Die EWE Baskets Oldenburg haben ihre Fans am Freitagabend mit einer überragenden Leistung und fantastischem Offensivbasketball verwöhnt. Gegen die NINERS Chemnitz dominierten die Oldenburger über 40 Minuten, siegten auch in der Höhe verdient mit 119:73 und stellten mit 21 verwandelten Dreiern einen neuen Club-Rekord auf. Rasid Mahalbasic legte mit 18 Punkten, elf Rebounds und zehn Assists sein fünftes Triple Double der Karriere auf und bleibt damit alleiniger Rekordhalter der BBL.
Es war ein Abend mit spielerischer Leichtigkeit, wie man sie selten erlebt. Die EWE Baskets arbeiteten als Mannschaft in Offensive und Defensive hervorragend zusammen, spielten 24 Assists, verwandelten 70 Prozent der zumeist stark erspielten Dreier und hätten fast eine weitere Club-Bestmarke übertroffen. Mit 119 Punkten waren die Oldenburger nur drei Zähler vom eigenen Rekord von 122 Punkten entfernt.
Die ausgeglichene Mannschaftsleistung spiegelte sich auch in gleich vier Topscorern wieder. Neben Rasid Mahalbasic kamen auch Rickey Paulding (5 Rebounds), Keith Hornsby und Sebastian Herrera jeweils auf 18 Punkte. Eine beeindruckende Partie zeigte auch Phil Pressey, der das Spiel diktierte, auf 12 Punkte, sechs Assists, drei Rebounds und drei Steals kam und sich dabei keinen Ballverlust erlaubte. Zudem erzielten Braydon Hobbs und Nathan Boothe ebenfalls 12 Punkte.
Head Coach Mladen Drijencic stellte Martin Breunig in die Startformation der Oldenburger, die auf Norris Agbakoko (muskuläre Probleme im Rücken) verzichten mussten. Die Gastgeber zeigten sich von Beginn an hellwach, lagen nur in den ersten Momenten der Partie zurück, übernahmen mit Physis und Einsatzwillen aber schnell das Kommando. Nachdem die Gäste zum ersten Mal nach 24 Sekunden nicht zum Wurf kamen, traf Paulding zunächst per Dreier und legte dann mit einem Floater nach. Zwei weitere Distanzwürfe von Pressey sorgten für die zweistellige Führung (19:7). Immer wieder wurde der Ball über den Post durch die Hände von Rasid Mahalbasic bewegt, der Schwethelm in der Ecke fand, wenige Momente später dann selbst per Dunk abschloss. Nach zehn Minuten hatten die EWE Baskets 71 Prozent ihrer Dreier getroffen und führten mit 32:22.
Bis auf fünf Zähler kamen die Gäste vor allem dank eines treffsicheren Malte Ziegenhagen noch einmal heran, die Oldenburger aber fanden schnelle Antworten. Zunächst verwandelten Herrera und Hobbs aus der Distanz, dann spielte Mahalbasic seine Passqualitäten aus, bediente Paulding und Boothe (48:32). Das Spiel bestimmte zu dieser Zeit aber vor allem Phil Pressey, der defensiv enorm arbeitete, sich Ballgewinne sicherte und offensiv seine Mitspieler immer wieder perfekt bediente. Bestes Beispiel dafür ein Fastbreak Mitte des zweiten Viertels, in dem Pressey das Tempo geschickt verzögerte und dann den zum Korb schneidenden Paulding mit einem punktgenauen Bodenpass bediente. Insgesamt stellte ein 14:0-Lauf zum ersten Mal auf 20 Punkte Vorsprung (52:32), zur Halbzeit waren die Gastgeber 60:37 vorne.
Wer nach Wiederbeginn ein gedrosseltes Tempo erwartete, sah sich getäuscht: Zuerst räumte Boothe per Block kompromisslos auf, dann bediente Pressey seinen Kapitän Rickey Paulding mustergültig für zwei Dreier, um nach einem weiteren Ballgewinn selbst auf 71:39 zu stellen. Die EWE Baskets zauberten herausragenden Teambasketball auf das Parkett. Ob Mahalbasic, der aus dem Post Herrera per Durchstecker bediente oder ein Spielzug über Mahalbasic und Hobbs, der Schwethelm per Touchpass bediente, Chemnitz konnte Oldenburg nicht stoppen. Nach 30 Minuten war die Begegnung beim Stand von 92:56 längst entschieden, obwohl Head Coach Mladen Drijencic die Spielzeit angesichts des bereits am Sonntag anstehenden Duells mit Bonn verteilte.
Zwei Dreier von Keith Hornsby sorgten für das 100:56 und als die EWE Baskets nur kurz die Konzentration verloren, brachte eine Auszeit von Head Coach Mladen Drijencic sein Team wieder in die Spur, das über Herrera und Hornsby fast noch den eigenen BBL-Punkterekord von 122 geknackt hätte.
Am Sonntag (15 Uhr) wartet nun die Pokal-Revanche gegen die Telekom Baskets Bonn, die nach vier Niederlagen in Serie in der BBL mit hoher Motivation auflaufen werden. Doch auch die EWE Baskets haben die die verlorene Partie im Pokal vor wenigen Wochen noch nicht vergessen.