum Ende des Viertels Micovic für den Dreier (16:20).
Für die erste Oldenburger Führung sorgte Keith Hornsby im Fastbreak aus der Distanz (21:20). Auf der Gegenseite blieben die Gastgeber aber von der Dreierlinie kaum zu stoppen: Babb traf doppelt für drei Punkte (25:32). Es brauchte in dieser Phase auch Zauberwürfe wie von Rickey Paulding, der gegen den Mann und gegen die Uhr verwandelte, um im Spiel zu bleiben. Die EWE Baskets zwangen Bonn nun auch zu Ballverlusten und waren besser in der Begegnung, doch Deividas Gailius hielt Bonn seinerseits mit acht Punkten in Führung, die bis zur Halbzeit bestehen blieb (46:47). Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Bonner 75 Prozent von der Dreierlinie getroffen.
Eine Treffsicherheit, die zunächst anhielt: Nun war es Micovic, der Bonn mit drei Dreiern in Führung hielt (55:61). Nathan Boothe hielt mit sechs Punkten dagegen, während Mahalbasic mit seinem vierten Foul frühzeitig auf die Bank musste. Die Gäste ließen sich kurzeitig aus dem Konzept bringen und lagen vor dem Ende des letzten Viertels sieben Zähler zurück (65:72).
Das Zeichen zum Comeback setzte dann Rasid Mahalbasic, der mit der Wut über die vier Fouls im Bauch nun das Spiel übernahm. Der Österreicher punktete, fand dann Hornsby für den Dreier, den zum Korb cuttenden Herrera für den Korbleger und sorgte selbst mit drei weiteren Punkten für die Führung (76:75). Keine Mannschaft konnte sich in den nächsten Minuten absetzen, bevor Keith Hornsby zum entscheidenden Mann wurde und mit zwei Dreiern in Serie zunächst für das 92:90 sorgte. In der Defensive nahmen die EWE Baskets ihrem Gegner nun die Optionen weg, Karsten Tadda erzwang das Offensivfoul und Phil Pressey sorgte mit einem energischen Zug zum Korb für das 94:90. Für die endgültige Entscheidung bediente Pressey dann 20 Sekunden vor dem Ende erneut Keith Hornsby, der per Floater verwandelte.