Die EWE Baskets Oldenburg stehen zum siebten Mal in ihrer Club-Geschichte im Halbfinale der easyCredit BBL. Im Viertelfinale des Final-Turniers 2020 siegten die Oldenburger dank einer konzentrierten, strukturierten und besonders defensiv starken Vorstellung auch im Rückspiel gegen Brose Bamberg mit 89:75 (Hinspiel 86:81). Im Halbfinale ist die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic am Montag (20.30 Uhr) im Hinspiel gefordert, der Gegner wird noch am Abend zwischen ALBA BERLIN und der BG Göttingen ermittelt.
Der Oldenburger Head Coach sagte nach der Begegnung, das Ziel der Vorbereitung sei gewesen, die Mannschaft zum Ende des Turniers in die bestmögliche Form zu bringen und genau das scheint zu gelingen. Über 80 Minuten waren die EWE Baskets im Viertelfinale gegen Brose Bamberg letztlich überlegen, konnten die Begegnung wenn nötig immer mit ein Stück mehr Druck auf die eigene Seite bringen. Am Ende setzte sich das Team mit der größeren Struktur und Erfahrung durch.
Die EWE Baskets dominierten die zweite Partie gegen Bamberg vor allem mit ihrer starken Defensive, ließen sich auch vom erneuten Fehlen ihres Scharfschützen Philipp Schwethelm nicht stoppen und hielten die Franken bei 35,2 Prozent aus dem Feld. Dabei sicherten sich die Oldenburger starke neun Steals und blockten neun Würfe. Den Unterschied beider Teams machen auch 20 Assists bei nur acht Ballverlusten deutlich, die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic blieb konsequent in der vorgegebenen Struktur und brachte den Ball an die richtigen Stellen.
Zum Energizer von der Bank wurde dabei Ian Hummer, der auch in seiner fünften Partie im Trikot der EWE Baskets noch immer ungeschlagen bleibt. Der Forward kratzte mit 21 Punkten und neun Rebounds am Double Double, traf herausragende 63,6 Prozent seiner Würfe aus dem Feld. Auf ähnlichem Niveau agierte Nathan Boothe, der 16 Punkte, fünf Rebounds und sechs! Blocks auflegte. Rickey Paulding kam ebenfalls auf 16 Punkte, Tyler Larson zeigte mit 14 Punkten, fünf Rebounds und drei Assists seine stärkste Turnierleistung.
Anders als die erste Begegnung begann die Partie ausgeglichen oder gar mit leichten Vorteilen für die Bamberger, bei denen Marei defensiv stark gegen Mahalbasic begann. Acht Punkte erzielte Jordan Crawford in den ersten Minuten und sorgte für den 8:12-Rückstand. In der Folge gelang es Karsten Tadda mit einer individuell herausragenden Verteidigungsleistung, den Bamberg Topscorer nahezu aus dem Spiel zu nehmen. Auf Oldenburger Seite war Ian Hummer von der Bank der entscheidende Energieschub, sorgte mit einem Dreipunktspiel für den Ausgleich (14:14) und legte nach einem Offensivrebound nach. Immer wieder waren die EWE Baskets in den Passwegen und wurden für ihre Aufmerksamkeit mit einem unsportlichen Foul der Bamberger im Fastbreak belohnt. Ian Hummer mit einem Dreier aus der Ecke und Nathan Boothe von der Freiwurflinie sorgten für das 24:19 nach zehn Minuten.
Hummer war es dann, der den zweiten Abschnitt mit dem nächsten Dreier eröffnete, Tyler Larson, der deutlich mehr Spritzigkeit auf dem Weg zum Korb zeigte, als noch in der Gruppenphase, stellte erstmals auf zehn Zähler Vorsprung (29:19). Auf Bamberger Seite war es nun nahezu ausschließlich Kameron Taylor, der offensive Gefahr ausstrahlte, die EWE Baskets aber deckten wiederum immer wieder Lücken in der Deckung der Franken auf. Zudem fanden die Oldenburger aus dem Post und als Kickout beim Zug zum Korb die offenen Schützen. Hobbs und Boothe sorgten so für das 45:34. Erst schwache zwei Minuten zum Ende der Halbzeit ließen Bamberg noch Hoffnungen auf das Comeback (51:46).
Nach Wiederbeginn aber zogen die EWE Baskets in der Defensive noch einmal deutlich an und brachen die Struktur und die Moral der Bamberger. Besonders Nathan Boothe räumte nun gleich mehrfach binnen weniger Minuten am eigenen Brett die Gegenspieler spektakulär ab. Über sieben Minuten gelang Bamberg nur ein erfolgreicher Versuch aus dem Feld. Auf der Gegenseite blieb auch die Oldenburger Offensive im Rhythmus, erst bediente Hummer Tadda für den Dreier, dann überraschte Hobbs seinen Gegenspieler mit dem nächsten Distanzwurf. Spätestens als Rasid Mahalbasic, der gegen immer an der Grenze zum Foul agierende Bamberger in der Zone kaum zu erfolgreichen Abschlüssen kam, von der Dreierlinie traf (72:53), war das Viertelfinale entschieden.
Früh im letzten Viertel erzwang dann Karsten Tadda zwei Fouls von Jordan Crawford, so dass der wichtige Scorer der Franken mit fünf Fouls das Parkett verlassen musste. Gegen nun mit etwas weniger Energie spielende Oldenburger kam Bamberg wieder zu besseren Abschlüssen, die EWE Baskets ließen sich aber nicht mehr gefährden und stehen verdient im Halbfinale des easyCredit BBL Final-Turniers.