Die EWE Baskets Oldenburg haben bereits vor dem Rückspiel (Mittwoch, 20.30 Uhr) im Halbfinale des easyCredit BBL Final-Turniers 2020 nahezu keine Chance auf den Einzug in das Endspiel. Gegen ALBA BERLIN konnten die Oldenburger zu keiner Zeit an die starken Leistungen des Turnierverlaufs anknüpfen und unterlagen dem Titelfavoriten verdient mit 63:92.
Gegen ALBA BERLIN würden die EWE Baskets in beiden Begegnungen an die Leistungsgrenze kommen müssen, um eine Chance auf das Finale zu haben. Dies war allen Beteiligten vor dem Halbfinale klar, die Oldenburger allerdings erlebten einen Abend, an dem die Mannschaft ihre Energie, ihr Spielkonzept und ihre Spielfreude nicht auf das Parkett brachte. Besonders in der zweiten Halbzeit wirkten das Selbstvertrauen und die Selbstverständlichkeit im Spiel wie abgeschnitten. ALBA BERLIN nutzte diese Schwäche im Stile eines Champions aus und sorgte bereits für mehr als eine Vorentscheidung. Am Mittwoch gilt es für die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic vor allem, eine Reaktion zu zeigen.
Eindrücke vom Spiel, die sich auch in den Statistiken ablesen lassen: Nur neun Prozent ihrer Würfe von der Dreierlinie (2 von 22) trafen die Oldenburger, erlaubten sich insgesamt 15 Ballverluste und kamen dem Berliner Konzept, immer ein hohes Tempo im Spiel zu haben, entgegen. Zudem verloren die EWE Baskets das Reboundduell deutlich (32:44). Einzig Rasid Mahalbasic (23 Punkte, 9 Rebounds) und Nathan Boothe (17 Punkte) fanden zu ihrem Spiel und erzielten 40 von 63 Punkten ihres Teams bei zudem herausragenden Quoten. Von den kleinen Positionen entwickelten die Oldenburger aber erneut deutlich zu wenig Gefahr.
Die Oldenburger mussten erneut ohne Philipp Schwethelm antreten, begannen allerdings in den ersten Minuten sehr konsequent in der Defensive, sicherten sich schnell drei Ballgewinne und hielten die Berliner einige Minuten ohne Punkt. Gleichzeitig nutzten die EWE Baskets ihre Chancen in der Offensive nicht, führten so nur 4:0. In der Folge kamen die Berliner besser in die Begegnung und trafen vor allem ihre Distanzwürfe. Die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic hielt zunächst dank einiger Offensivrebounds dagegen und führte 15:13. In den letzten Minuten erhöhte sich die Zahl der Fehler, Markus Eriksson nutzte dies mit gleich drei Treffern aus der Distanz zur Berliner Führung (22:17).
Das zweite Viertel begann zunächst wieder ausgeglichen, Hobbs fand Boothe aus dem Pick&Roll (25:29). Die Oldenburger aber verpassten es ihr eigenes Spiel zu spielen, ließen sich das Berliner Tempo diktieren und produzierten unnötige Ballverluste. Profiteur war vor allem Peyton Siva, der gleich drei Mal in Serie einfach zum Korb kam (27:38). Nur kurz erholten sich die EWE Baskets, suchten Rasid Mahalbasic, der auf 32:40 verkürzte. Peyton Siva hatte per Dreier im Fastbreak die Antwort für die Berliner, die schon zur Halbzeit für eine klare Ausgangslage sorgten (33:49).
Bereits jetzt war klar, dass die Oldenburger nach Wiederbeginn eine deutliche Steigerung benötigen würden, die EWE Baskets waren dazu an diesem Tag allerdings nicht in der Lage. Die Mannschaft fand keine Energie in der Defensive, kam kaum in die Systeme in der Offensive und wurde dafür von ALBA BERLIN bitter bestraft. Die Berliner bekamen immer wieder einen guten Wurf, Sikma und Eriksson nutzten dies aus der Distanz (37:63). Nach einem Ballgewinn von Hermannsson wuchs der Rückstand zum Viertelende auf 45:72.
Bei den auch deutlich belasteter und müder wirkenden Oldenburgern ging Head Coach Mladen Drijencic im letzten Viertel tiefer in der Rotation, am Bild auf dem Parkett änderte sich wenig. Vereinzelt hatten die EWE Baskets mit Rasid Mahalbasic gute Momente, Braydon Hobbs verwandelte zudem den erst zweiten Oldenburger Dreier der Begegnung (56:82), den Verlauf des Spiels konnte die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic aber nicht mehr verändern.