Die EWE Baskets Oldenburg haben am Donnerstagabend Kurs auf das Halbfinale der Playoffs beim easyCredit BBL Final-Turnier 2020 genommen. Gegen Brose Bamberg siegten die Oldenburger nach einer starken ersten Halbzeit mit 86:81. Ein Vorsprung, den es nun im Rückspiel am Samstag (16.30 Uhr) zu verteidigen gilt.
Zur Halbzeit des Viertelfinalduells mit Bamberg hat die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic also leicht die Nase vorn, verpasste aber, sich bereits ein deutliches Polster für das Rückspiel zu erarbeiten. Über 30 Minuten kontrollierten die Oldenburger das Spiel, führten zeitweise mit 17 Punkten Vorsprung, mussten am Ende aber ein Comeback der immer stärker werdenden Bamberger abwehren. Im Rückspiel müssen nun noch einmal 40 konzentrierte Minuten absolviert werden.
Deutlich wurde an diesem Abend die größere Struktur und Kontrolle im Spiel der Oldenburger, die lange Zeit ihre Optionen am Korb besser fanden, insgesamt 58,1 Prozent der Würfe aus Nah- und Mitteldistanz bei 19 Assists verwandelten. In der zweiten Halbzeit gelang es dann allerdings immer weniger, das Pick&Roll der Franken zu kontrollieren, die so auch immer wieder zu offenen Dreiern kamen und diese zunehmend verwandelten. Zudem kontrollierten die EWE Baskets anders als in den ersten 20 Minuten den Kampf um die Rebounds nicht mehr.
Überragender Offensivakteur auf Oldenburger Seite war Rasid Mahalbasic, der von einem einzelnen Gegenspieler nicht zu stoppen war und auch gegen das Doppeln gute Lösungen fand. So standen für den Österreicher am Ende 19 Punkte, zehn Rebounds und fünf Assists in den Statistiken. Topscorer wurde allerdings Rickey Paulding, der mit 20 Punkten seine stärkste Leistung des Turniers zeigte. Nathan Boothe (15 Punkte) und Ian Hummer (11 Punkte, sieben Rebounds) komplettierten die zweistelligen Oldenburger Scorer.
Head Coach Mladen Drijencic hatte erneut auf den weiter angeschlagenen Philipp Schwethelm verzichten müssen, die Oldenburger zeigten sich allerdings sofort präsent. Ein Floater von Braydon Hobbs (7:0) zwang Bamberg zur schnellen Auszeit, es dauerte allerdings bis zum Stand von 14:4, der ersten zweistelligen Führung, die Mahalbasic mit einer starken im Post gegen Marei ermöglichte, bis auch Bamberg im Spiel ankam. Gleichwohl führten die EWE Baskets dank 71 Prozent Trefferquote nach zehn Minuten deutlich (24:15).
Zum ersten Mal verloren die Oldenburger ihren Rhythmus spürbar zu Beginn des zweiten Abschnitts. Als Seric aus der Distanz auf 26:22 verkürzte, bat Mladen Drijencic zur Auszeit und brachte sein Team wieder in die Spur. Die EWE Baskets suchten Rasid Mahalbasic, der trotz eines Fouls erfolgreich abschloss, insgesamt hatten die Oldenburger in dieser Phase eine gute Balance in ihrem Spiel und setzten sich nach einem Dreier von Paulding wieder deutlich ab (38:29). Zweistellig war de Führung wieder, als Ian Hummer sich den Steal sicherte und Braydon Hobbs im Fastbreak aus der Distanz traf (43:33).
Die Oldenburger Dominanz setzte sich auch nach Wiederbeginn zunächst fort und wurde von spektakulären Pässen geprägt. Erst bediente Mahalbasic seinen Kapitän Paulding per Bodenpass für ein Dreipunktspiel, nur wenige Momente später fand Hobbs Nathan Boothe mit einem No-Look-Pass für den freien Dunk (56:40). In dieser Phase der Partie schien gar eine Vorentscheidung der Serie möglich, die EWE Baskets verloren aber wenige Prozente Konsequenz, verteidigten das Pick&Roll schwächer und Bamberg traf aus der Distanz. Bis auf sieben Punkte schrumpfte der Vorsprung.
Die Begegnung war nun ausgeglichen und wurde auf beiden Seiten von den Centern geprägt. Während Mahalbasic in der Offensive seine Mitspieler mustergültig bediente, war es auf der Gegenseite Elias Harris, der nicht zu stoppen war. Zudem bestraften die Bamberger die Oldenburger Hilfen weiterhin aus der Distanz. Kameron Taylor traf so von der Dreierlinie zum 74:73. Ein Dreier von Rasid Mahalbasic und ein Dreier von Nathan Boothe nach starkem Pass des Österreichers stabilisierten die Oldenburger allerdings (82:77). Mahalbasic war es dann auch, der mit einem traumhaften Bodenpass Paulding fand, der per Dunk für das letzte Highlight der Begegnung sorgte.