Die EWE Baskets Oldenburg haben im Spitzenspiel gegen den Deutsche Meister ALBA BERLIN ihre erste Niederlage in der easyCredit BBL hinnehmen müssen. Beim 86:89 in der Großen EWE Arena reichte eine starke zweite Halbzeit nicht zum Comeback nach zwischenzeitlich 20 Punkten Rückstand.
Schon vor Spielbeginn war allen Beteiligten klar, dass die EWE Baskets eine über 40 Minuten konsequente und intensive Leistung für einen Erfolg über Berlin brauchen würden. Wie schon in Braunschweig benötigten die Oldenburger aber 20 Minuten, um zu ihrem Spiel zu finden und wurden dafür in der ersten Halbzeit mit zwischenzeitlich 20 Punkten Rückstand bestraft. Eine deutliche Steigerung in allen Bereichen brachte die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic nach Wiederbeginn in die Begegnung zurück und sogar zum Ausgleich, der Erfolg blieb am Ende aber verwehrt.
Den Unterschied gegen die EWE Baskets machten gleich 17 Ballverluste, während die Berliner auf der Gegenseite nur fünf Mal den Ball unfreiwillig abgaben. Eine Schwäche, die auch mit viel Einsatz in der zweiten Halbzeit und insgesamt 43:25 Rebounds nicht zu kaschieren war. Vorteile fanden die Oldenburger insgesamt vor allem unter den Korb, erzielten 40:20 Punkte in der Zone.
Oldenburger Topscorer wurde Sebastian Herrera mit 14 Punkten, auch Rickey Paulding (13) und Phil Pressey (13 Punkte, vier Assists) punkteten zweistellig. Zudem kam Nathan Boothe auf 10 Punkte und sieben Rebounds. Martin Breunig zeigte vor allem in der zweiten Halbzeit eine starke Vorstellung, kam auf 8 Punkte und 13 Rebounds.
Im ersten Pflichtspiel in der Großen EWE Arena nach mehr als acht Monaten schickte Head Coach Mladen Drijencic die Starting Five auf das Parkett, die in der Vorwoche deutlich in Braunschweig gewonnen hatte. Die Berliner zeigten aber ab Spielbeginn, dass an diesem Abend ein anderes Kaliber auf die Oldenburger wartete und übernahmen mit hoher Intensität und Treffsicherheit aus der Distanz schnell das Kommando. Zwei Dreier von Jayson Granger sorgten für das 5:11, im Anschluss drehte Marcus Eriksson auf, erzielte sieben Punkte in weniger als zwei Minuten und stellte auf 9:23. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Gäste jeden ihrer fünf Dreier verwandelt. Einzig einige Offensivrebounds konnten den EWE Baskets Hoffnung auf Besserung geben.
Die Berliner nahmen nun etwas Tempo aus dem eigenen Spiel, die Spielkontrolle konnte die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic den Gästen allerdings nicht entreißen. Zwar gelangen nun bessere Aktionen in der Offensive, gleich mehrmals wurde der cuttende Tadda gefunden, ALBA aber bewegte den Ball gut, die EWE Baskets stellten nicht genug Physis und Intensität entgegen und Berlin bestrafte die Fehler weiter gnadenlos aus der Distanz. Nathan Boothe stellte aus der von der Dreierlinie auf 30:44, Granger und Tim Schneider hatten aber die Antwort und der Rückstand wuchs auf 20 Zähler (30:50). Wie es gehen konnte zeigte dann ein Spielzug kurz vor Ende der Halbzeit, als Pressey mit Tempo zum Korb zog, den Ball zur Dreierlinie bewegte, von wo Paulding den offenen Herrera in der Ecke zum 38:55 fand.
Aus der Kabine kamen die EWE Baskets mit einer deutlich verbesserten Körpersprache, wurden mit fünf schnellen Punkten belohnt und auch wenn Berlin zunächst gute Antworten hatte, nahm das Spiel nun einen spürbar anderen Verlauf. Bis auf 12 Punkte verkürzten die Oldenburger nach einem Dreipunktspiel von Boothe, nahmen sich den Rhythmus aber mit unnötigen Fehlern in dieser Phase selbst und lagen schnell wieder 52:70 zurück. Die letzten Minuten des dritten Viertels nahm dann Phil Pressey an sich und verkürzte mit acht schnellen Punkten wieder auf 62:74.
Mit Beginn des letzten Abschnitts zeigten die Oldenburger aber weiter den Willen, die Begegnung noch zu drehen. Bis auf 71:76 schrumpfte der Rückstand als Nathan Boothe den Backdoor zum Korb cuttenden Herrera mustergültig bediente und auch auf den Dreier von Fontecchio hatte Schwethelm die Antwort. Spätestens, als Hornsby doppelt aus der Distanz traf und Pressey zum 82:82 ausglich, war der Sieg in Reichweite. Den EWE Baskets gelang es aber in den verbleibenden Minuten kaum noch, sich gute Abschlussmöglichkeiten zu erspielen. Fontecchio war es, der mit einem schweren Wurf aus der Mitteldistanz für die Vorentscheidung sorgte (84:88). Im Anschluss gelang es den Oldenburgern zwar nach mehreren Offensivrebounds das 86:88 zu erzwingen, dann gelang es allerdings nicht, die Berliner schnell zu foulen, die sich so den Sieg sicherten.