Die EWE Baskets Oldenburg haben einen überzeugenden Start in die easyCredit BBL gezeigt. Dank einer in allen Belangen überlegenen Leistung in der zweiten Halbzeit feierten die Oldenburger einen 111:83-Erfolg bei den Basketball Löwen Braunschweig.
Zum ersten Mal in dieser Spielzeit wurde dabei besonders nach Wiederbeginn deutlich, wofür Oldenburger Basketball in dieser Saison stehen soll. Viel Druck in der Defensive, absoluter Wille seinem Mitspieler zu helfen und der Glaube an das eigene Defensivkonzept nahmen den Gastgebern, die sich den größten Teil ihrer 14 Ballverluste in der zweiten Halbzeit erlaubten, den Spielraum. Gleichzeitig zogen die EWE Baskets die Partie mit vielen Hustle-Aktionen auf ihre Seite, sicherten sich mit 35:26 den Reboundvorteil.
Offensiv versuchte die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic aus Rebounds oder Ballgewinnen Druck zu machen, verlor aber gleichzeitig selten die Kontrolle und brachte im Halbfeld die körperlichen Vorteile auf den großen Positionen ins Spiel. Insgesamt verteilten die Oldenburger 22 Assists bei nur acht Ballverlusten, trafen 68 Prozent der Versuche aus Nah- und Mitteldistanz und 43 Prozent der Distanzwürfe.
Martin Breunig zeigte eine starke Vorstellung, kam auf 17 Punkte, drei Rebounds und zwei Assists. Rasid Mahalbasic (14 Punkte), Nathan Boothe (13 Punkte, 10 Rebounds), Rickey Paulding (13), Keith Hornsby (13) und Phil Pressey (10 Punkte, fünf Assists) komplettieren die sechs Spieler mit mehr als zehn Punkten, dazu zeigten auch Philipp Schwethelm (9) und Karsten Tadda (8 Punkte, vier Rebounds) starke Leistungen. Zu seiner BBL-Premiere kam Norris Agbakoko, der in seinem Kurzeinsatz zwei Punkte und einen Rebound erzielte.
Die Oldenburger begannen mit der bekannten Starting Five, aber arbeiteten von Beginn an besser im Rebounding. Der Lohn waren die ersten Punkte von Rickey Paulding nach einem Offensivrebound, Pressey legte mit einem Dreier nach (5:2). Insgesamt suchten die Gäste den Weg nach innen, versuchten vor allem Mahalbasic und Boothe einzusetzen. Der Österreicher allerdings musste mit zwei Fouls auf die Bank, also setzte Rickey Paulding mit neun Punkten die Akzente im ersten Abschnitt, in dem sich keine Mannschaft absetzen konnte (28:25).
Nach einer starken Aktion von Sebastian Herrera führten die Oldenburger 32:27, Braunschweig aber konterte mit zwei Treffern aus der Distanz. Für die EWE Baskets war es nun Keith Hornsby, der zunächst zwei Freiwürfe erzwang, dann aus der Distanz verwandelte (39:35) und bis zur Halbzeit bei 11 Punkten stand. Insgesamt verteidigten die Gäste aber im Duell Mann gegen Mann noch nicht konsequent genug und konnten sich nicht entscheidend absetzen. Als Karim Jallow für Braunschweig zu übernehmen begann und zwei Mal spektakulär per Dunking vollendete, war es Martin Breunig, der am offensiven Brett stark arbeitete und mit bereits elf Zählern zur Halbzeit für ein ausgeglichenes Ergebnis sorgte (50:50).
Die zweite Hälfte läutete Phil Pressey aus der Distanz ein, in der Folge etablierten die Oldenburger aber über Rasid Mahalbasic und Nathan Boothe vor allem Dominanz unter dem Korb. Boothe vollendete einen 10:0-Lauf, in dem die EWE Baskets einige Ballgewinne sammelten, aus dem Post zum 63:54. Noch einmal konterten die Braunschweiger mit starken Aktionen von Robinson und Jallow, fanden aber gegen die nun überragende Defensive kein zuverlässiges Mittel mehr. Zudem spielten die Gäste nun immer wieder den noch besser postierten Mitspieler frei: Zunächst fand Hornsby Breunig am Korb für leichte Punkte, dann bewies eben dieser Breunig Übersicht und bediente Schwethelm für den freien Dreier. Sechs Punkte in Serie von Hobbs stellten auf 77:63.
Ballgewinne und Hustle waren dann die Geschichte der ersten Minuten des letzten Viertels. Hobbs fing einen Einwurf ab, Schwethelm einen langen Pass über die Zone, im Anschluss hechtete Kapitän Rickey Paulding einem ins Aus trudelnden Ball hinterher und wurde für die Rettungsaktion mit zwei Punkten für Nathan Boothe belohnt. Spätestens diese Aktion wurde zum Nackenschlag für die Braunschweiger, während die EWE Baskets sich in einen Rausch gekämpft hatten. Karsten Tadda knackte aus der Distanz die Marke von 100 Punkten, am Ende stand ein deutlicher Kantersieg zum Saisonstart.