Die EWE Baskets Oldenburg erwartet im ersten Heimspiel der Saison direkt ein absolutes Spitzenspiel. Am Sonntag (18 Uhr) ist mit ALBA BERLIN der amtierende Deutsche Meister und Pokalsieger zu Gast. Für die Partie in der Großen EWE Arena sind angesichts der aktuellen Situation in der Corona-Pandemie keine Zuschauer zugelassen.
Früh in der Saison erhält die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic also die Gelegenheit, sich mit der besten deutschen Mannschaft des Jahres 2020 zu messen. Seit Mitte März haben die Berliner keine Partie in nationalen Wettbewerben verloren, gewannen alle Spiele beim Final-Turnier in München und auch zum Auftakt in easyCredit BBL und Pokalwettbewerb. Gegen die FRAPORT SKYLINERS führten die Berliner dabei am Sonntag zwischenzeitlich mit 40 Punkten Vorsprung, bei in dieser Saison deutlich verbesserten Bonnern reichte es letztlich zu einem verdienten und kontrollierten 90:82-Erfolg im Pokal.
Bemerkenswert sind diese Siege vor allem deshalb, weil die Berliner sich nach mehreren Coronafällen in Quarantäne befanden und erst in der Vorwoche wieder auf das Parkett zurückkehren konnten. ALBA muss nun mitten im Spielbetrieb den Spagat zwischen Belastungssteuerung, Aufbautraining und Rhythmusfindung meistern und dabei ein straffes Programm absolvieren. Nach den Siegen gegen Frankfurt am Sonntag und in Bonn am Dienstag führte die Reise am Donnerstag in der Euroleague zu Olympiacos Piräus (71:75-Niederlage), bevor Berlin am Sonntag in Oldenburg zu Gast ist.
Um diese Belastung überstehen zu können, verbreiterte ALBA in der Sommerpause den Kader noch einmal deutlich. Besonders der Wechsel von Maodo Lo, der gegen Bonn 16 Punkte auflegte, aus München in die Haupstadt sorgte für Aufsehen, doch auch der aus Bamberg gekommene Louis Olinde gibt dem Spiel der Berliner eine zusätzliche Dimension.
Zudem gelang es den Verantwortlichen, die Abgänge von Leistungsträgern wie Rokas Giedraitis, Landry Nnoko und Martin Hermannsson mit zumeist hochtalentierten Akteuren zu ersetzen. Forward Simone Fontecchio avancierte bisher mit 13,2 Punkten im Schnitt in der Euroleague zum Topscorer seiner Mannschaft. Center Ben Lammers drückte dem Pokalduell in Bonn mit 16 Punkten seinen Stempel auf. Dazu gelang ALBA die Verpflichtung des Euroleague-Veteranen Jayson Granger, der als Spielmacher mit 8,2 Punkten und 4,8 Assists im Schnitt bereits zeigt, dass er das junge Team führen kann.
Hinzu kommt das Gerüst um die verbliebenen Leistungsträger Luke Sikma, Peyton Siva, Niels Giffey, Marcus Eriksson und Johannes Thiemann, das Berlin in Verbindung mit den Neuzugängen auch in dieser Saison zum Titelfavoriten macht.
Für die EWE Baskets heißt es daher, den Aufwärtstrend vom deutlichen 111:83-Erfolg in Braunschweig zu bestätigen. Dort hatten die Oldenburger besonders in der zweiten Halbzeit den Basketball gezeigt, den sich Head Coach Mladen Drijencic für den Saisonverlauf vorstellt. Das Team agierte mit hoher Energie und großem Druck auf den Ball, forcierte Ballgewinne und schlechte Würfe der Braunschweiger, erspielte daraus dann immer wieder leichte Punkte im Fastbreak. Mit gestiegenem Selbstvertrauen steigerte sich das Team auch im Halbfeld und zeigte, wie schwer die EWE Baskets zu stoppen sind, wenn der offensive Rhythmus da ist.
Zudem zeigte die Begegnung in Braunschweig die größer gewordene Tiefe und Flexibilität im Kader der EWE Baskets. Martin Breunig sorgte für entscheidende Entlastung, als Rasid Mahalbasic foulbelastet auf die Bank musste, sechs Spieler punkteten zweistellig und nur drei Akteure mussten über 20 Minuten auf dem Parkett stehen.
Für einen weiteren Meilenstein in seiner Karriere kann Rickey Paulding sorgen. Erzielt der Kapitän gegen Berlin 26 Punkte, würde Paulding als Führender der seit 1998 geführten digitalen Scorerliste der easyCredit BBL die Marke von 7.000 Punkten erreichen.